„Abszess“ – Versionsunterschied
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K PVL-bildenden Staphylokokkus als Ursache und Behandlung im Rachenraum. |
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Mehrfache und wiederkehrende Abszesse können auf einen [[PVL-bildender Staphylokokkus|PVL-bildenden Staphylokokkus]] hindeuten.<ref name="WeigelNerlich2011">{{cite book|author=Bernhard Weigel, Michael L. Nerlich|title=Praxisbuch Unfallchirurgie|url=http://books.google.com/books?id=ft4fBAAAQBAJ&pg=PA870|date=7. Oktober 2011|publisher=Springer-Verlag|isbn=978-3-642-10789-4|pages=870}}</ref> |
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Auch die Besiedlung des Rachenraumes mit einem PVL-bildenden Staphylokokkus kann ursächlich sein für [[Rezidiv|rezidivierenden]] Abszesse. |
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=== Ursachen im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich === |
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Die Therapie besteht im Eröffnen und Abfließenlassen des Eiters. Dies geschieht in Form einer Operation, bei der nach Eröffnung und Entleerung die Abszesshöhle gespült und eine [[Abszessdrainage|Drainage]] eingelegt wird. Bei unzugänglichen Abszessen, die häufig in der Bauchhöhle oder im [[Retroperitoneum]] vorkommen, wird unter [[Sonographie|sonografischer]] oder [[Computertomografie|CT]]-Kontrolle eine [[perkutan]]e [[Punktion]] und [[Drainage (Medizin)|Drainage]] vorgenommen. Bei größeren oder schlecht zugänglichen Abszessen erfolgt die Operation unter Anästhesie ([[Narkose]], [[Spinalanästhesie]] oder [[Regionalanästhesie]]). In Ausnahmefällen werden Weichteilabszesse in lokaler Infiltrationsanästhesie eröffnet, welche allerdings das Risiko der Keimverschleppung in sich birgt und weniger wirksam ist als andere Anästhesieverfahren. |
Die Therapie besteht im Eröffnen und Abfließenlassen des Eiters. Dies geschieht in Form einer Operation, bei der nach Eröffnung und Entleerung die Abszesshöhle gespült und eine [[Abszessdrainage|Drainage]] eingelegt wird. Bei unzugänglichen Abszessen, die häufig in der Bauchhöhle oder im [[Retroperitoneum]] vorkommen, wird unter [[Sonographie|sonografischer]] oder [[Computertomografie|CT]]-Kontrolle eine [[perkutan]]e [[Punktion]] und [[Drainage (Medizin)|Drainage]] vorgenommen. Bei größeren oder schlecht zugänglichen Abszessen erfolgt die Operation unter Anästhesie ([[Narkose]], [[Spinalanästhesie]] oder [[Regionalanästhesie]]). In Ausnahmefällen werden Weichteilabszesse in lokaler Infiltrationsanästhesie eröffnet, welche allerdings das Risiko der Keimverschleppung in sich birgt und weniger wirksam ist als andere Anästhesieverfahren. |
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In der Regel und insbesondere bei Sepsis kommt zusätzlich eine Behandlung mit einem oder mehreren [[Antibiotikum|Antibiotika]] in Frage. |
In der Regel und insbesondere bei Sepsis kommt zusätzlich eine Behandlung mit einem oder mehreren [[Antibiotikum|Antibiotika]] in Frage. Beim Nachweis von PVL-bildenden Staphylokokken im Rachenraum bietet sich eine vierwöchige Therapie mit einem Antibiotikum in Form einer Nasensalbe an. Intensive Hygienemaßnahmen wie das Kochen der Bettwäsche und Handtücher sind begleitend erforderlich. |
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Beim Nachweis von PVL-bildenden Staphylokokken im Rachenraum bietet sich eine vierwöchige Therapie mit einem Antibiotikum in Form einer Nasensalbe an. Intensive Hygienemaßnahmen wie das Kochen der Bettwäsche und Handtücher sind begleitend erforderlich. |
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== Zitat == |
== Zitat == |
Version vom 28. Juli 2016, 14:15 Uhr
Klassifikation nach ICD-10 | |
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L02.- | Hautabszess, Furunkel und Karbunkel |
L02.0 | Hautabszess, Furunkel und Karbunkel im Gesicht |
L02.1 | Hautabszess, Furunkel und Karbunkel am Hals |
L02.2 | Hautabszess, Furunkel und Karbunkel am Rumpf |
L02.3 | Hautabszess, Furunkel und Karbunkel am Gesäß |
L02.4 | Hautabszess, Furunkel und Karbunkel an Extremitäten |
L02.4 | Hautabszess, Furunkel und Karbunkel an sonstigen Lokalisationen |
L02.4 | Hautabszess, Furunkel und Karbunkel, nicht näher bezeichnet |
L73.2 | Hidradenitis suppurativa |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Ein Abszess ist eine umkapselte Eiteransammlung in einer nicht präformierten Körperhöhle, die durch entzündliche Gewebseinschmelzung entsteht.
Der subphrenische Abszess (unter dem Zwerchfell gelegen), der perityphlitische Abszess (neben dem Wurmfortsatz gelegen) und der Douglasabszess sind pathologisch gesehen keine Abszesse, sondern abgekapselte Empyeme in der Bauchhöhle.
