„Digitaltechnik“ – Versionsunterschied

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Die '''Digitaltechnik''' beschäftigt sich mit Signalen, den [[Digitalsignal]]en, die eine bestimmte Anzahl von [[Zeitdiskretes Signal|diskreten]] Zuständen annehmen können. Die Anzahl an Zuständen kann im Prinzip eine beliebige, endliche [[Bild (Mathematik)|Menge]] umfassen. In Praxis bedeutsame Form stellt die [[binär]]e Digitaltechnik dar, welche nur zwei diskrete Signalzustände umfasst. Diese werden üblicherweise als logisch Null (''0'') und als logisch Eins (''1'') bezeichnet.
Die '''Digitaltechnik''' beschäftigt sich mit Signalen, den [[Digitalsignal]]en, die eine bestimmte Anzahl von [[Zeitdiskretes Signal|diskreten]] Zuständen annehmen können. Die Anzahl an Zuständen kann im Prinzip eine beliebige, endliche [[Bild (Mathematik)|Menge]] umfassen. In Praxis bedeutsame Form stellt die [[binär]]e Digitaltechnik dar, welche nur zwei diskrete Signalzustände umfasst. Diese werden üblicherweise als logisch Null (''0'') und als logisch Eins (''1'') bezeichnet.


Nichtbinäre digitale Schaltungen, dabei liegen mehr als zwei Wertzuständen vor, stellen beispielsweise [[MLC-Speicherzelle]]n dar, wo pro MLC-Speicherzelle mehr als ein [[Bit]] an Information darstellen und gespeichert werden kann. Weiters findet die nichtbinäre Digitaltechnik im Rahmen der [[Digitale Signalverarbeitung|digitalen Signalverarbeitung]] wie bei [[Modulation_(Technik)#Digitale_Modulationsverfahren|digitalen Modulationsverfahren]] Anwendung.
[[Elektronisches Bauelement|Elektronische Bauelemente]] der Digitaltechnik sind beispielsweise [[Logikgatter]], [[Mikroprozessor]]en und [[Datenspeicher]]. In der [[Analogtechnik]] können Signale beliebige viele Wertzustände annehmen, der Übergang findet in sogenannten [[Mixed-Signal|Mixed-Signal-Schaltkreisen]], wie beispielsweis [[Analog-Digital-Umsetzer]]n bzw. [[Digital-Analog-Umsetzer]]n, statt.


[[Elektronisches Bauelement|Elektronische Bauelemente]] der Digitaltechnik sind beispielsweise [[Logikgatter]], [[Mikroprozessor]]en und [[Datenspeicher]]. In der [[Analogtechnik]] kann ein [[Analogsignal]] beliebige viele Wertzustände annehmen, der Übergang findet in sogenannten [[Mixed-Signal|Mixed-Signal-Schaltkreisen]], wie beispielsweis [[Analog-Digital-Umsetzer]]n bzw. [[Digital-Analog-Umsetzer]]n, statt.
Nichtbinäre digitale Schaltungen mit mehr als zwei Wertzuständen stellen beispielsweise [[MLC-Speicherzelle]]n dar, wo pro MLC-Speicherzelle mehr als ein [[Bit]] an Information darstellen und gespeichert werden kann.


