Leobersdorf

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Marktgemeinde
Leobersdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Leobersdorf
Leobersdorf (Österreich)
Leobersdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Baden
Kfz-Kennzeichen: BN
Fläche: 12,28 km²
Koordinaten: 47° 55′ N, 16° 13′ OKoordinaten: 47° 55′ 0″ N, 16° 13′ 0″ O
Höhe: 267 m ü. A.
Einwohner: 5.259 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 428 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2544
Vorwahl: 02256
Gemeindekennziffer: 3 06 20
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Rathausplatz 1
2544 Leobersdorf
Website: www.leobersdorf.at
Politik
Bürgermeister: Anton Bosch (LZL)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(25 Mitglieder)

17 LZL, 4 SPÖ, 3 ÖVP, 1 FPÖ

Lage von Leobersdorf im Bezirk BadenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Leobersdorf im Bezirk Baden (anklickbare Karte)AllandAltenmarkt an der TriestingBad VöslauBadenBerndorfBlumau-NeurißhofEbreichsdorfEnzesfeld-LindabrunnFurth an der TriestingGünselsdorfHeiligenkreuzHernsteinHirtenbergKlausen-LeopoldsdorfKottingbrunnLeobersdorfMitterndorf an der FischaOberwaltersdorfPfaffstättenPottendorfPottensteinReisenbergSchönau an der TriestingSeibersdorfSooßTattendorfTeesdorfTraiskirchenTrumauWeissenbach an der TriestingNiederösterreich
Lage der Gemeinde Leobersdorf im Bezirk Baden (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Leobersdorf ist eine Marktgemeinde im Bezirk Baden in Niederösterreich.

Geografische Lage

Leobersdorf liegt am Ausgang des Triestingtales am Rande des Wiener Beckens und wird von der Triesting durchflossen. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 12,34 Quadratkilometer. 15,91 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Eisenbahnknotenpunkt Leobersdorf „A“ und Wittmannsdorf „F“

An diesem Verkehrsknoten wird die Leobersdorfer Bahn (die ursprüngliche Bezeichnung war „Niederösterreichische Südwestbahn“) nach Sankt Pölten Hbf in die Südbahn eingebunden. Von dem im Ortsbereich gelegenen Bahnhof Wittmannsdorf zweigt die Gutensteinerbahn ab, auf der bis Wöllersdorf seit 1997 der Personenverkehr eingestellt ist und heute nur mehr gelegentlich Güterzüge verkehren.

Auf Basis der zu Gunsten von Paul Eduard Ritter von Schoeller[1] ausgestellten Concessionsurkunde vom 15. August 1882, für die Locomotivbahn von Wittmannsdorf nach Ebenfurth[2][3] (zur kommissionellen Verhandlung sowie politischen Begehung siehe: [4]) war, nach technisch-polizeilicher Prüfung am 20. August 1883[5] vom 23. August 1883[6][7][8][9] bis 30. September 1956, Leobersdorf im Bahnhof Wittmannsdorf überdies mit der Lokalbahn Ebenfurth–Wittmannsdorf (15,2 km[10]) verbunden[Anmerkung 1][11], die vorwiegend dem Güterverkehr diente; bis April 1945 wurde überdies Personenverkehr abgewickelt.

An der Südautobahn A2 ist eine eigene Autobahnabfahrt. Die Hainfelder Straße B18 von Günselsdorf nach Traisen führt in Ost-Westrichtung durch Leobersdorf.

Geschichte

Erste Funde gibt es bereits aus der Zeit von 3000 vor Christus. Um 350 v.Chr. wurde hier eine Norikersiedlung errichtet. Im Jahr 15 n. Chr. wurde das Gebiet von den Römern besetzt. Schon damals bildeten die beiden Straßenverbindungen, die heute entlang der Autobahn und der B18 verliefen einen wichtigen Knotenpunkt.

Der Ort wird das erste Mal in den Bayrischen Traditionsbüchern von 1165/1174 als Liubetsendorf erwähnt. Fachleute sind sich uneinig ob der Name aus dem slawischen Wort Ljubac oder aus dem keltischen Wort Lewer oder Loben, was soviel wie Grabhügel bedeutet, stammt. Im Laufe der Zeit gab es mehrere verschiedene Schreibweisen, wie Lewbesdorf (1311), oder Leubesdorf (1350), 1588 wurde der Name Leobersdorf gleich wie der heutige Name das erste Mal erwähnt.

1313 erhielt Leobersdorf von Friedrich dem Schönen das Marktrecht und das Ortswappen, dass eine weiße Kirche auf blauen Grund darstellt.