Diagnostik
- klinische Zeichen:
- nur bei oberflächlichen Abszessen: Rötung und Schwellung
- Schmerzen und Spannungsgefühl durch Schwellung
- Fieber, Schüttelfrost
- Labor: ansteigende Entzündungswerte (CRP, Leukozyten)
- bildgebende Diagnostik: umschriebene Flüssigkeitsansammlung
- im Ultraschall
- in Computertomografie oder Magnetresonanztomografie (zusätzlich Dichtebestimmung möglich)
- Punktion:
- sichtbarer Eiter
- positive Bakterienkultur (und Resistogramm)
Ursache
Abszesse können ohne offenbare äußere Ursache auftreten. Aber sie können auch Folge einer Operation, einer Spritze, eines Fremdkörpers oder durch eine Abwehrschwäche des Betroffenen begünstigt sein.
Die Mehrzahl der Abszesse wird durch eine Infektion mit Bakterien hervorgerufen. Krankheitserreger ist bei chronischem Auftreten oft eine Form des Staphylococcus aureus. Selten gibt es sterile Abszesse (sogenannte kalte Abszesse), aus deren Eiter sich keine Erreger isolieren lassen.
Die oberflächlichen Abszesse zeigen eine typische Entzündungsreaktion mit Erwärmung (Hyperthermie) in der Umgebung. Es gibt selten aber auch kalte Abszesse ohne eine solche, typisch bei Tuberkulose. Um einen Abszess baut der Körper einen Schutzwall aus Granulationsgewebe auf, die sogenannte Abszessmembran. In diesem Randwall konzentriert der Körper Abwehrzellen. Da im Blut befindliche Antibiotika in der Regel durch diese Membran nicht in ausreichender Konzentration in die Abszesshöhle diffundieren, ist alleinige Antibiose therapeutisch oft nicht ausreichend.
Mehrfache und wiederkehrende Abszesse können auf einen PVL-bildenden Staphylokokkus hindeuten.[1]
Ursachen im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich
Bakterielle Entzündungen, die von Zähnen oder dem Zahnhalteapparat ausgehen, werden Odontogene Infektionen genannt. Sie können Ursache für die Bildung eines Abszesses in dieser Körperregion sein.
Ursachen im Bereich der Brust
Ein Mammaabszess kann aus einer puerperalen oder non-puerperalen Mastitis entstehen oder auch als Folge einer postoperativen Wundheilungsstörung.[2]
Krankheitsbedingte Ursachen
Es gibt einige Krankheitsbedingte Ursachen von Abszessen. Hier ist zum Beispiel die Furunkolose oder die Pyodermie zu nennen. Aber auch die Acne inversa (Hidradenitis suppurativa) kann vor allem die Ursache für immer wiederkehrende Abszesse in den großen Beugeregionen des Körpers, wie Achseln, Leistenregion, Po, Steiß sein. Nicht jeder Abszess bedeutet aber gleich eine solch schwere chronisch entzündliche Dermatose.
Komplikationen
Wird ein Abszess nicht ausreichend bzw. unsachgemäß behandelt, kann er sich durch die Haut fistelnd entleeren, in Körperhöhlen oder Hohlorgane einbrechen oder über die Blutbahn streuen, einen Hirnabszess oder andere Organabszesse bewirken oder im schlimmsten Fall über eine Sepsis („Blutvergiftung“) zum Tode des Betroffenen führen.
Therapie
Die Therapie besteht im Eröffnen und Abfließenlassen des Eiters. Dies geschieht in Form einer Operation, bei der nach Eröffnung und Entleerung die Abszesshöhle gespült und eine Drainage eingelegt wird. Bei unzugänglichen Abszessen, die häufig in der Bauchhöhle oder im Retroperitoneum vorkommen, wird unter sonografischer oder CT-Kontrolle eine perkutane Punktion und Drainage vorgenommen. Bei größeren oder schlecht zugänglichen Abszessen erfolgt die Operation unter Anästhesie (Narkose, Spinalanästhesie oder Regionalanästhesie). In Ausnahmefällen werden Weichteilabszesse in lokaler Infiltrationsanästhesie eröffnet, welche allerdings das Risiko der Keimverschleppung in sich birgt und weniger wirksam ist als andere Anästhesieverfahren.
In der Regel und insbesondere bei Sepsis kommt zusätzlich eine Behandlung mit einem oder mehreren Antibiotika in Frage. Beim Nachweis von PVL-bildenden Staphylokokken im Rachenraum bietet sich eine vierwöchige Therapie mit einem Antibiotikum in Form einer Nasensalbe an. Intensive Hygienemaßnahmen wie das Kochen der Bettwäsche und Handtücher sind begleitend erforderlich.
Zitat
Zur Therapie des Abszesses gilt noch immer unbeschränkt das lateinische Zitat:
“Ubi pus, ibi evacua.”
„Wo Eiter ist, dort entleere ihn.“
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bernhard Weigel, Michael L. Nerlich: Praxisbuch Unfallchirurgie. Springer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-642-10789-4, S. 870 (google.com).
- ↑ Diethelm Wallwiener, Walter Jonat, Rolf Kreienberg, Klaus Friese, Klaus Diedrich, Matthias W. Beckmann: Atlas der gynäkologischen Operationen, 2008, Georg Thieme Verlag, ISBN 978-3-13-159517-1, S. 652 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).