== Allgemeines ==
== Allgemeines ==
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Die binäre Digitaltechnik, im Folgenden erfolgt eine Einschränkung auf diese, bedient sich des [[Dualsystem]]s mit zwei möglichen Signalzuständen. Diese beiden Werte sind je nach Zusammenhang verschiedenartig bezeichnet. Beispiele für die Bezeichnung sind logisch Null (''0''), ''L'' ({{EnS|''Low''}}), oder „Falsch“. Das zweite Symbol wird üblicherweise als logisch Eins (''1''), ''H'' ({{EnS|''High''), oder „Wahr“ bezeichnet. Wenn ein High-Pegel mit 1 und ein Low-Pegel mit 0 dargestellt wird, spricht man von [[Positive Logik|positiver Logik]], bei umgekehrtem Sachverhalt von [[Logikpegel|negativer Logik]].
Die binäre Digitaltechnik, im Folgenden erfolgt eine Einschränkung auf diese, bedient sich des [[Dualsystem]]s mit zwei möglichen Signalzuständen. Diese beiden Werte sind je nach Zusammenhang verschiedenartig bezeichnet. Beispiele für die Bezeichnung sind logisch Null (''0''), ''L'' ({{EnS|''Low''}}), oder „Falsch“. Das zweite Symbol wird üblicherweise als logisch Eins (''1''), ''H'' ({{EnS|''High''), oder „Wahr“ bezeichnet. Wenn ein High-Pegel mit 1 und ein Low-Pegel mit 0 dargestellt wird, spricht man von [[Positive Logik|positiver Logik]], bei umgekehrtem Sachverhalt von [[Logikpegel|negativer Logik]].


Digitale Schaltungen bestehen hauptsächlich aus Logikelementen, wie [[Und-Gatter|AND]], [[NAND-Gatter|NAND]], [[OR-Gatter|OR]], [[NOR-Gatter|NOR]], [[NOT-Gatter|NOT]], [[XOR-Gatter|XOR]], [[XNOR-Gatter|XNOR]] und anderen, mit denen digitale Ja/Nein-Informationen miteinander verknüpft werden, z. B. im Rahmen von [[Zählwerk|Zählern]] oder [[Flipflop]]s. Komplexere Anwendungen sind [[Prozessor]]en. Theoretisch reicht eine einzige Art (''NAND'' oder ''NOR'') von Gattern, dann als „Basis“ bezeichnet, um alle anderen logischen Funktionen zusammenzusetzen. Bei der Digitaltechnik wird meist unter Verwendung der [[Schaltalgebra]] das Dualsystem (entsprechend obiger Ja/Nein-Unterscheidung) zugrunde gelegt. So lässt sich für jedes Logikelement eine Schaltfunktion erstellen, die ihre Funktionsweise beschreibt. In der Praxis verwendet man meist nur NAND-Gatter, mit denen man die Funktionen der anderen Gatter nachbilden kann.
Digitale Schaltungen bestehen hauptsächlich aus [[Logikgatter]]n, wie [[Und-Gatter|AND]], [[NAND-Gatter|NAND]], [[OR-Gatter|OR]], [[NOR-Gatter|NOR]], [[NOT-Gatter|NOT]], [[XOR-Gatter|XOR]], [[XNOR-Gatter|XNOR]] und anderen, mit denen binäre Informationen miteinander verknüpft werden, z. B. im Rahmen von [[Zählwerk|Zählern]] oder [[Flipflop]]s. Komplexere Anwendungen sind [[Prozessor]]en. Theoretisch reicht eine einzige Art (''NAND'' oder ''NOR'') von Gattern, dann als „Basis“ bezeichnet, um alle anderen logischen Funktionen zusammenzusetzen. Bei der Digitaltechnik wird meist unter Verwendung der [[Schaltalgebra]] das Dualsystem (entsprechend obiger Ja/Nein-Unterscheidung) zugrunde gelegt. So lässt sich für jedes Logikelement eine Schaltfunktion erstellen, die ihre Funktionsweise beschreibt. In der Praxis verwendet man meist nur NAND-Gatter, mit denen man die Funktionen der anderen Gatter nachbilden kann.


