Sollenau

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Marktgemeinde
Sollenau
Wappen Österreichkarte
Wappen von Sollenau
Sollenau (Österreich)
Sollenau (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Wiener Neustadt (Land)
Kfz-Kennzeichen: WB
Fläche: 10,75 km²
Koordinaten: 47° 54′ N, 16° 15′ OKoordinaten: 47° 54′ 0″ N, 16° 15′ 0″ O
Höhe: 277 m ü. A.
Einwohner: 5.452 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 507 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2601, 2602
Vorwahl: 02628
Gemeindekennziffer: 3 23 27
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
2601 Sollenau
Website: www.sollenau.noe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Stefan Wöckl (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(25 Mitglieder)
14
9
1
1
14 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Sollenau im Bezirk Wiener Neustadt (Land)
Lage der Gemeinde Sollenau im Bezirk Wiener Neustadt-Land (anklickbare Karte)Bad ErlachBad Fischau-BrunnBad SchönauBrombergEbenfurthEggendorfFelixdorfGutensteinHochneukirchen-GschaidtHochwolkersdorfHohe WandHollenthonKatzelsdorfKirchschlag in der Buckligen WeltKrumbachLanzenkirchenLichteneggLichtenwörthMarkt PiestingMatzendorf-HöllesMiesenbach (Niederösterreich)MuggendorfPernitzRohr im GebirgeSchwarzenbachSollenauTheresienfeldWaidmannsfeldWaldeggWalpersbachWeikersdorf am SteinfeldeWiesmathWinzendorf-MuthmannsdorfWöllersdorf-SteinabrücklZillingdorfWiener NeustadtNiederösterreich
Lage der Gemeinde Sollenau im Bezirk Wiener Neustadt-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Hauptplatz mit Park und Rathaus von Sollenau
Hauptplatz mit Park und Rathaus von Sollenau
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Sollenau ist eine Marktgemeinde mit 5452 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marktgemeinde Sollenau liegt im Industrieviertel in Niederösterreich, rund 10 km nördlich von Wiener Neustadt, und wird von der Piesting sowie vom Wiener Neustädter Kanal durchflossen. Nördlich der Piesting liegen um das Ortszentrum die Ortsteile Kirchenfeld, Sonnenhain, Waldparkanlage, Brunnenfeld und Rosenried, südlich das Petrifeld, Benzol-Siedlung und die Böhler. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 10,69 Quadratkilometer. 4,03 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marktgemeinde Sollenau ist deckungsgleich mit der gleichnamigen Katastralgemeinde, in der, neben Sollenau, als Ortschaften (jeweils Dorf) Böhler sowie Petrifeld amtlich geführt werden.[1]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leobersdorf Schönau an der Triesting Blumau-Neurißhof
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ebenfurth
Matzendorf-Hölles Felixdorf Eggendorf

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg, welche Hauptort für das gesamte Nord-Ost-Norikum war.

Später unter den Römern lag das heutige Sollenau dann in der Provinz Pannonia.

Der Name Sollenau wird 1166 in einer in Hartberg ausgestellten Schenkungsurkunde erstmals erwähnt. Er zählt sicherlich zu den älteren Ansiedlungen auf dem Steinfeld. Der Name Sollenau wurde in den vielen Jahren verändert, der Ursprungsname lautete Salenau, von den vielen Sal-Weiden. Zur 850-Jahr-Feier wird auf die Website der Pfarre Sollenau verwiesen.[2]

Industriegeschichtlich war der Ort bestimmt von der Nutzung der Wasserkraft der Piesting (unzutreffend auch Kalter Gang genannt). Am Flusslauf entstanden eine Säbelklingenfabrik (1754–1764), aus dieser ein Kupferhammer (1775 bis nach 1841), danach die von Peter von Braun (1758–1819) gegründete Baumwollspinnerei (1811–1928).[3]

