Schwertberg
Marktgemeinde Schwertberg
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Perg | |
Kfz-Kennzeichen: | PE | |
Fläche: | 18,79 km² | |
Koordinaten: | 48° 16′ N, 14° 35′ O | |
Höhe: | 268 m ü. A. | |
Einwohner: | 5.422 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 289 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4311 | |
Vorwahl: | 07262 | |
Gemeindekennziffer: | 4 11 24 | |
NUTS-Region | AT314 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schacherbergstraße 3 4311 Schwertberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Marianne Gusenbauer (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009) (31 Mitglieder) |
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Lage von Schwertberg im Bezirk Perg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Schwertberg ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Perg im Mühlviertel mit 5284 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Mauthausen.
Geografie
Schwertberg liegt auf 268 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,5 km, von West nach Ost 6,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 18,7 km². 32,1 % der Fläche sind bewaldet, 53,5% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Ortsteile der Gemeinde
Aisting, Doppl, Furth, Hart, Josefstal, Lina, Neu-Schwertberg, Poneggen, Windegg, Winden
Nachbargemeinden
Tragwein | ||
Ried | Allerheiligen | |
Mauthausen | Naarn | Perg |
Geschichte
Am 25. November 1287 wurde „Swertberg“ als Forum (= Markt) in einer Urkunde des Herzog Albrecht I. erstmals erwähnt. Der Ort gehörte damals zur Regensburger Herrschaft Windegg, die im Lehensbesitz Leutholds I. von Kuenring war. Zwischen 1357 und 1570 hieß der Markt „Schwerdberg“ und bekam dann unter dem neuen Besitzer Hans Tschernembl den Namen Schwertberg.
1715 und 1822 stand Schwertberg in Flammen, fast der gesamte Markt wurde dabei vernichtet. Während des Donauhochwassers 2002 wurde die Marktgemeinde vom hochwasserführenden Donauzufluss Aist stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Aufbauarbeiten dauerten mehr als ein Jahr.
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum „Österreich ob der Enns“ zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Wappen
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Schwarz über einem goldenen Dreiberg ein silbernes, schräggestelltes Schwert. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Grün.
Partnergemeinde
Seit 1987 besteht mit der bayerischen Gemeinde Schiltberg eine offizielle Partnerschaft.
Politik
Bürgermeisterin ist Frau Marianne Gusenbauer von der SPÖ.
Einwohnerentwicklung
Ab den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte sich das Ortsbild in großem Ausmaß. Nun wird nicht nur im Marktkern eifrig gebaut, die Häuserreihen ziehen sich auch weiter in die Ebene hinaus besetzen Höhenzüge und die Flanken. Im Jahr 1995 zählt der Gemeindekern mehr als 600 Gebäude (um das Jahr 1930 waren es 200), Randzonen nicht miteinbezogen.
Von den 1100 Gebäuden im gesamten Gemeindegebiet sind nur rund 300 älter als 50 Jahre. Allein in der Zeit von 1961 bis 1971 wurden zweihundert Häuser errichtet.
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 4532 Einwohner, 2001 dann 5179 Einwohner. 2007 zählte die Gemeinde 5249 Hauptwohnsitz-Einwohner
2007 gab es 57 Geburten in der Gemeinde. Die beiden häufigsten Bubennamen waren Paul und Muhammed. Die beiden häufigsten Mädchennamen Laura und Katharina. [1]
Kultur
Theater
1965 wurde im aufgelassenen Steinbruch Aiser die Aiserbühne, eine Freilichtbühne eingerichtet, die überregional einen hohen Bekanntheitsgrad genießt. Seit der Gründung kommt jährlich in den Sommermonaten ein ausgewähltes Stück zur Aufführung. 2007 gab die Laienspielgruppe rund um den Gründer und Obmann Konsulent Franz Reindl „Der Fächer“ von Carlo Goldoni zum Besten.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Schwertberg: erstmalige Erwähnung 1327; am Ortsrand von Schwertberg
- Schloss Poneggen: im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt; ein ehemaliges Schloss an der Westeinfahrt des Ortes
- Burgruine Windegg: im 12. Jahrhundert errichtet, in den 1980er Jahren in Privatinitiative renoviert (Verein Arbeitskreis Windegg); nördlich des Ortes
Wirtschaft und Infrastruktur
Schwertberg ist der Sitz der österreichischen Kaolin- und Montanindustrie Aktiengesellschaft (KAMIG), des größten Kaolin Abbauunternehmen in Österreich. Die Betriebsstätte befindet sich in Kriechbaum-Weinzierl und umfasst die Gemeinden Allerheiligen im Mühlkreis, Perg, Schwertberg und Tragwein. 2004 wurden 16.345 Tonnen Reinkaolin im Tagbau oder im Grubenbau gewonnen.
Ansässige Unternehmen
In Schwertberg befinden sich zwei große und international tätige Stammwerke folgender Firmen:
- Engel-Maschinenbau, ein Hersteller von Spritzgießmaschinen
- Hödlmayr International AG, spezialisiert auf Automobillogistik
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Ludwig Engel, Gründer des Weltkonzerns Engel
- Friedrich Schmiedl (1902–1994), Raketenpionier und der Erfinder der Raketenpost
- Georg Erasmus von Tschernembl (1567–1626), Protestantenführer im Dreißigjährigen Krieg
- Bernhard Zeller, Raubritter auf Schloss Schwertberg, wurde 1521 hingerichtet
- Ludovika Gräfin Thürheim-Thiron (1788–1864) Landschafts und Porträtmalerin, Schriftstellerin (Erinnerungen aus Österreichs großer Welt)
- Norbert Graf Thürheim, Verteidiger gegen die Türken in Ungarn, fällt 1788
- Gräfin Constantine Thürheim, Frau von Andreas Fürst Rasumofsky
- Julius Strnadt (1833–1917), Begründer des OÖ. Landesarchivs
- Josef Netwald, (1813–1873), erster Chefredakteur der Linzer "Tagespost"
- Karl Ludwig Diernhofer (1895–1980), Veterinärmediziner und Universitätsprofessor
- Adolf Kloska
Referenzen
- ↑ Nachrichten Überblick, Beliebt: Paul und Laura - Oberösterreichischen Nachrichten, Land und Leute ,18. Jänner 2008, Seite 31