Digitale Schaltungen können zusätzlich zu logischen Funktionen auch zeitabhängige Bestandteile enthalten und ferner [[Taktsignal|takt]]- oder zustandsgesteuert (synchron/asynchron) arbeiten. Enthält eine digitale Schaltung lediglich Logikelemente ohne [[Rückkopplung]] von Ausgängen auf Eingänge, so spricht man von einem [[Schaltnetz]]. Werden zusätzlich Speicher verwendet, oder mindestens ein Ausgang auf einen Eingang zurückgekoppelt, so handelt es sich um ein [[Schaltwerk (Technische Informatik)|Schaltwerk]] oder auch einen [[Automat (Informatik)|Automaten]]. Ein [[Mikrocontroller]] oder Prozessor besteht hauptsächlich aus diesen Logikelementen und wird über einen [[Bus (Datenverarbeitung)|Datenbus]] mit Speichern und anderen digitalen Baugruppen erweitert. Eine zeitlich gestaffelte Ausführung von Logikverknüpfungen ist möglich. Diese können festverdrahtet oder programmiert sein.
Digitale Schaltungen können zusätzlich zu logischen Funktionen auch zeitabhängige Bestandteile enthalten und ferner [[Taktsignal|takt]]- oder zustandsgesteuert (synchron/asynchron) arbeiten. Enthält eine digitale Schaltung lediglich Logikelemente ohne [[Rückkopplung]] von Ausgängen auf Eingänge, so spricht man von einem [[Schaltnetz]]. Werden zusätzlich Speicher verwendet, oder mindestens ein Ausgang auf einen Eingang zurückgekoppelt, so handelt es sich um ein [[Schaltwerk (Technische Informatik)|Schaltwerk]] oder auch einen [[Automat (Informatik)|Automaten]]. Ein [[Mikrocontroller]] oder Prozessor besteht hauptsächlich aus diesen Logikelementen und wird über einen [[Bus (Datenverarbeitung)|Datenbus]] mit Speichern und anderen digitalen Baugruppen erweitert. Eine zeitlich gestaffelte Ausführung von Logikverknüpfungen ist möglich. Diese können festverdrahtet oder programmiert sein.


== Eigenschaften ==
== Logikgatter – Überblick ==
Vorteile der digitalen Signalverarbeitung gegenüber der analogen Technik liegen, neben den geringeren Kosten der Bauteile aufgrund hoher Integrationsdichte und vereinfachter Entwicklung, vor allem in der höheren Flexibilität. Mit Hilfe spezieller [[Digitaler Signalprozessor|Signalprozessoren]] oder [[Computer]] können [[Elektronische Schaltung|Schaltungen]] in [[Software]] realisiert werden. Dadurch lassen sich Funktionen leichter an veränderte Anforderungen anpassen. Außerdem sind komplexe [[Algorithmus|Algorithmen]] einfach anwendbar, die analog nur mit hohem Aufwand oder gar nicht realisierbar wären.
{{Hauptartikel|Logikgatter}}
Logikgatter sind die Grundbausteine digitaler Schaltungen. Die genaue Funktionsweise kann den verlinkten Wikiartikeln entnommen werden, hier folgt nur eine Grobübersicht über die wichtigsten Logikgatter. Zur Erläuterung der Funktion der verschiedenen Gatter werden deren Schaltfunktion und [[Wahrheitstabelle]] genutzt.

{| class="wikitable toptextcells"
! Das Und-Gatter (engl. AND) !! Das Oder-Gatter (engl. OR) !! Das XOR-Gatter !! Das Nicht-Gatter (engl. NOT)
|-
|Das [[Und-Gatter]] (die Verknüpfung von Leitungen mittels Und-Gattern wird ''Konjunktion'' genannt) ist ein wichtiges Element der Schaltungslogik. Im Gegensatz zum Nicht-Gatter hat ein Und-Gatter jedoch mindestens zwei Eingänge, die es vergleicht. So stellt sich die Schaltfunktion anders dar als die des Nicht-Gatters:

:<math>y = x_1 \and x_0</math>

'''Wahrheitstabelle'''
{| class="prettytable"
! width="33%" style="background-color:#f0f0f0;"|x<sub>1</sub>
! width="33%" style="background-color:#f0f0f0;"|x<sub>0</sub>
! width="34%" style="background-color:#f0f0f0;"|'''y'''
|----- align="center"
||0 ||0 ||'''0'''
|----- align="center"
||0 ||1 ||'''0'''
|----- align="center"
||1 ||0 ||'''0'''
|----- align="center"
||1 ||1 ||'''1'''
|}
Um eine logische 1 am Ausgang y zu erreichen, müssen also beide Eingänge auf logisch 1 sein.

