Evilard
Evilard | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Biel/Bienne |
BFS-Nr.: | 0372 |
Postleitzahl: | 2533 |
Koordinaten: | 584852 / 222288 |
Höhe: | 697 m ü. M. |
Fläche: | 3,70 km² |
Einwohner: | 2684 (31. Dezember 2023)[1] |
Einwohnerdichte: | 636 Einw. pro km² |
Website: | www.evilard.ch |
Karte | |
Evilard ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Biel/Bienne des Kantons Bern in der Schweiz. Der deutsche Name der zweisprachigen Gemeinde ist Leubringen und allgemein gebräuchlich. Der Ort Magglingen gehört ebenfalls zur Gemeinde.
Geographie
Leubringen liegt auf 697 m ü. M., 1 km nördlich der Bezirkshauptstadt Biel (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich in einer Rodungsinsel am Südosthang der vordersten Jurakette, rund 300 m über der Stadt Biel. Bei klarem Wetter bietet sich von Leubringen eine schöne Aussicht auf das Schweizer Mittelland und auf die Alpen vom Mont Blanc bis in die Region von Glärnisch und Alpstein.
Die Fläche des 3.7 km² grossen Gemeindegebiets erstreckt sich auf der Höhe der Antiklinalen des Magglingerbergs. Sie umfasst die Rodungsinsel von Leubringen, die vom Malewagwald (bis 765 m ü. M., französisch Malvaux) umgeben ist. Nach Südwesten reicht das Gebiet in einem schmalen Streifen über die Rodungsinsel von Magglingen bis auf die Höhe des Magglingerbergs, auf dem sich mit 1070 m ü. M. der höchste Punkt von Leubringen befindet. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 29 % auf Siedlungen, 40 % auf Wald und Gehölze, 30 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.
Zu Leubringen gehört der Ort Magglingen (französisch Macolin), der auf 875 m ü. M. am oberen Südosthang des Magglingerbergs liegt. Nachbargemeinden von Leubringen sind Biel, Orvin, Lamboing und Twann-Tüscherz.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1850 | 365 |
1900 | 560 |
1910 | 633 |
1930 | 870 |
1950 | 1112 |
1960 | 1467 |
1970 | 1914 |
1980 | 2275 |
1990 | 2360 |
2000 | 2376 |
Mit 2684 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) gehört Leubringen zu den grösseren Gemeinden des Berner Juras. Von den Bewohnern sind 59 % deutschsprachig, 41 % französischsprachig. Die Bevölkerungszahl von Leubringen verzeichnete vor allem Mitte des 20. Jahrhunderts markante Zuwachsraten. Seit 1980 werden nur noch geringe Schwankungen registriert. Durch viele Zuzüger aus dem deutschsprachigen Gebiet des Kantons Bern bilden heute die Deutschsprachigen in der ehemals französischsprachigen Gemeinde eine deutliche Mehrheit (1989 erst 52 % deutsch- und 48 % französischsprachig).
Der Ort Leubringen selbst zählte Ende 2006 1759 Einwohner (53 % deutsch- und 47 % französischsprachig).
Wirtschaft
Leubringen war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt. Seit etwa 1950 entwickelt sich das Dorf mit dem Bau von zahlreichen Einfamilienhäusern allmählich zum Wohnvorort von Biel. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler und arbeiten in Biel. Magglingen entwickelte sich dank der sonnigen Hochlage nach 1875 zu einem Luftkurort mit vielen touristischen Einrichtungen. Heute befindet sich in Magglingen das Bundesamt für Sport (BASPO), ehemals die Eidgenössische Sportschule Magglingen (ESSM).
Verkehr
Die Gemeinde ist verkehrsmässig recht gut erschlossen. Sie ist durch eine Strasse mit Biel und Orvin verbunden. 1898 wurde die Biel-Leubringen-Bahn, eine Standseilbahn von Biel nach Leubringen, eröffnet. Auch Magglingen ist durch eine Drahtseilbahn mit Biel verbunden.
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung von Leubringen erfolgte 1300 unter dem Namen Lomeringen. Französische Bezeichnungen waren Evillard oder es Villard (im Dorf). Mehrere Klöster und der Fürstbischof von Basel hatten im Mittelalter Grundbesitz auf dem Gemeindegebiet. Gerichtlich und militärisch unterstand der Ort jedoch der Stadt Biel. Von 1798 bis 1815 gehörte Leubringen zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont Terrible, das 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden wurde. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern. Vorerst wurde Leubringen dem Oberamt Nidau zugeteilt, 1832 kam es zum Bezirk Biel. Zeitweise stand eine Fusion mit der Stadt Biel zur Debatte, die die Bewohner im Jahr 1902 allerdings ablehnten. Leubringen besitzt keine eigene Kirche, es gehörte bis 1821 zur Pfarrei Orvin, seither ist es Teil der Kirchgemeinde Biel.
Persönlichkeiten
- Willy Burkhard (1900–1955), Komponist
- Henri Dubuis (1906–2003), Architekt des Volkshauses in Biel
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Leubringen
- {{{Autor}}}: Evilard. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024