Suzanne Sadedin

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Suzanne Sadedin ist eine australische Evolutionsbiologin, die als Wissenschaftlerin an der Monash University, der University of Tennessee, der Harvard University und der KU Leuven forschte. Innerhalb der Evolutionsbiologie untersuchte sie mit Simulationsmodellen die Speziation und Aufrechterhaltung von Diversität. Sadedin forschte an der Dualphasen-Evolution, einer Theorie darüber, wie sich Systeme im Laufe der Zeit komplexer entwickeln können, sowie spieltheoretischen Modellen für die Entwicklung von Überwachung und Korruption in Gesellschaften.

Sadedin studierte von 1994 bis 1999 Zoologie an der Universität Melbourne. 2004 wurde sie an der School of Biological Sciences der Monash University mit einer Dissertation über „Spatially explicit agent-based models of speciation by reinforcement and cultural evolution“ promoviert. 2005 war sie als Research Fellow an der Clayton School of Information Technology der Monash University tätig.[1] 2007 forschte sie als Postdoktorand am Gavrilets Lab in der Abteilung für Ökologie und Evolutionsbiologie der University of Tennessee.[2] Mit Kollegen im Tjärnö Marine Biological Laboratory in Strömstad entwickelte sie ein individuelles Simulationsmodell der genetischen Divergenz in einer Watt-Schnecke. Es gelang zu zeigen, dass Anzahl der Loci, Mechanismen der Partnerwahl und räumliche Anordnung des Lebensraumes die Evolution und Persistenz der beginnenden Arten kritisch beeinflussen können.[3] 2008 kehrte sie für drei Jahre als Research Fellow an die Monash University zurück, nachdem sie 2006 vom Australian Research Council mit dem Australian Postdoctoral Fellowship Discovery Grant ausgezeichnet wurde und ein Forschungsstipendium von 262.000 AU$ erhielt. Sie entwickelte u. a. eine agentenbasierte Modellierung zum Verständnis der Auswirkungen eigennützigen Verhaltens auf Förderung innerhalb von Organisationen und war als Gastdozent tätig.[4] Von 2011 bis 2012 forschte Sadedin als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für Organismus und Evolutionsbiologie der Harvard University. Von August 2012 bis Oktober 2013 war sie als Gastwissenschaftlerin an der KU Leuven mit Modellen sozialer Evolution beschäftigt. Die bisherige Forschung war zu dem Ergebnis gekommen, Gesellschaften mit mächtiger Polizei würden unweigerlich zur Korruption neigen. Mittels eines spieltheoretischen Modells zeigte sie gemeinsam mit Edgar A. Duéñez-Guzmán, wie sich korrupte Gesellschaften zu ehrlicher und fairer Zusammenarbeit wandeln können.[5] Das Papier war für mehrere Monate nach der Veröffentlichung PLOS ONEs meist-abgerufener Artikel.

Seit der Geburt ihres Kindes lebt Sadedin in der San Francisco Bay Area und schreibt als Wissenschaftsautorin u. a. bei Quora, Aeon, The Huffington Post und Business Insider. Ihre Betrachtungen wurden u. a. im The Economist,[6] USA Today,[7] The Guardian,[8] The Observer,[9] und Forbes[10] aufgegriffen.

Publikationen (Auswahl)

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Literaturübersichten

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Einzelnachweise

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  1. David G Green, Tania G Leishman, Suzanne Sadedin: The emergence of social consensus in Boolean networks IEEE 2007 ISSN 2160-6374doi:10.1109/ALIFE.2007.367823
  2. Profil von Suzanne Sadedin an der Monash University
  3. Suzanne Sadedin, Johan Hollander, Marina Panova, Kerstin Johannesson, Sergey Gavrilets: Case studies and mathematical models of ecological speciation. 3: Ecotype formation in a Swedish snail. In: Molecular Ecology, Oktober 2009, S. 4006–4023 ISSN 0962-1083 doi:10.1111/j.1365-294X.2009.04320.x
  4. David G Green, Tania G Leishman, Suzanne Sadedin: Dual phase evolution – a mechanism for self-organization in complex systems In: Unifying Themes in Complex Systems Springer Science+Business Media 2010 S. 163–178 ISBN 978-3-540-85080-9 (eingeschränkte Vorschau)
  5. Edgar A. Duéñez-Guzmán, Suzanne Sadedin: Evolving righteousness in a corrupt world. PLOS ONE, 2012 7(9): e44432. doi:10.1371/journal.pone.0044432
  6. Letter from Alphabet. In: The Economist, 15. August 2015
  7. Elizabeth Weise: Women coders respond to ex-Googler Damore: Nope. In: USA Today, 16. August 2017
  8. Sam Levin: James Damore, Google, and the YouTube radicalization of angry white men. In: The Guardian, 13. August 2017
  9. A Scientist Responds to Claims About Women, Diversity in Google Memo. In: The Observer, 16. August 2017
  10. A Scientist's Take On The Biological Claims From The Infamous Google Anti-Diversity Manifesto. In: Forbes, 10. August 2017