In der Zeit der Babenberger kamen Siedler aus Franken und Bayern und drängten die Ungarn nach Osten zurück. So haben heute noch alte Häuser den Grundriss dieser fränkischen Reihenhöfe.

Wie alle Orte in diesem Gebiet litt auch Leobersdorf sehr unter den Türkenkriegen. Viele Häuser wurden aber auch 1809 durch die französischen Besatzer in Schutt und Asche gelegt.

Historische Bauten

  • Die Kirche ist Teil des Wappens von Leobersdorf. Sie steht im ältesten Kern des Ortes und lässt sich bis zu Zeiten des Römischen Reiches zurückverfolgen.
  • Der Heilsame Brunnen im Süden von Leobersdorf war wegen der ihm nachgesagten heilsamen Wirkung ab 1623 ein beliebter Wallfahrtsort.
  • Der Matschakerhof in der Feldgasse dürfte schon im Mittelalter als Postamt gedient haben.
  • Die Alte Gemeinde entstand wahrscheinlich im 16. Jahrhundert.
  • Westlich der Südautobahn befindet sich der Aquädukt Leobersdorf der I. Wiener Hochquellenwasserleitung.

Einwohnerentwicklung


(Quelle: Statistik Austria[12])
Volkszählung 19711981199120012006
Einwohner 3.5613.4563.7514.1514.402

Wirtschaft

Heute ist Leobersdorf auf Grund seiner verkehrstechnisch günstigen Lage ein Industrieort geworden. Zu den alten Betrieben, wie dem Ziegelwerk und der Leobersdorfer Maschinenfabrik kamen der Gewerbepark Aredpark dazu. Mehr Bekanntheit erlangte es über das Outletcenter Leoville das im Jahr 2005 fertig gestellt wurde.

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 303, nach der Erhebung 1999 gab es 44 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Erwerbstätige am Wohnort waren nach der Volkszählung 2001 1888 Personen. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,68 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2003 gab es am Ort 25 Arbeitslose.

Bekannte Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Günther Kronenbitter: Krieg im Frieden [1]
  2. R. G. Bl. Nr. 129/1882
  3. Nachrichten aus dem Bezirke. Neue Bahnverbindung. Badener Bezirks-Blatt, 5. September 1882 sowie Nachrichten aus dem Bezirke. Eisenbahn-Concession für die Bahnstrecke Ebenfurth—Wittmannsdorf. Badener Bezirks-Blatt, 23. September 1882
  4. Eisenbahn-Linie Leobersdorf-Ebenfurth. Badener Bezirks-Blatt, 19. August 1882 sowie Nachrichten aus dem Bezirke. Eine neue Bahn. Badener Bezirks-Blatt, 10. Februar 1883
  5. (Localbahn Wittmannsdorf-Ebenfurth.) Wiener Zeitung, 19. August 1883[2] sowie Handel, Industrie, Verkehr und Landwirthschaft. (Eisenbahn-Ebenfurt-Leobersdorf.) Wiener Zeitung, 23. August 1883[3]
  6. Nachrichten aus dem Bezirke. Eisenbahnlinie Ebenfurth-Leobersdorf. Badener Bezirks-Blatt, 2. Juni 1883 [4] — Letzter Absatz: Ankündigung des Baues eines Leobersdorfer Centralbahnhofs (heute: „Leobersdorf“ an der Südbahn)
  7. Nachrichten aus dem Bezirke. Eisenbahnlinie Ebenfurth-Leobersdorf. Badener Bezirks-Blatt, 17. Juli 1883[5]
  8. Handel, Industrie, Verkehr und Landwirthschaft. (Neue Eisenbahnen.) Wiener Zeitung, 25. August 1883[6]
  9. Bahn-Eröffnung. Badener Bezirks-Blatt, 28. August 1883[7]
  10. Geschichte der Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Band: 1,2. Karl Prochaska, Wien 1898, S. 510
  11. Eine Bahnhof-Frage. Badener Bezirks-Blatt, 19. August 1882[8]
  12. Bevölkerungsentwicklung von Leobersdorf. (PDF)

Anmerkungen

  1. welche ihrerseits ab 20. August 1883 im Bereich Sollenau über eine Zwischenstation „Sollenau L. B.“ an die Aspangbahn angeschlossen war. – Siehe: Handel, Industrie, Verkehr und Landwirthschaft. (Localbahn Ebenfurth-Wittmannsdorf-Leobersdorf.) Wiener Zeitung, 25. Juli 1883[9] sowie […]— Bei der politischen Begehung des […] Wiener Zeitung, 31. Juli 1883, linke Spalte, Mitte[10] sowie Handel, Industrie, Verkehr und Landwirthschaft. (Betriebseröffnung.) Wiener Zeitung, 14. August 1883[11]


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