„Xylometazolin“ – Versionsunterschied
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* Atemwege – häufig (1–10 %): Xylometazolin kann speziell bei empfindlichen Patienten vorübergehend leichte Reizerscheinungen (Brennen oder Trockenheit der Nasenschleimhaut) verursachen. Der Arzneistoff kann nach Abklingen seiner Wirkung zu einer verstärkten Schleimhautschwellung (reaktive [[Hyperämie]]) führen. Längerer oder häufiger Gebrauch sowie höhere Dosierung von Xylometazolin führen zur Toleranzentwicklung und können innerhalb der Nase zu Brennen oder Trockenheit der Schleimhaut sowie einer reaktiven [[Kongestion]] mit [[Rhinitis medicamentosa]] (Arzneimittelschnupfen) führen. Dieser Effekt kann schon nach 5-tägiger Behandlung auftreten und nach fortgesetzter Anwendung eine bleibende Schleimhautschädigung mit Borkenbildung ([[Rhinitis#Rhinitis sicca|Rhinitis sicca]]) hervorrufen.<ref>Graf |
* Atemwege – häufig (1–10 %): Xylometazolin kann speziell bei empfindlichen Patienten vorübergehend leichte Reizerscheinungen (Brennen oder Trockenheit der Nasenschleimhaut) verursachen. Der Arzneistoff kann nach Abklingen seiner Wirkung zu einer verstärkten Schleimhautschwellung (reaktive [[Hyperämie]]) führen. Längerer oder häufiger Gebrauch sowie höhere Dosierung von Xylometazolin führen zur Toleranzentwicklung und können innerhalb der Nase zu Brennen oder Trockenheit der Schleimhaut sowie einer reaktiven [[Kongestion]] mit [[Rhinitis medicamentosa]] (Arzneimittelschnupfen) führen. Dieser Effekt kann schon nach 5-tägiger Behandlung auftreten und nach fortgesetzter Anwendung eine bleibende Schleimhautschädigung mit Borkenbildung ([[Rhinitis#Rhinitis sicca|Rhinitis sicca]]) hervorrufen.<ref>{{Literatur |Autor=Peter Graf |Titel=Rhinitis Medicamentosa |Sammelwerk=[[Treatments in Respiratory Medicine]] |Band=4 |Nummer=1 |Datum=2012 |Seiten=21–29 |ISSN=1176-3450 |DOI=10.2165/00151829-200504010-00003}}</ref> |
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* Nervensystem – Selten (0,01–0,1 %): Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit – auch Müdigkeit. |
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* Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen: Bei längerer Anwendung oder hoher Dosierung von Xylometazolin sind systemische Effekte mit Auswirkung auf das Herz-Kreislauf-System und zentral nervöse Nebenwirkungen nicht auszuschließen. In diesen Fällen kann die Fähigkeit zum Führen eines Kraftfahrzeuges sowie die Bedienung von Maschinen beeinträchtigt sein. |
* Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen: Bei längerer Anwendung oder hoher Dosierung von Xylometazolin sind systemische Effekte mit Auswirkung auf das Herz-Kreislauf-System und zentral nervöse Nebenwirkungen nicht auszuschließen. In diesen Fällen kann die Fähigkeit zum Führen eines Kraftfahrzeuges sowie die Bedienung von Maschinen beeinträchtigt sein. |
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* Medikamentenabhängigkeit: Xylometazolin macht sehr schnell abhängig. Laut Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen gibt es mehr als 100 000 Abhängige in Deutschland. |
* Medikamentenabhängigkeit: Xylometazolin macht sehr schnell abhängig. Laut Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen gibt es mehr als 100 000 Abhängige in Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/gesundheit/article4074185/100-000-Deutsche-sind-suechtig-nach-Nasensprays.html |titel=100.000 Deutsche sind süchtig nach Nasensprays |werk=[[Welt Online]] |zugriff=2016-11-13}}</ref> |
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Nasic für Kinder (D), Nasic (A, CH, D), Otrivin Duo (A), Triofan (CH), XyloDex (A) |
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== Einzelnachweise == |
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Version vom 13. November 2016, 18:21 Uhr
Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Freiname | Xylometazolin | ||||||||||||
Andere Namen |
2-((4-(1,1-Dimethylethyl)-2,6-dimethylphenyl)methyl)-4,5-dihydro-1H-imidazol | ||||||||||||
Summenformel | C16H24N2 | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Arzneistoffangaben | |||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||||||
Wirkmechanismus | |||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 244,38 g·mol−1 | ||||||||||||
Schmelzpunkt |
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Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Xylometazolin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Imidazol-Derivate. Sie wird als Arzneistoff zum Abschwellen der Nasenschleimhaut eingesetzt. Als α-Sympathomimetikum ist es ein α1-Adrenozeptor-Agonist und bewirkt die Kontraktion von glatter Muskulatur. Dadurch werden die lokal gelegenen Blutgefäße in der Nase verengt (Vasokonstriktion) und die geringere Durchblutung lässt die Schleimhäute abschwellen. Xylometazolin findet daher in Nasensprays, Nasensalben und Nasentropfen Anwendung. Es wurde von Albrecht Hüni aus Basel bei dem pharmazeutischen Unternehmen CIBA AG erstmals synthetisiert und im Jahre 1959 patentiert.[4] Die Patentierung in der Schweiz erfolgte 1961.[1] Mittlerweile sind diverse xylometazolinhaltige Schnupfensprays und -tropfen auch als Generikum erhältlich.
