„Schutzkleidung“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
→Schutzkleidung im Alltag: +UV-Schutzkleidung |
|||
Zeile 14: | Zeile 14: | ||
== Schutzkleidung im Alltag == |
== Schutzkleidung im Alltag == |
||
Im Alltag trägt der Mensch viele Arten. Er zieht ein [[Regencape]] an oder etwa spezielle, vor Kälte isolierende [[Jacke|Winterjacken]] |
Im Alltag trägt der Mensch viele Arten. Er zieht ein [[Regencape]] an oder etwa spezielle, vor Kälte isolierende [[Jacke|Winterjacken]]. Auch sind [[Halskrause (Friseur)|Halskrause]] und [[Umhang|Haarschneideumhang]] beim [[Friseur]] als Schutzkleidung zu klassifizieren. Dazu zählen auch [[Handschuh|Einweghandschuhe]], [[Schürze|Küchenschürzen]] oder [[Kondom]]e. |
||
=== UV-Schutzkleidung === |
|||
UV-Schutzkleidung mit einem [[Lichtschutzfaktor]] 40–50 soll vor [[Ultraviolettstrahlung|ultravioletten Strahlen]] bei Sonnenexposition schützen. Die UV-Strahlung wirkt thermisch auf [[Haut]] und [[Auge]]n und kann dadurch zu Hautkrebs ([[Malignes Melanom]]) und Entzündungen oder [[Katarakt (Medizin)|Katarakten]] am Auge führen.<ref>{{cite book|author=Claus Garbe|title=Management des Melanoms|url=https://books.google.com/books?id=jAKdC1qkUo8C&pg=PA85|date=25. Juli 2006|publisher=Springer Science & Business Media|isbn=978-3-540-28987-6|pages=85–86}}</ref> Um schützende Kleidungsstücke herzustellen, die beim Baden – insbesondere von Kindern – getragen wird, erfolgt beim australisch-neuseeländischen Standard (AS/NZS 4399) die Messung an neuwertigem, textilen Material in ungedehntem und trockenem Zustand. Mit dem UV Standard 801 wird von einer maximalen Strahlungsintensität mit dem [[Sonnenstrahlung#Sonnenspektrum|Sonnenspektrum]] in [[Melbourne]] (Australien), am 1. Januar eines Jahres (auf dem Höhepunkt des australischen Sommers), dem empfindlichsten [[Hauttyp]] beim Träger und unter Tragebedingungen ausgegangen. Da sich das [[Sonnenstrahlung#Sonnenspektrum|Sonnenspektrum]] auf der [[Nordhalbkugel]] von demjenigen in Australien unterscheidet, wird bei der Messmethode nach der europäischen Norm EN 13758-1 das Sonnenspektrum von [[Albuquerque]] in [[New Mexico]], [[Vereinigte Staaten|USA]] zu Grund gelegt, das in etwa dem in [[Südeuropa]] entspricht.<ref>[http://www.uvstandard801.de/de/uv_standard_801/uv_radiation/naturaluvradiation_/naturaluvradiation.html UV Standard 801]. abgerufen am 6. November 2017.</ref> |
|||
== Schutzkleidung für Motorradfahrer == |
== Schutzkleidung für Motorradfahrer == |
Version vom 11. November 2017, 10:48 Uhr
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ad/Csa_notfall.jpg/220px-Csa_notfall.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/11/TT-Handschuhe.jpg/220px-TT-Handschuhe.jpg)
Die Schutzkleidung schützt mehr als normale Kleidung vor gefährlichen Einflüssen wie Hitze, Nässe, Kälte etc. Solche Funktionskleidung kann auch die Umgebung einer arbeitenden Person abschirmen: etwa in Operationssälen oder Reinräumen vor Kontamination z. B. durch menschliche Zellen oder Fasern.
Arten
Es werden folgende Arten von Schutzkleidung unterschieden:
- Druckschutz (stark belastbare Materialien)
- Hygieneschutz (Schutz der Produkte in Lebensmittelbetrieben)
- Warnschutz (Sichtbarkeit durch Reflektoren und leuchtendes Gewebe)
- Wetterschutz (Wind und Wasser abweisende Stoffe)
- Hitze- & Flammschutz (schwer entflammbares Gewebe)
- Chemikalienschutz (zertifizierte Schutzkleidung)
- Elektrostatikschutz (antistatisch wirkende Kleidung)
Schutzkleidung im Alltag
Im Alltag trägt der Mensch viele Arten. Er zieht ein Regencape an oder etwa spezielle, vor Kälte isolierende Winterjacken. Auch sind Halskrause und Haarschneideumhang beim Friseur als Schutzkleidung zu klassifizieren. Dazu zählen auch Einweghandschuhe, Küchenschürzen oder Kondome.
