„Niveaumenge“ – Versionsunterschied

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Jens Liebenau (Diskussion | Beiträge)
überarbeitet + ergänzt | Levelmenge * http://www.unibw.de/lrt1/gerdts/lehre/optimierung.pdf
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In der [[Mathematik]] bezeichnet man mit '''Niveaumenge''' die Menge aller Punkte einer Funktion (eines [[Skalarfeld]]es), denen der gleiche Wert zugeordnet ist. Für zweidimensionale Skalarfelder ist diese Menge zumeist eine Linie und man spricht von einer [[Isolinie|Isolinie oder Niveaulinie]]. Für dreidimensionale Skalarfelder (zum Beispiel für skalare [[Potential (Physik)|Potentialfelder]]) ist diese Menge zumeist eine gekrümmte [[Fläche (Mathematik)|Fläche]] und man nennt sie [[Isofläche]] oder [[Niveaufläche]]. Der Name leitet sich von der Bezeichnung ''[[Meeresniveau]]'' für die nahe dem mittleren Meeresspiegel verlaufende [[Äquipotentialfläche]] des [[Erdschwerefeld]]es ab.
In der [[Mathematik]] bezeichnet man mit '''Niveaumenge''' oder '''Levelmenge''' die Menge aller Punkte einer Funktion (eines [[Skalarfeld]]s), denen der gleiche Wert zugeordnet ist.


== Definition ==
Es seien <math>U \subseteqq \R^{n + 1}</math> mit <math>n \in \mathbb N</math> eine [[offene Menge]], <math>f\colon U \to \R</math> eine [[Reelle Zahl|reellwertige]] [[Funktion (Mathematik)|Funktion]] und <math>c \in \R</math> ein Wert aus der [[Zielmenge]], dann heißt
: <math>\mathcal N_f(c) := \{x\in U \mid f(x)=c\} \subset \R^{n + 1}</math><ref>{{Literatur | Autor=Carl Geiger, Christian Kanzow | Titel=Numerische Verfahren zur Lösung unrestringierter Optimierungsaufgaben | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin | Jahr=1999 | ISBN=978-3-540-66220-4 | Seiten=18 | Online={{Google Buch| BuchID=hzeklGTF4NEC}}}}</ref>
die Niveaumenge der Funktion <math>f</math> zum Niveau bzw. Level <math>c</math>. Es gilt also <math>\mathcal N_f(c) = f^{-1}(c)</math>, das heißt, die Niveaumenge ist das [[Urbild (Mathematik)|Urbild]] von <math>c</math> unter <math>f</math>.

Die folgenden Definitionen finden sich ebenfalls:
: <math>\mathcal L_f(c) := \{x \in U \mid f(x) \leqq c\}</math><ref>{{Internetquelle | url=http://www.unibw.de/lrt1/gerdts/lehre/optimierung.pdf | titel=Optimierung | autor=Matthias Gerdts | hrsg=[[Universität der Bundeswehr München]] | seiten=8 | datum=2008-06-03 | zugriff=2013-10-18 | format=PDF; 2,9&nbsp;MB}}</ref> oder <math>\mathcal L_f(c) := \{x \in U \mid f(x) \leqq f(c)\}</math>.<ref>{{Internetquelle | url=http://www-ai.math.uni-wuppertal.de/~frommer/en/Course_Manuscripts/NichtLinOpt.pdf | titel=Numerische Methoden der nichtlinearen Optimierung | autor=Andreas Frommer | hrsg=[[Bergische Universität Wuppertal]] | seiten=15 | datum=2005-04-19 | zugriff=2013-10-18 | format=PDF; 1&nbsp;MB}}</ref>

== Anwendungen ==

=== Physik ===
Für zweidimensionale Skalarfelder ist diese Menge zumeist eine Linie und man spricht von einer ''[[Isolinie]]'' oder ''Niveaulinie.'' Für dreidimensionale Skalarfelder (zum Beispiel für skalare [[Potential (Physik)|Potentialfelder]]) ist diese Menge zumeist eine gekrümmte [[Fläche (Mathematik)|Fläche]] und man nennt sie ''[[Isofläche]]'' oder ''[[Niveaufläche]]'' (z.&nbsp;B. ''Höhenlinien''). Der Name leitet sich von der Bezeichnung ''[[Meeresniveau]]'' für die nahe dem mittleren Meeresspiegel verlaufende [[Äquipotentialfläche]] des [[Erdschwerefeld]]s ab.<br/>
Der Begriff ''Niveaufläche'' wird aber auch für andere Kraftfelder wie einem [[Elektrisches Feld|elektrischen Feld]] oder einem [[Magnetismus|Magnetfeld]] verwendet.
Der Begriff ''Niveaufläche'' wird aber auch für andere Kraftfelder wie einem [[Elektrisches Feld|elektrischen Feld]] oder einem [[Magnetismus|Magnetfeld]] verwendet.