Xylometazolin ist in Deutschland apotheken-, aber nicht rezeptpflichtig. Es hat eine ähnliche Wirkweise wie Adrenalin und bindet an die gleichen Rezeptoren. Nach Resorption durch die Nasenschleimhäute entfaltet es zuerst lokale Wirkung an den α-Rezeptoren in den Blutgefäßen der Nasenschleimhaut (diese bewirkt das Abschwellen) und danach auch systemische Wirkung. Aus diesem Grund sollte es nicht von Patienten mit hohem Blutdruck oder anderen Herzproblemen angewendet werden. Bei Säuglingen und Kleinkindern sind Atemdepression und komatöse Zustände möglich.[5] Eine Anwendung in der Schwangerschaft ist kontraindiziert.
Nebenwirkungen
Es kann zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Atemwege – häufig (1–10 %): Xylometazolin kann speziell bei empfindlichen Patienten vorübergehend leichte Reizerscheinungen (Brennen oder Trockenheit der Nasenschleimhaut) verursachen. Der Arzneistoff kann nach Abklingen seiner Wirkung zu einer verstärkten Schleimhautschwellung (reaktive Hyperämie) führen. Längerer oder häufiger Gebrauch sowie höhere Dosierung von Xylometazolin führen zur Toleranzentwicklung und können innerhalb der Nase zu Brennen oder Trockenheit der Schleimhaut sowie einer reaktiven Kongestion mit Rhinitis medicamentosa (Arzneimittelschnupfen) führen. Dieser Effekt kann schon nach 5-tägiger Behandlung auftreten und nach fortgesetzter Anwendung eine bleibende Schleimhautschädigung mit Borkenbildung (Rhinitis sicca) hervorrufen.[6]
- Nervensystem – Selten (0,01–0,1 %): Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit – auch Müdigkeit.
- Herz und Kreislauf: Bei der örtlichen Anwendung in der Nase kommt es gelegentlich (0,1–1 %) zu systemischen Nebenwirkungen wie Herzklopfen, Pulsbeschleunigung, Blutdruckanstieg.
- Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen: Bei längerer Anwendung oder hoher Dosierung von Xylometazolin sind systemische Effekte mit Auswirkung auf das Herz-Kreislauf-System und zentral nervöse Nebenwirkungen nicht auszuschließen. In diesen Fällen kann die Fähigkeit zum Führen eines Kraftfahrzeuges sowie die Bedienung von Maschinen beeinträchtigt sein.
- Medikamentenabhängigkeit: Xylometazolin macht sehr schnell abhängig. Laut Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen gibt es mehr als 100 000 Abhängige in Deutschland.[7]
Handelsnamen
Balkis (D), GeloNasal (D), Imidin (D), Nasben (CH), Nasobol (CH), Olynth (D, A), Otriven (D), Otrivin (A, CH), Rapako xylo (D), RatioSoft (A), Rhinostop (CH), Rinosedin (CH), Schnupfen Endrine (D), Snup (D), zahlreiche Generika (D, A, CH), Xylometazoline (NL)
Nasic für Kinder (D), Nasic (A, CH, D), Otrivin Duo (A), Triofan (CH), XyloDex (A)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Verfahren zur Herstellung einer neuen stickstoffhaltigen, heterocyclischen Verbindung. Patentschrift Nr. 3574401 des Eidgenössischen Amts für geistiges Eigentum vom 15. Okt. 1961.
- ↑ a b Datenblatt Xylometazoline hydrochloride bei Sigma-Aldrich (PDF).
- ↑ a b Eintrag XYLOMETAZOLINE HYDROCHLORIDE CRS beim Europäisches Direktorat für die Qualität von Arzneimitteln (EDQM)
- ↑ Verfahren zur Herstellung eines neuen Imidazolins. Patentschrift Nr. 1 049 387 des Deutschen Patentamtes vom 30. Jul. 1959.
- ↑ Deutsches Ärzteblatt (Ausgabe vom 15. Dezember 2006): Koma bei Neugeborenen durch abschwellende Nasentropfen?.
- ↑ Peter Graf: Rhinitis Medicamentosa. In: Treatments in Respiratory Medicine. Band 4, Nr. 1, 2012, ISSN 1176-3450, S. 21–29, doi:10.2165/00151829-200504010-00003.
- ↑ 100.000 Deutsche sind süchtig nach Nasensprays. In: Welt Online. Abgerufen am 13. November 2016.