Wenn auch der Anteil des Gemeindegebiets an der sich östlich erstreckenden Trockenen Ebene gering ist, sind die militärischen Einrichtungen des Steinfeldes für den Ort bis heute von wirtschaftlicher Bedeutung. Waren es ursprünglich von Mannschaften zu bewachende Schießanlagen,[Anm. 1] Pulver- wie Munitionsdepots, durch die Sollenau gegenüber Explosionen besonders exponiert war, so kam mit dem Ersten Weltkrieg eine sich unweit der Gemeinde ausbreitende Kriegsindustrie. Heute sind der Schießplatz Felixdorf (Welt-Icon), die Jansa-Kaserne (Welt-Icon) auf dem ehemaligen Großen Mittel sowie andere Einrichtungen der österreichischen Heeresverwaltung mittelbare (gelegen in: KG Haschendorf, Stadtgemeinde Ebenfurth) lokale Wirtschaftsfaktoren.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 60,5 % der Einwohner römisch-katholisch und 4,2 % evangelisch. 9,5 % sind Muslime, 2,2 % gehören orthodoxen Kirchen an. 21,6 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 18 SPÖ, 4 ÖVP, 2 Bürgerforum Sollenau, und 1 FPÖ.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ, 3 ÖVP, 3 FPÖ, und 2 Bürgerforum Sollenau.[4]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ, 4 ÖVP, 3 FPÖ, und 1 Bürgerforum Sollenau.[5]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 18 SPÖ, 5 ÖVP, 1 FPÖ, und 1 Bürgerforum Sollenau.[6]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 7 ÖVP, 3 FPÖ, und 1 Bürgerforum Sollenau.[7]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 7 ÖVP, 3 FPÖ, und 1 Bürgerforum Sollenau.[8]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 9 ÖVP, 1 Liste Weninger und 1 FPÖ.[9]
Bürgermeister[10]
  • bis 1945 Alois Reiter
  • 1945–1954 Josef Pöpperl
  • 1954 Franz Hauberl (Gemeindeverwalter)
  • 1954–1974 Franz Wunderl
  • 1975–1984 Othmar Podebradsky
  • 1984–2003 Lorenz Hrabec
  • 2003–2010 Otto König (SPÖ)
  • seit 2010 Stefan Wöckl (SPÖ)

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sollenau
  • Katholische Pfarrkirche Sollenau hl. Laurentius: Bei der Kirche wurde nach dem Abschluss der Renovierungsarbeiten im Jahr 2007 ein Pfarrmuseum eingerichtet.[11]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sollenau liegt verkehrsgünstig sowohl an Süd- und Aspangbahn als auch an der Wiener Neustädter Straße (B17), sodass sowohl Wien als auch die Bezirkshauptstadt Wiener Neustadt gut erreichbar sind. Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 191, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 27. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 2055. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,92 Prozent.

Der einst durch Landwirtschaft geprägte Ort entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer modernen Industriegemeinde mit gut ausgebauter Infrastruktur. Wichtige ansässige Betriebe sind:

  • Das 1997 gegründete Sägerwerk Sollenau ist seit dem Aufkauf Teil der Stora Enso Timber AG (Einstellung des Sägebetriebes mit Ende des 1. Quartales 2014, der Hobelwaren- und Leimholzproduktion mit Ende des 2. Quartales 2015).
  • Das über lokale Grenzen hinaus bekannte Schuhhaus Wunderl ist eines der bekanntesten Geschäfte Sollenaus.
  • Die Fleischerei Doris Steiner-Bernscherer sowie die Konditorei Trahbüchler erreichten für ihre Produkte regionale und überregionale Preise.
  • Die KBO Kunststoffpulverbeschichtung Erich Ostermann GmbH. & Co.KG betreibt einen Standort in Sollenau.
  • Bau und Möbeltischlerei Reisner, gegründet 1968.
Sollenau (links unten) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Durch das Gemeindegebiet Sollenau führt von der Südbahn-Station Felixdorf eine am 11. Jänner 1889 als Schleppbahn zu den Artilleriemagazinen auf dem Steinfeld in Betrieb genommene eingleisige normalspurige Linie, die 1890–1893 als militär-ärarische Schleppbahn von Felixdorf nach Blumau für den Lokomotivbetrieb erneuert bzw. erweitert, 1915 von ihrer Endstelle Blumau bis Tattendorf an der Aspangbahn verlängert und am 15. Mai 1928 (als 10,9 km lange) Lokalbahn Felixdorf–Tattendorf für den öffentlichen Verkehr freigegeben[12] wurde.[13] Nach Einstellung des Personenverkehrs Tattendorf–Blumau 1932[14] und der späteren Abtragung dieses Streckenteils wurde im Laufe der Zeit aus dem Linienrest Blumau-Neurißhof–Felixdorf eine für gelegentliche Gütertransporte bis heute bestehende Schleppbahn.[Anm. 2]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Sollenau befindet sich eine Volksschule.[15]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Zeiller: Salenau. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Provinciarum Austriacarum. Austria, Styria, Carinthia, Carniolia, Tyrolis … (= Topographia Germaniae. Band 10). 3. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1679, S. 36 (Volltext [Wikisource]).
  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 5. Band: Pottenstein bis Schönbrunn. Schmidl, Wien 1832, S. 153 (Salenau in der Google-Buchsuche).
  • Karl Goll: Geschichte des Marktes Sollenau. Herausgegeben von der Marktgemeinde Sollenau anlässlich des 750jährigen Bestandes des Marktes. Verlag der Marktgemeinde Sollenau, Sollenau 1908. OBV
  • Rudolf Hock: Die „Benzol“. Zur Geschichte des Filialwerkes der k.u.k. Pulverfabrik in Sollenau. In: Klaus Mulley (Hrsg.): Österreichs Pulverschmiede. Die Rüstungsindustrie am Steinfeld-Groß Mittel. 125 Jahre Pottendorfer Linie. Eigenverlag der Gewerkschaft der Eisenbahner, Ortsgruppe Ebenfurth-Pottendorf, Ebenfurth 1996, ISBN 3-9500563-1-7, S. 69–86.
  • Günther Kerschbaumer: Sollenau in alten Ansichten. (Geschichte 1898–1930). Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1997, ISBN 90-288-6434-2.
  • Raimund Fischer, Heimat-Verlag (Hrsg.): Sollenau … wie es einmal war! Ein Bilderalbum mit historischen Fotografien aus der Zeit 1955–1970, erschienen aus Anlass „850 Jahre erste urkundliche Erwähnung von Sollenau“. Heimat-Verlag, Schwarzach 2007. OBV
  • Günter Kerschbaumer: Chronik Sollenau. Marktgemeinde Sollenau, Sollenau 2008. OBV