|Auch das [[Oder-Gatter]] (die Verknüpfung von Leitungen mit Oder-Gattern wird ''Disjunktion'' genannt) hat mind. zwei Eingänge, welche es vergleicht. Im Gegensatz zum Und-Gatter folgt aber bereits durch eine logische 1 an ''einem'' Eingang automatisch eine logische 1 am Ausgang.

:<math>y=x_1 \or x_0</math>
:<math>y = x_1 + x_0</math>

'''Wahrheitstabelle'''
{| class="prettytable"
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! width="34%" style="background-color:#f0f0f0;"|'''y'''
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||0 ||0 ||'''0'''
|----- align="center"
||0 ||1 ||'''1'''
|----- align="center"
||1 ||0 ||'''1'''
|----- align="center"
||1 ||1 ||'''1'''
|}
Um eine logische 1 am Ausgang y zu erreichen, müssen also ein oder beide Eingänge auf logisch 1 sein.

|Das [[XOR-Gatter]] (von engl. eXclusive OR - exklusives Oder, entweder oder) ist ein Gatter mit mehreren Eingängen und einem Ausgang, bei dem der Ausgang genau dann logisch „1“ ist, wenn an einer ungeraden Anzahl von Eingängen „1“ anliegt und an den restlichen „0“. Die XOR-Verknüpfung wird auch als Anti- oder Kontravalenz bezeichnet.

:<math>y=x_1 \,\underline{\lor}\, x_0</math>

'''Wahrheitstabelle'''
{| class="prettytable"
! width="33%" style="background-color:#f0f0f0;"|x<sub>1</sub>
! width="33%" style="background-color:#f0f0f0;"|x<sub>0</sub>
! width="34%" style="background-color:#f0f0f0;"|'''y'''
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||0 ||0 ||'''0'''
|----- align="center"
||0 ||1 ||'''1'''
|----- align="center"
||1 ||0 ||'''1'''
|----- align="center"
||1 ||1 ||'''0'''
|}
Um eine logische 1 am Ausgang y zu erreichen, muss genau einer der beiden Eingänge auf logisch 1 sein.

|Das [[Nicht-Gatter]] (auch Komplement-Gatter oder Inverter genannt) ist die elementarste digitale Logikfunktion. Es besitzt lediglich einen Eingang. Der Ausgang dreht dabei den logischen Zustand des Eingangs um.

:<math>y = \neg{x}</math> <br /> (gesprochen: y ist nicht x)

'''Wahrheitstabelle'''
{| class="prettytable"
|----- align="center"
! width="50%" style="background-color:#f0f0f0;"| x
! width="50%" style="background-color:#f0f0f0;"| '''y'''
|----- align="center"
| 0 || '''1'''
|----- align="center"
| 1 || '''0'''
|}
Somit ist der Ausgang y das Komplement des Eingangs x.
|}

== Vorteile ==
Vorteile der digitalen Signalverarbeitung gegenüber der analogen Technik liegen, neben den geringeren Kosten der Bauteile aufgrund hoher Integrationsdichte und vereinfachter Entwicklung, vor allem in der höheren Flexibilität. Mit Hilfe spezieller [[Digitaler Signalprozessor|Signalprozessoren]] oder [[Computer]] können [[Elektronische Schaltung|Schaltungen]] in [[Software]] realisiert werden. Dadurch lassen sich Funktionen sehr schnell an veränderte Anforderungen anpassen. Außerdem sind komplexe [[Algorithmus|Algorithmen]] einfach anwendbar, die analog nur mit extrem hohem Aufwand oder gar nicht realisierbar wären.


