Wieda

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Wappen Deutschlandkarte
Wieda
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wieda hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 38′ N, 10° 35′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 03156013Koordinaten: 51° 38′ N, 10° 35′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Osterode am Harz
Samtgemeinde: Walkenried
Höhe: 375 m ü. NHN
Fläche: 6,53 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03156013 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Postleitzahl: 37447
Vorwahl: 05586
Kfz-Kennzeichen: OHA
Gemeindeschlüssel: 03 1 56 013
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 17
37445 Walkenried
Website: www.rathaus.walkenried.de
Bürgermeister: Klaus Erwin Gröger (CDU)
Lage der Gemeinde Wieda im Osterode am Harz
KarteBad Grund (Harz)Bad Grund (Harz)Bad Grund (Harz)Bad Grund (Harz)Bad Grund (Harz)Bad Lauterberg im HarzBad SachsaElbingerodeHattorf am HarzHattorf am HarzHerzberg am HarzHörden am HarzOsterode am HarzWalkenriedWiedaWulften am HarzZorgeHarz (Landkreis Osterode am Harz)Landkreis Osterode am HarzNiedersachsenThüringenLandkreis GöttingenLandkreis NortheimLandkreis GoslarSachsen-Anhalt
Karte
Blick auf den Nordosten von Wieda vom Aussichtspunkt Alte Wache
Der Fluss Wieda im gleichnamigen Ort

Wieda ist eine Gemeinde im Harz im Landkreis Osterode am Harz im deutschen Bundesland Niedersachsen. Wieda ist Teil der Samtgemeinde Walkenried.

Geographie

Lage

Wieda liegt im Südharz nördlich von Bad Sachsa im Naturpark Harz. Das Straßendorf erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung auf beinahe 7 km Länge im von Wald gesäumten Tal des Flusses Wieda auf etwa 320 bis 460 m ü. NN. Nordwestlich von Wieda erhebt sich der höchste Berg des Südharzes, der Stöberhai (ca. 720 m), nördlich der erste Jagdkopf (602,1 m), östlich der zweite Jagdkopf (603,1 m) und südwestlich der Ravensberg (ca. 659 m).

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden von Wieda sind:

Geschichte

Im Zusammenhang mit dem 1127 gegründeten Kloster Walkenried wurde Wieda erstmals als Schmelzhütte dieses Klosters genannt. Einen Ort Wieda gab es bis ins 16. Jahrhundert jedoch nicht. Erst durch die Bergfreiheit der Grafen von Hohnstein (1521) war die Möglichkeit für die Ansiedlung geschaffen. Nach der Niederschlagung des Bauernaufstandes von 1525 zogen aufrührerische Bauern aus dem Thüringischen in den Harz, wo ihnen die Bergfreiheiten persönliche Sicherheit garantierten. Größeren Aufschwung nahm der Ort, nachdem 1569 die Zinnobergrube Sonnenglanz reichliche Ausbeute an Quecksilber gab. Für das Jahr 1562 ist erstmals eine Eisenschmelzhütte in Wieda bezeugt, deren Bedeutung eng mit der Gewinnung des Eisenerzes aus dem Kirchberggang im Kastental zusammenhängt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde der seinerzeit höchste Hochofen im braunschweig-blankenburgischen Harz mit einer Höhe von 6,84 m errichtet.[2] 1610 wurde in Wieda die erste Kirche gebaut, 1662 kam der erste Pastor hierher, nachdem ein Schulmeister seit 1640 tätig war. Der Dreißigjährige Krieg machte dem gesamten Bergwerkswesen in Wieda ein Ende und das Dorf verarmte.

1778 wurde die heutige Kirche eingeweiht und gleichzeitig der freistehende Glockenturm auf dem gegenüberliegenden Käseberg errichtet, damit das Geläut im ganzen Tal gehört werden konnte.

Im 19. Jahrhundert wanderten viele Wiedaer nach Amerika aus, da seit dem Beginn des Jahrhunderts ein Rückgang der Eisenindustrie sowie ein allgemeiner wirtschaftlicher Niedergang einsetzte. Dies führte auch dazu, dass man den zwischenzeitlich erneuerten Hochofen 1863 abbrach. Unter Führung eines Herrn Preen half sich die Arbeiterschaft schließlich selbst und betrieb eine Hütte als Produktiv-Genossenschaft, welche Bekanntheit durch die hier hergestellten Wieda-Öfen erlangte und deren Betrieb schließlich 1972 eingestellt wurde. Das Gelände der Wiedaer Hütte brannte bei einem Großbrand am 23. Juli 1973 fast vollständig aus und wurde ab 1975 zu einem Kurpark mit Tennishalle umgestaltet.