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sollenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Niederösterreich / Schwarzau am Steinfeld – Spitz / 444. Sollenau. In: Österreichischer Amtskalender online. Jusline Österreich GmbH (Verlag Österreich), Wien 2002–, ZDB-ID 2126440-5.
  2. Website der Pfarre Sollenau (Memento des Originals vom 30. November 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pfarre-sollenau.at
  3. Manfred Hösch: Lagetypologie der Industriebetriebe im Viertel unter dem Wienerwald bis 1850. Dissertation. Technische Universität Wien, Wien 1984, S. 86, 258, 498. – Volltext (Textband) online, (PDF; 16,5 MB).
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Sollenau. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 17. September 2019.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Sollenau. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 17. September 2019.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Sollenau. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 17. September 2019.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Sollenau. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. September 2019.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Sollenau. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 17. September 2019.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Sollenau. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
  10. Franz Stundner (Hrsg.), Günther Kerschbaumer: Sollenau. In: Der niederösterreichische Bezirk Wiener Neustadt und seine Gemeinden. 2. Auflage. NÖ. Verlag GesmbH, Wiener Neustadt 1996, S. 199. OBV.
  11. Pfarre Sollenau: Pfarrmuseum (Memento des Originals vom 14. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pfarre-sollenau.at
  12. BGBl 1928/111. In: Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich, Jahrgang 1928, S. 686. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bgb
  13. Johann Witz: 1. „Felixdorf–Steinfeld“, „Felixdorf–Blumau-Neurißhof–Tattendorf“, (…). In: Alfred Horn (Red.): Eisenbahn. Fachbeilage „Die Modelleisenbahn“. Heft 12/1974 (XXVII. Jahrgang). Minirex, Luzern 1974, ISSN 1421-2900, ISSN 0013-2756, S. 182.
  14. Hellmuth Fröhlich: Vergessene Schienen. (…) 6. Blumau-Neurißhof–Tattendorf. In: Alfred Horn (Red.): Eisenbahn. Mitteilungsblatt des Verbandes der Eisenbahnfreunde. Fachbeilage „Die Modelleisenbahn“. Heft 5/1968 (XXI. Jahrgang). Minirex, Luzern 1968, ISSN 1421-2900, ISSN 0013-2756, S. 70.
  15. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 3. Oktober 2020.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nur etwa 100 m von der Sollenauer Gemeindegrenze entfernt befinden sich die Überreste der (ca. ab 1890 über die von Felixdorf kommende Schleppbahn versorgte) Anlage Küstengeschütz (Welt-Icon), mit der seit Ende der 1860er Jahre die schwersten Artilleriegeschütze (Richtung Nordwest-Pottendorf) probegeschossen wurden.