Spezielle Entwicklerwerkzeuge ([[Computer-aided engineering|CAE]]) und Beschreibungssprachen wie [[Very High Speed Integrated Circuit Hardware Description Language|VHDL]] oder [[Verilog]] unterstützen Ingenieure bei der schnellen Entwicklung neuer Anwendungen und Schaltungen.
Spezielle Entwicklerwerkzeuge ([[Computer-aided engineering|CAE]]) und Beschreibungssprachen wie [[Very High Speed Integrated Circuit Hardware Description Language|VHDL]] oder [[Verilog]] unterstützen Ingenieure bei der schnellen Entwicklung neuer Anwendungen und Schaltungen.


Die Anzahl der benötigten Schaltungsbestandteile ist in der Digitaltechnik um ein Vielfaches höher als bei analogen Systemen. Das wird jedoch durch eine hohe Integrationsdichte auf entsprechenden [[Integrierter Schaltkreis|Chips]] kompensiert. Weiters tritt bei der Umwandlung von analogen Signalen in digitale Signale ein [[Quantisierungsfehler]] auf.
== Nachteile ==
Die Anzahl der benötigten Schaltungsbestandteile ist um ein Vielfaches höher als bei analogen Systemen. Das wird jedoch durch eine hohe Integrationsdichte auf entsprechenden [[Integrierter Schaltkreis|Chips]] kompensiert. Weiters tritt bei der Umwandlung von analogen Signalen in digitale Signale ein [[Quantisierungsfehler]] auf.


== Literatur ==
== Literatur ==
*{{Literatur
* Bernd Becker, Paul Molitor: ''Technische Informatik, eine einführende Darstellung.'' Oldenbourg, München / Wien 2008, ISBN 978-3-486-58650-3.
|Autor = Klaus Beuth, Olaf Beuth
* [[Dirk Hoffmann|Dirk W. Hoffmann]]: "Grundlagen der Technischen Informatik." Hanser, München 2009, ISBN 978-3-446-40691-9.
|Titel = Digitaltechnik
* Klaus Beuth, Olaf Beuth: ''Digitaltechnik.'' 12. Auflage, Vogel, Würzburg 2003, ISBN 3-8023-1958-3.
|Auflage = 12. | Verlag = Vogel Verlag | Ort = Würzburg | Jahr = 2003 | ISBN = 3-8023-1958-3 }}
* Armin Biere, Daniel Kroening, Georg Weissenbacher, Christoph M. Wintersteiger: ''Digitaltechnik - eine praxisnahe Einführung.'' Springer, Berlin / Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-77728-1.
*{{Literatur
* Lorenz Borucki: ''Digitaltechnik.'' 5. Auflage, Teubner, Stuttgart 2000, ISBN 3-519-46415-2
|Autor = Armin Biere, Daniel Kroening, Georg Weissenbacher, Christoph M. Wintersteiger
* Klaus Fricke: ''Digitaltechnik - Lehr- und Übungsbuch für Elektrotechniker und Informatiker.'' 3. Auflage, Vieweg, Braunschweig 2002, ISBN 3-528-23861-5.
|Titel = Digitaltechnik - eine praxisnahe Einführung
* Hans Martin Lipp, Jürgen Becker: ''Grundlagen der Digitaltechnik.'' 6. Auflage, Oldenburg, München 2007, ISBN 3-4865-8274-7.
|Verlag = Springer | Ort = Berlin / Heidelberg | Jahr = 2008 | ISBN = 978-3-540-77728-1 }}
* Peter Pernards: ''Digitaltechnik I. Grundlagen, Entwurf, Schaltungen.'' 4. Auflage, Hüthig, Heidelberg 2001, ISBN 3-7785-2815-7.
*{{Literatur
* Wolfram Schiffmann, Robert Schmitz: ''Technische Informatik 1. Grundlagen der digitalen Elektronik.'' 5. Auflage, Springer, Berlin 2003, ISBN 3-540-40418-X.
|Autor = Lorenz Borucki
* Manfred Seifart, Helmut Beikirch: ''Digitale Schaltungen.'' 5. Auflage. Verlag Technik, Berlin 1998, ISBN 3-341-01198-6
|Titel = Digitaltechnik
* Christian Siemers; Axel Sikora: ''Taschenbuch Digitaltechnik.'' 2. Auflage, Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, München 2007, ISBN 978-3-446-40903-3.
|Auflage = 5. | Verlag = Teubner | Ort = Stuttgart | Jahr = 2000 | ISBN = 3-519-46415-2 }}
* Ulrich Tietze, Christoph Schenk: ''Halbleiter-Schaltungstechnik.'' 12. Auflage, Springer, Heidelberg 2002, ISBN 3-540-42849-6
*{{Literatur
* Heinz-Dietrich Wuttke, Karsten Henke: ''Schaltsysteme - Eine automatenorientierte Einführung.'' Pearson Studium, München 2003, ISBN 3-8273-7035-3
|Autor = Hans Martin Lipp, Jürgen Becker
* Roland Woitowitz, Klaus Urbanski, ''Digitaltechnik: Ein Lehr- und Übungsbuch.'' 5. Auflage, Springer, 2005, ISBN 978-3-540-73672-1
|Titel = Grundlagen der Digitaltechnik
|Auflage = 6. | Ort = Oldenburg, München | Jahr = 2007 | ISBN = 3-4865-8274-7 }}
*{{Literatur
|Autor = Manfred Seifart, Helmut Beikirch
|Titel = Digitale Schaltungen
|Auflage = 5. | Verlag = Verlag Technik | Ort = Berlin | Jahr = 1998 | ISBN = 3-341-01198-6 }}