1899 wurde vornehmlich zur Stärkung der Wirtschaft die Schmalspurbahn Walkenried–Braunlage/Tanne gebaut, die Wieda mit dem an der Südharzstrecke gelegenen Bahnhof Walkenried verband. Die Bahntrasse durchquerte den gesamten Ort entlang des Flusses mit den vier Haltepunkten Wieda-Süd (Zündholzfabrik), Wieda, Wiedaer Hütte und Bahnhof Stöberhai. Der Eisenbahnbetrieb wurde 1963 aufgegeben und die Gleisanlagen zurückgebaut. 2007 wurde auf der ehemaligen Eisenbahntrasse ein Fahrrad- und Wanderweg angelegt.

Politik

Gemeindewahl 2011[3]
Wahlbeteiligung: 65,63 %
 %
50
40
30
20
10
0
45,76 %
38,52 %
8,88 %
5,55 %
1,29 %
keine %
A. L.c
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
−16
−14,78 %p
+9,55 %p
+8,88 %p
+2,03 %p
+1,29 %p
−6,97 %p
A. L.c
Sonst.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Einzelbewerber Arthur Liebetruth

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich aus 11 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

Zusammenlegung zur neuen Gemeinde Walkenried

Zum 1. November 2016 werden auf Beschluss des Niedersächsischen Landtages die bisherigen Gemeinden Walkenried, Wieda und Zorge zu einer neuen Gemeinde Walkenried zusammengefasst.[4]

Tourismus

Seit Ende des 19. Jahrhunderts gehörte der Fremdenverkehr zum Hauptwirtschaftszweig des Ortes, der seinen Höhepunkt in den 1960er und 1970er Jahren erreichte. Viele West-Berliner hatten hier während der Zeit der Berliner Mauer ihr Feriendomizil. Seit jüngerer Zeit verbringen auch Gäste aus den Niederlanden und den skandinavischen Ländern ihre Ferien im Südharzort. Beliebter Besuchsort ist der ehemalige Bahnhof Stöberhai, in dem sich eine Waldgaststätte befindet. Im anschließenden Gehege gibt es täglich eine Wildfütterung.[5]

Der Ort ist einer der acht Orte, in denen das seit 2014 als Immaterielles Weltkulturerbe anerkannte Brauchtum des Finkenmanöver im Harz noch gepflegt wird.

Verkehr

Bis 1963 verlief quer durch Wieda die meterspurige Südharz-Eisenbahn.

Von Wieda aus verläuft die Landesstraße nach Braunlage, Bad Sachsa, Zorge und Walkenried. Von Walkenried sind es 15 Kilometer bis zur Anschlussstelle der Südharzautobahn A 38.

Museen

In Wieda gibt es seit 2005 das Glas- und Hüttenmuseum im ehemaligen Rathaus in der Otto-Haberlandt-Straße, in dem die Wirtschaftsgeschichte des Ortes in den Bereichen Glashüttenwesen sowie Bergbau und Verhüttung dokumentiert wird.

In einem Raum des Kindergartens (ehemalige Grundschule) in der Schulstraße ist seit 2006 ein kleines Museum des aufgelösten Fernmeldesektors C der Bundeswehr auf dem Stöberhai eingerichtet, in dem Einrichtungen des ehemaligen Radarturms auf dem Stöberhai besichtigt werden können.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Harzklub-Zweigverein Wieda (Hrsg.): Führer durch den Luftkurort Wieda im Südharz und Umgebung. Wieda 1931
Commons: Wieda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Ralf Busch: Wieda. In: Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hrsg.): Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Westlicher Harz, Clausthal-Zellerfeld, Osterode, Seesen. Band 36. Philipp von Zabern, Mainz 1978, ISBN 3-8053-0305-X, S. 192.
  3. http://wahlen.kds.de/2011kw/Daten/156403_000020/index.html
  4. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Walkenried, Landkreis Osterode am Harz vom 17. Februar 2016. In: Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 2/2016 vom 25. Februar 2016, S. 36
  5. Niedersächsischer Landtag, 16. Wahlperiode, Drucksache 16/3359: Kleine Anfrage "Welchen Stellenwert haben Prädikate wie „staatlich anerkannter Luftkurort“ speziell für den Heidetourismus und die Tourismuswirtschaft in Niedersachsen?" (PDF; 102 kB), abgerufen am 22. März 2011

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