=== Wirtschaftswissenschaften ===
== Definition ==
Für eine Produktionsfunktion <math>f\colon (0, \infty)^n \to (0, \infty)</math> sowie ein Produktionsniveau <math>c \in (0, \infty)</math> ist <math>\mathcal N_f(c) = f^{- 1}(c)</math> die Menge aller Bündel von Produktionsfaktoren, mit denen sich die Menge <math>c</math> generieren lässt. Die Menge <math>\mathcal N_f(c)</math> wird als ''Isoquante'' zum Produktionsniveau <math>c</math> bezeichnet.<ref>{{Literatur | Autor=Klaus D. Schmidt | Titel=Mathematik | TitelErg=Grundlagen für Wirtschaftswissenschaftler | Auflage=2. | Verlag=Springer-Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2000 | ISBN=978-3-540-66521-2 | Seiten=369 | Online={{Google Buch| BuchID=LE_RQAbHZbEC}}}}</ref>
Es seien <math>f:D\subset \R^n\to \R</math> eine [[Reelle Zahl|reellwertige]] [[Funktion (Mathematik)|Funktion]] und <math>c \in \R</math> ein Wert aus der [[Zielmenge]], dann heißt

:<math>N_c=\{x\in D | f(x)=c\} \subset \R^n</math>
== Einzelnachweise ==
die Niveaumenge der Funktion <math>f</math> zum Niveau <math>c</math>. Es gilt also <math>N_c=f^{-1}(c)</math>, d.&#x202f;h. die Niveaumenge ist das [[Urbild (Mathematik)|Urbild]] von <math>c</math> unter <math>f</math>.
<references/>


[[Kategorie:Analysis]]
[[Kategorie:Analysis]]

Version vom 18. Oktober 2013, 23:48 Uhr

In der Mathematik bezeichnet man mit Niveaumenge oder Levelmenge die Menge aller Punkte einer Funktion (eines Skalarfelds), denen der gleiche Wert zugeordnet ist.

Definition

Es seien mit eine offene Menge, eine reellwertige Funktion und ein Wert aus der Zielmenge, dann heißt

[1]

die Niveaumenge der Funktion zum Niveau bzw. Level . Es gilt also , das heißt, die Niveaumenge ist das Urbild von unter .

Die folgenden Definitionen finden sich ebenfalls:

[2] oder .[3]

Anwendungen

Physik

Für zweidimensionale Skalarfelder ist diese Menge zumeist eine Linie und man spricht von einer Isolinie oder Niveaulinie. Für dreidimensionale Skalarfelder (zum Beispiel für skalare Potentialfelder) ist diese Menge zumeist eine gekrümmte Fläche und man nennt sie Isofläche oder Niveaufläche (z. B. Höhenlinien). Der Name leitet sich von der Bezeichnung Meeresniveau für die nahe dem mittleren Meeresspiegel verlaufende Äquipotentialfläche des Erdschwerefelds ab.
Der Begriff Niveaufläche wird aber auch für andere Kraftfelder wie einem elektrischen Feld oder einem Magnetfeld verwendet.

Wirtschaftswissenschaften

Für eine Produktionsfunktion sowie ein Produktionsniveau ist die Menge aller Bündel von Produktionsfaktoren, mit denen sich die Menge generieren lässt. Die Menge wird als Isoquante zum Produktionsniveau bezeichnet.[4]

Einzelnachweise

  1. Carl Geiger, Christian Kanzow: Numerische Verfahren zur Lösung unrestringierter Optimierungsaufgaben. Springer-Verlag, Berlin 1999, ISBN 978-3-540-66220-4, S. 18 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Matthias Gerdts: Optimierung. (PDF; 2,9 MB) Universität der Bundeswehr München, 3. Juni 2008, S. 8, abgerufen am 18. Oktober 2013.
  3. Andreas Frommer: Numerische Methoden der nichtlinearen Optimierung. (PDF; 1 MB) Bergische Universität Wuppertal, 19. April 2005, S. 15, abgerufen am 18. Oktober 2013.
  4. Klaus D. Schmidt: Mathematik. Grundlagen für Wirtschaftswissenschaftler. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 2000, ISBN 978-3-540-66521-2, S. 369 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).