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 7. Juni 2014, 00:02 Uhr

Die Digitaltechnik beschäftigt sich mit Signalen, den Digitalsignalen, die eine bestimmte Anzahl von diskreten Zuständen annehmen können. Die Anzahl an Zuständen kann im Prinzip eine beliebige, endliche Menge umfassen. In Praxis bedeutsame Form stellt die binäre Digitaltechnik dar, welche nur zwei diskrete Signalzustände umfasst. Diese werden üblicherweise als logisch Null (0) und als logisch Eins (1) bezeichnet.

Nichtbinäre digitale Schaltungen, dabei liegen mehr als zwei Wertzuständen vor, stellen beispielsweise MLC-Speicherzellen dar, wo pro MLC-Speicherzelle mehr als ein Bit an Information darstellen und gespeichert werden kann. Weiters findet die nichtbinäre Digitaltechnik im Rahmen der digitalen Signalverarbeitung wie bei digitalen Modulationsverfahren Anwendung.

Elektronische Bauelemente der Digitaltechnik sind beispielsweise Logikgatter, Mikroprozessoren und Datenspeicher. In der Analogtechnik kann ein Analogsignal beliebige viele Wertzustände annehmen, der Übergang findet in sogenannten Mixed-Signal-Schaltkreisen, wie beispielsweis Analog-Digital-Umsetzern bzw. Digital-Analog-Umsetzern, statt.

Allgemeines

Digitale Schaltung eines Prozessors

Die binäre Digitaltechnik, im Folgenden erfolgt eine Einschränkung auf diese, bedient sich des Dualsystems mit zwei möglichen Signalzuständen. Diese beiden Werte sind je nach Zusammenhang verschiedenartig bezeichnet. Beispiele für die Bezeichnung sind logisch Null (0), L (englisch Low), oder „Falsch“. Das zweite Symbol wird üblicherweise als logisch Eins (1), H ({{EnS|High), oder „Wahr“ bezeichnet. Wenn ein High-Pegel mit 1 und ein Low-Pegel mit 0 dargestellt wird, spricht man von positiver Logik, bei umgekehrtem Sachverhalt von negativer Logik.

