Warmenhuizen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Warmenhuizen
Flagge des Ortes Warmenhuizen
Flagge
Wappen des Ortes Warmenhuizen
Wappen
Provinz  Noord-Holland
Gemeinde Flagge der Gemeinde Schagen Schagen
Fläche
 – Land
 – Wasser
17,85 km2
17,55 km2
0,3 km2
Einwohner 6.095 (1. Jan. 2024[1])
Koordinaten 52° 43′ N, 4° 44′ OKoordinaten: 52° 43′ N, 4° 44′ O
Bedeutender Verkehrsweg N9 N245
Vorwahl 0224
Postleitzahlen 1749
Lage Warmehuizens in der ehem. Gemeinde Harenkarspel
Lage Warmehuizens in der ehem. Gemeinde Harenkarspel
Lage Warmehuizens in der ehem. Gemeinde HarenkarspelVorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Bild1

Warmenhuizen ist ein Dorf in der Gemeinde Schagen, in der niederländischen Provinz Nordholland. Im westfriesischen Dialekt nennt man den Ort Warmehui’ze oder Wermehúze. In der Region hat das Dorf auch den Beinamen Warmetuut.[2]

Das ursprünglich agrarisch geprägte Dorf wird seit etwa 1970 zunehmend von Pendlern bewohnt. Warmenhuizen war bis 1990 eine selbstständige Gemeinde, danach wurde es der Gemeinde Harenkarspel zugeordnet. Diese wurde 2013 gemeinsam mit Zijpe aufgelöst und zur Gemeinde Schagen hinzugefügt. Im Dorf lebten im Jahr 2024 etwa 6.095 Einwohner.[1]

Warmenhuizen soll im Jahre 745 durch König Radboud II. von Friesland durch die Anlage der ersten Halligen (Terpen) in der Region gegründet worden sein. Es ist bekannt, dass das Gebiet bis mindestens 1254 von den Grafen von Holland beherrscht wurde. Zusammen mit dem Ort Harenkarspel, der heutzutage den Namen Kerkbuurt trägt, kam das Dorf 1256 in den Besitz des Hauses Egmond.

Der letzte Graf dieses Hauses, der das Gebiet besaß, war Lamoral von Egmond. Seine Witwe Sabine von Pfalz-Simmern bekam das Gebiet, in dem das Dorf liegt, etwa 1576 in ihren Besitz, nachdem der Graf 1568 enthauptet worden war.[3] Ihr Sohn Philip erbte das Gebiet, verlor es jedoch wieder, nachdem er im Achtzigjährigen Krieg die Seite der unterlegenen Spanier gewählt hatte. Nach Philips Tod 1590 erhielt sein Familienmitglied Lamoral II. von Egmont die Gebiete zugesprochen, verbunden jedoch mit der Auflage, sich in Frankreich niederlassen zu müssen. Durch ernste Geldprobleme konnte er das Gebiet nicht lange halten. Sein Besitz wurde an die Staaten von Holland und Westfriesland verkauft, welche es 1607 wiederum für 10.050 Gulden an die Herren Gybels und Van der Elburch weiterveräußerten.[4]

Der Grundstein für die Oude Ursulakerk in Warmenhuizen wurde bereits im 13. Jahrhundert gelegt. Die Kirche wird seit der Reformation von der protestantischen Gemeinde genutzt. Die Uhr im Turm der Kirche stammt ursprünglich aus einem 1779 eingestürzten Kirchturm in der Nachbargemeinde Schoorl. In der Kirche werden neben Gottesdiensten auch Ausstellungen und Konzerte abgehalten.[5]

Nicht zu verwechseln mit der Oude Ursulakerk ist die 1872 erbaute, römisch-katholische Sint-Ursula en Gezellinnenkerk. Dieses im neuromantischen Stil gestaltete Bauwerk wurde vom Architekten Theo Asseler entworfen.[6]

Die Dorfherberge De Moriaan wurde erstmals 1589 erwähnt und beherbergt heute ein Restaurant.[7]

Im Umland von Warmenhuizen, nahe der Ortschaft Huiskebuurt, befindet sich eine klassische Poldermühle. Diese De Grebmolen genannte Windmühle datiert aus dem Jahr 1875.[8]

Das Dorf ist überregional für seine vielen Sportler bekannt. Unter anderem lebte der Radrennfahrer Steven Rooks, Gewinner des Gepunkteten Trikots bei der Tour de France 1988, in Warmenhuizen.

Im Dorf ansässig ist der 1927 gegründete Fußballklub VIOS Warmenhuizen.[9]

Söhne und Töchter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Pieter Jacob Albrecht Adriani (1879–1974), Steuerrechtsexperte und Professor für Steuerrecht
  • Joop Klant (1915–1994), Prosaschriftsteller und Ökonom
  • Kees Kwant (1918–2012), Philosoph
  • Klaas Boot (1927–2003), Turner und Sportreporter
  • Wilfred Klaver (* 1963), Schauspieler und Sänger
  • Matthé Pronk (* 1974), Radrennfahrer
  • Maarten van der Weijden (* 1981), Langstreckenschwimmer
  • Jos Pronk (* 1983), Radrennfahrer
  • Marco van Duin (* 1987), Fußballer
Commons: Warmenhuizen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Kerncijfers wijken en buurten 2024. In: StatLine. CBS, 16. August 2024, abgerufen am 13. Oktober 2024.
  2. Coret Genealogie: Over de plaats Warmenhuizen, NL » Genealogie Online. Abgerufen am 8. Juni 2018 (niederländisch).
  3. Deutsche Biographie: Egmont, Lamoral Graf von – Deutsche Biographie. Abgerufen am 8. Juni 2018.
  4. Geschiedenis van Warmenhuizen. Abgerufen am 8. Juni 2018.
  5. Oude Ursulakerk Warmenhuizen – De gefedereerde gemeente te Harenkarspel. Abgerufen am 8. Juni 2018 (niederländisch).
  6. Rijksmonumenten.nl: Ursula en Gezelinnen in Warmenhuizen | Monument – Rijksmonumenten.nl. Abgerufen am 8. Juni 2018 (englisch).
  7. De geschiedenis van de Moriaan – Frank van Enter. In: Frank van Enter. 18. September 2015 (vanenter.nl [abgerufen am 8. Juni 2018]).
  8. molendatabase.nl: De Grebmolen, Schoorldam. Abgerufen am 8. Juni 2018 (niederländisch).
  9. Over VIOS-W. Abgerufen am 8. Juni 2018 (niederländisch).