    Um 1873 musste wegen der sich verdichtenden Besiedlung Wiens der zweite Artillerieschießplatz auf der Simmeringer Haide aufgegeben werden, was (im Zuge einer Vergrößerung des militär-ärarischen Areals) eine bedeutende Zunahme der Schießversuche auf dem Steinfeld nach sich zog und für die Sollenauer Bevölkerung eine weitere Beeinträchtigung durch akustische wie druckerzeugende Ereignisse bedeutete. – Siehe: Aus den Verhandlungen der Handels- und Gewerbekammer für das Erzherzogthum Oesterreich unter der Enns am 4. September 1872. (…) 16. Bericht der dritten Section über die Bedeutung des Wiener-Neustädter Steinfeldes für die Industrie. In: Wiener Zeitung, Nr. 210/1872, 13. September 1872, S. 918, oben links. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  2. In Zusammenhang mit dieser Bahn kam es Ende Oktober 2013 zu medienwirksamen Protesten aufseiten anwohnender Sollenauer Bürger, als der Plan des Unternehmens Wopfinger Transportbeton GmbH bekannt wurde, an einem von der Schleppbahn abzuzweigenden Stockgleis entlang der Großmittelstraße einen 400 Meter langen (auf dem Gemeindegebiet von Eggendorf gelegenen) Verladebahnhof (Welt-Icon) für 1,6 Millionen Kubikmeter Aushubmaterial aus dem Semmering-Basistunnel zu errichten. – Siehe: „Supergau in Sachen Lärm“. In: kurier.at, 31. Oktober 2013, abgerufen am 1. November 2013; Schotterbahnhof: Schnecken verhindern Lösung. In: noe.orf.at, 2. November 2013, abgerufen am 7. November 2013.
    Ende November 2013 nahm das Österreichische Bundesheer, das die Liegenschaft dem Unternehmen für eine Umladedeponie zur Verfügung gestellt hätte, mit Rücksicht auf die Einwände der vom Vorhaben Betroffenen Abstand von seinem Angebot; das Unternehmen jedoch betonte, auch weiterhin von einer Deponie auf dem Gemeindegebiet von Sollenau (bzw. in dessen Nahbereich) auszugehen. – Siehe: Bundesheer gegen Entladebahnhof Sollenau. In: noe.orf.at, 21. November 2013, abgerufen am 21. März 2014;
    Wopfinger Verladebahnhof geht in die dritte Runde. In: meinbezirk.at, 8. März 2014, abgerufen am 21. März 2014.
    2014 wurde das Vorhaben Verladestation in den Norden von Sollenau auf das Gemeindegebiet von Schönau an der Triesting (Bezirkshauptmannschaft Baden) verlegt (Welt-Icon), wo von den von der Aspangbahn abzuzweigenden Ladegleisen (täglich 270) Lkw-Transporte zu den vier Kilometer entfernt, in der Gemeinde Eggendorf gelegenen Schottergruben abgehen sollen. – Siehe: Politstreit um Verladebahnhof. In: kurier.at, 15. Oktober 2014, abgerufen am 1. Juni 2015; Schildbürgerstreich März: Staubwolke von 270 LKW/Tag wegen Semmeringbasistunnel in Sollenau. In: niederoesterreich.gruene.at, 30. März 2015, abgerufen am 1. Juni 2015.
    Trotz Ablehnung des Vorhabens in einer im Mai 2015 abgehaltenen Bürgerbefragung sprach sich der Schönauer Gemeinderat am 23. Juni 2015 mehrheitlich für die Verpachtung der ins Auge gefassten Parzelle an die Wopfinger Transportbeton Ges.m.b.H aus und öffnete damit grundsätzlich den Weg zur Errichtung eines Verladebahnhofs. – Siehe: Bianca Werfring: Ja zu Verladebahnhof bei Sollenau. In: meinbezirk.at, 24. Juni 2015, abgerufen am 4. Mai 2019.
    Im Jänner 2016, nach dem Ergehen eines rechtskräftigen Baubescheides, stand der Verladebahnhof vor dem Bau. – Siehe: Verladebahnhof vor Bau. In: www.noen.at/baden, 27. Januar 2016, abgerufen am 4. Mai 2019. Einwände der anrainenden Sollenauer Bürgerschaft fanden in dem von der BH Baden geführten Verfahren kein Gehör.