Digitale Schaltungen bestehen hauptsächlich aus Logikgattern, wie AND, NAND, OR, NOR, NOT, XOR, XNOR und anderen, mit denen binäre Informationen miteinander verknüpft werden, z. B. im Rahmen von Zählern oder Flipflops. Komplexere Anwendungen sind Prozessoren. Theoretisch reicht eine einzige Art (NAND oder NOR) von Gattern, dann als „Basis“ bezeichnet, um alle anderen logischen Funktionen zusammenzusetzen. Bei der Digitaltechnik wird meist unter Verwendung der Schaltalgebra das Dualsystem (entsprechend obiger Ja/Nein-Unterscheidung) zugrunde gelegt. So lässt sich für jedes Logikelement eine Schaltfunktion erstellen, die ihre Funktionsweise beschreibt. In der Praxis verwendet man meist nur NAND-Gatter, mit denen man die Funktionen der anderen Gatter nachbilden kann.

Digitale Schaltungen können zusätzlich zu logischen Funktionen auch zeitabhängige Bestandteile enthalten und ferner takt- oder zustandsgesteuert (synchron/asynchron) arbeiten. Enthält eine digitale Schaltung lediglich Logikelemente ohne Rückkopplung von Ausgängen auf Eingänge, so spricht man von einem Schaltnetz. Werden zusätzlich Speicher verwendet, oder mindestens ein Ausgang auf einen Eingang zurückgekoppelt, so handelt es sich um ein Schaltwerk oder auch einen Automaten. Ein Mikrocontroller oder Prozessor besteht hauptsächlich aus diesen Logikelementen und wird über einen Datenbus mit Speichern und anderen digitalen Baugruppen erweitert. Eine zeitlich gestaffelte Ausführung von Logikverknüpfungen ist möglich. Diese können festverdrahtet oder programmiert sein.

Eigenschaften

Vorteile der digitalen Signalverarbeitung gegenüber der analogen Technik liegen, neben den geringeren Kosten der Bauteile aufgrund hoher Integrationsdichte und vereinfachter Entwicklung, vor allem in der höheren Flexibilität. Mit Hilfe spezieller Signalprozessoren oder Computer können Schaltungen in Software realisiert werden. Dadurch lassen sich Funktionen leichter an veränderte Anforderungen anpassen. Außerdem sind komplexe Algorithmen einfach anwendbar, die analog nur mit hohem Aufwand oder gar nicht realisierbar wären.

Spezielle Entwicklerwerkzeuge (CAE) und Beschreibungssprachen wie VHDL oder Verilog unterstützen Ingenieure bei der schnellen Entwicklung neuer Anwendungen und Schaltungen.

Die Anzahl der benötigten Schaltungsbestandteile ist in der Digitaltechnik um ein Vielfaches höher als bei analogen Systemen. Das wird jedoch durch eine hohe Integrationsdichte auf entsprechenden Chips kompensiert. Weiters tritt bei der Umwandlung von analogen Signalen in digitale Signale ein Quantisierungsfehler auf.

Literatur

  • Klaus Beuth, Olaf Beuth: Digitaltechnik. 12. Auflage. Vogel Verlag, Würzburg 2003, ISBN 3-8023-1958-3.
  • Armin Biere, Daniel Kroening, Georg Weissenbacher, Christoph M. Wintersteiger: Digitaltechnik - eine praxisnahe Einführung. Springer, Berlin / Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-77728-1.
  • Lorenz Borucki: Digitaltechnik. 5. Auflage. Teubner, Stuttgart 2000, ISBN 3-519-46415-2.
  • Hans Martin Lipp, Jürgen Becker: Grundlagen der Digitaltechnik. 6. Auflage. Oldenburg, München 2007, ISBN 3-486-58274-7.
  • Manfred Seifart, Helmut Beikirch: Digitale Schaltungen. 5. Auflage. Verlag Technik, Berlin 1998, ISBN 3-341-01198-6.

Weblinks

Wikibooks: Digitale Schaltungstechnik – Lern- und Lehrmaterialien