Wiltener Basilika
Die Wiltener Basilika, Basilika Unsere Liebe Frau von der unbefleckten Empfängnis, auch Unserer Lieben Frau unter den vier Säulen genannt, ist eine römisch-katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche im Innsbrucker Stadtteil Wilten. Kirchenrechtlich gehört die Basilika zum Bistum Innsbruck.
Geschichte
Der Legende nach verehrten schon römische Legionäre des Kastells Veldidena an diesem Ort ein Marienbild. Unter der heute bestehenden Basilika wurden die Reste einer Vorgängerkirche gefunden, die auf die Zeit des frühen Christentums, das 5. Jahrhundert, datiert wurde. 1140 wurde ihre Betreuung vom Prämonstratenserorden übernommen, ab 1259 ist eine Kirche Unserer Hohen Frau verbrieft, zu der bald eine rege Wallfahrtsbewegung einsetzte. Die bestehende Kirche wurde in der Folge mehrmals umgebaut.
Wegen Baufälligkeit kam es 1751–1756 unter dem Pfarrer und Baumeister Franz de Paula Penz zu einem Neubau im Rokokostil nach Plänen von Joseph Stapf aus Pfronten, der auch einen Großteil der Plastiken gestaltete.
1957 wurde die Wiltener Basilika von Papst Pius XII. zur päpstlichen Basilica minor erhöht. Da Wilten die älteste Pfarre der Region war, gilt sie auch als Mutterpfarre der Stadt Innsbruck. Heute ist sie eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Gleich nebenan befinden sich das Stift Wilten, Heimat der Wiltener Sängerknaben, eines der ältesten und renommiertesten Knabenchöre Europas, und auf dem nahen Bergisel das Kaiserjägermuseum. In Richtung Bergisel liegt auch der große Gemeindefriedhof mit vielen sehenswerten Denkmalen bekannter Innsbrucker Familien.
Baubeschreibung
Ausstattung
Das Kircheninnere ist in zartesten Farben gehalten, vermischt mit viel Gold und zierlichem Rokokostuck von Franz Xaver Feuchtmayer und Anton Gigl. Deckengemälde des Augsburgers Matthäus Günther zeigen Szenen aus dem Leben Mariens. Der Hochaltar mit seinen vier Säulen wird von einer riesigen Krone überdacht. Darunter im Strahlenkranz das Gnadenbild, eine etwa 90 cm hohe Muttergottesstatue mit Kind, gehauen aus Sandstein, im hochgotischen Stil aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, das der Kirche den Namen verlieh. Die Barockfassade der Kirche bringt der weite Platz davor besonders schön zur Geltung.
Orgel
Die Basilika besitzt eine Orgel von Franz Reinisch II. aus Steinach am Brenner aus dem Jahr 1894 mit 24 Registern, die im alten Gehäuse von 1758 Aufstellung fand. 2003 führte die Nachfolgerfirma Pirchner eine Restaurierung durch. Das Instrument hat heute 24 Register auf zwei Manualen und Pedal.[1]
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Ansichten
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Die Wiltener Basilika von Süden
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Portal mit dem Wappen Benedikts XVI.
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Deckenfresken und Rokokostuck
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Gnadenbild „Maria unter den vier Säulen“ am Hochaltar
Literatur
- Fritz Steinegger: Die päpstliche Basilika, Pfarr- und Wallfahrtskirche "Unsere Lieben Frau unter den vier Säulen" in Wilten. 1959 u.f.A.
Weblinks
Einzelnachweise
Koordinaten: 47° 15′ 14,4″ N, 11° 23′ 52,8″ O
- Wilten
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- Maria-Immaculata-Kirche
- Liebfrauenkirche
- Basilica minor
- Wallfahrtskirche in der Diözese Innsbruck
- Pfarrkirche in der Diözese Innsbruck
- Dekanat Innsbruck
- Stift Wilten
- Vorromanischer Kirchenrest
- Gotischer Baurest
- Erbaut im 13. Jahrhundert
- Rokokokirche
- Erbaut in den 1750er Jahren
- Barockbauwerk in Innsbruck
- Disposition einer Orgel
- Baudenkmal (Tirol)