Wawilowo (Kaliningrad)

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Siedlung
Wawilowo
Bregden

Вавилово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Stadtkreis Mamonowo
Frühere Namen Bregden
Bevölkerung 23 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 414 000 003
Geographische Lage
Koordinaten 54° 29′ N, 19° 57′ OKoordinaten: 54° 29′ 0″ N, 19° 57′ 0″ O
Wawilowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Wawilowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Wawilowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Wawilowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Wawilowo (russisch Вавилово, deutsch Bregden) ist ein Ort im Südwesten der russischen Oblast Kaliningrad im Stadtkreis Mamonowo.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wawilowo liegt vier Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Mamonowo (Heiligenbeil) und östlich der Bahnstrecke Kaliningrad–Mamonowo.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Namensform deutet auf die hier in der Gegend zahlreich vorkommenden Elche (braydis = Elch) hin.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bregden wurde im Jahre 1338 erstmals urkundlich erwähnt, als der Pruße Nacoke von Pobrayden als Besitzer festgestellt wurde.

Mitte des 15. Jahrhunderts erwarb die Familie von Massenbach Dorf und Gut Bregden. 1460 wurde das Gut verkauft und kam an die Familie von der Groeben. Durch Heirat gelangte der Besitz dann an die Familie von Portugall, danach an die Familie Unruh, bis er 1766 verkauft wurde.

Fast ein Jahrhundert lang war dann die Familie Buttlar Eigentümerin. 1852 erwarb der Kaufmann Wilhelm Wien das Rittergut Bregden. In seiner Familie wurde es weitervererbt. Friederike Clara Wienb heiratete Otto Meyer (später österreichisch-ungarischer Generalkonsul und Obervorsteher der Königsberger Kaufmannschaft) und brachte Bregden in die Ehe ein. Meyers dritte Frau war die letzte deutsche Besitzerin von Bregden.

Am 11. Juni 1874 wurde aus dem Gutsbezirk Bregden und den Landgemeinden Rosenberg (heute russisch: Krasnoflotskoje) und Steindorf (Pokrowskoje) der Amtsbezirk Bregden gebildet. Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Bregden 219 Einwohner. Am 31. März 1921 wurden die Gutsbezirke Wangnicken[2] und Newecken (Timirjasewo) in den Gutsbezirk Bregden eingegliedert. Am 18. Juni 1924 erfolgte die Eingliederung von Gabditten[2].

Bis 1929 wurde Bregden mehrfach umgegliedert und zuletzt nach Rosenberg eingemeindet. Der Amtsbezirk Bregden wurde daraufhin in Amtsbezirk Steindorf umbenannt. Am 1. Oktober 1935 schließlich wurde Bregden als Teil der Gemeinde Rosenberg in die Stadt Heiligenbeil (Mamonowo) eingegliedert.

Bis 1945 gehörte Bregden zum Landkreis Heiligenbeil der preußischen Provinz Ostpreußen. Seit 1950 heißt das Dorf Wawilowo[3] (der Name Wawilowo kommt in der Russischen Föderation mehrfach vor) und gehört heute zum Stadtkreis Mamonowo in der Oblast Kaliningrad.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bregden gehörte mit seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung bis 1945 zum Kirchspiel Heiligenbeil (Mamonowo) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Die letzten deutschen Geistlichen waren die Pfarrer Paul Bernecker und Hans Krumm. Hier heute lebende evangelische Kirchenglieder sind in die evangelisch-lutherische Auferstehungskirchengemeinde in Kaliningrad eingegliedert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wulf D. Wagner: Die Güter des Kreises Heiligenbeil in Ostpreußen. Leer, Rautenberg 2005, ISBN 3-7921-0640-X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. a b kein russischer Name bekannt
  3. Wurde umbenannt durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)