UV-Schutzkleidung
UV-Schutzkleidung mit einem Lichtschutzfaktor 40–50 soll vor ultravioletten Strahlen bei Sonnenexposition schützen. Die UV-Strahlung wirkt thermisch auf Haut und Augen und kann dadurch zu Hautkrebs (Malignes Melanom) und Entzündungen oder Katarakten am Auge führen.[1] Um schützende Kleidungsstücke herzustellen, die beim Baden – insbesondere von Kindern – getragen wird, erfolgt beim australisch-neuseeländischen Standard (AS/NZS 4399) die Messung an neuwertigem, textilen Material in ungedehntem und trockenem Zustand. Mit dem UV Standard 801 wird von einer maximalen Strahlungsintensität mit dem Sonnenspektrum in Melbourne (Australien), am 1. Januar eines Jahres (auf dem Höhepunkt des australischen Sommers), dem empfindlichsten Hauttyp beim Träger und unter Tragebedingungen ausgegangen. Da sich das Sonnenspektrum auf der Nordhalbkugel von demjenigen in Australien unterscheidet, wird bei der Messmethode nach der europäischen Norm EN 13758-1 das Sonnenspektrum von Albuquerque in New Mexico, USA zu Grund gelegt, das in etwa dem in Südeuropa entspricht.[2]
Schutzkleidung für Motorradfahrer
Gesetzlich vorgeschrieben ist z. B. eine CE zertifizierte und mit Protektoren nach DIN 1621-1 und -2 versehene Schutzkleidung für Personen, die beruflich Motorrad fahren (Polizeibeamte, Boten etc.) – einschließlich der Helme nach der ECE-Prüfnorm 22-05.
Schutzkleidung im Beruf
Im Beruf gehört Schutzkleidung zur Arbeitskleidung und wird durch Arbeitsschutzgesetze, Dienstanweisungen oder Arbeitsanweisungen vorgeschrieben.
Schutzkleidung beim Militär
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ec/Sonderschutzbekleidung_ZODIAK.jpg/200px-Sonderschutzbekleidung_ZODIAK.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/49/Modular_Tactical_Vest_components.jpg/200px-Modular_Tactical_Vest_components.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/df/First_bulletproof_vest.jpg/200px-First_bulletproof_vest.jpg)
Soldaten tragen neben ihrer Uniform zu ihrem Schutz Kampfstiefel und Gefechtshelme. Früher wurden Stahlhelme als Kopfschutz eingesetzt, die heute weitestgehend durch Helme aus Aramiden, z. B. Kevlar ersetzt wurden. Diese Helme bieten einen besseren ballistischen Schutz und sind aufgrund des Gewichtsvorteils angenehmer zu tragen. Im Einsatz tragen Soldaten zusätzlich eine Beschusshemmende Weste - Beschusshemmende Weste (Bundeswehr) - und in staubigen Umgebungen (Wüstengebiet) eine Schutzbrille/Korbbrille, um die Augen zu schützen. Weitere Schutzkleidung eines Soldaten ist die Wind- und Nässeschutzkleidung, die früher aus PVC/Gummi bestand und heute aus atmungsaktivem PTFE Gore-Tex besteht.
Des Weiteren gibt es ABC-Schutzausrüstung vor atomaren, biologischen, chemischen Gefahren; Motorradschutzkleidung; Taucherausrüstung, Schutzbekleidung Kampfmittelräumung usw. Diese sind meist farblich angepasst.
- Geschichte der militärischen Schutzkleidung
Die ersten Schutzkleidungen gab es schon in der Vorgeschichte des Menschen, diese bestanden aus mehreren Lagen Leder. Von ersten wirklichen Rüstungen kann man ab etwa 1500 v. Chr. bei den Assyrern sprechen. Diese bestanden aus Leder, welche mit Metallplättchen verstärkt waren. Erste einfache Helme aus Bronze gab es schon 3000 v. Chr., diese schützten nur den Kopf, nicht aber das Gesicht vor Schwerthieben. Den ersten Ganzkopfschutz aus Metall gab es im frühen Mittelalter (11./12. Jahrhundert). Als Körperschutz dienten vor allem Kettenhemden die ab dem 6. Jahrhundert n. Chr. nach und nach Verbreitung fanden, bis sie im 15. Jahrhundert fast vollständig von schweren Rüstungen aus mehreren, übereinanderliegenden Metallplatten (Ritterrüstung) verdrängt wurden. Mit dem Aufkommen der ersten Schusswaffen verloren diese Schutzpanzerungen ihre Bedeutung. Die nächste Entwicklung waren leichte Schutzhelme gegen Splitter, die im Ersten Weltkrieg Verwendung fanden. Bessere Helme mit gepolstertem Innenfutter kamen erst 1918 zum Einsatz, weitere Entwicklungen waren die Brust- und Rückenpanzer der Amerikaner aus Metall, sowie der Einsatz von Kevlar bei Helmen. Schutzbrillen aus Panzerglas für Piloten kamen erst im Zweiten Weltkrieg um 1940 bei der US-Luftwaffe auf. Später entwarfen die Amerikaner auch noch leichtere Körperschutzwesten aus Kevlar und anderen Aramiden für die übrige Armee. Diese Fasern werden heutzutage in beschusshemmenden Westen und Schutzhelmen bei Polizei und Militär und anderen Sicherheitsdiensten weltweit eingesetzt.
Berufsgenossenschaften schreiben in vielen Bereichen berufliche Schutzkleidung aller Art vor. Etwa bewahren Schutzbrillen, Gehörschutz, Sicherheitsschuhe, Laborkittel und säurefeste Handschuhe Arbeiter ganz oder teils vor den entsprechenden Gefahren und erhöhen die Arbeitssicherheit. Besonders umfangreiche persönliche Schutzausrüstungen tragen beispielsweise Feuerwehrleute. Die persönliche Ausrüstung von Feuerwehrangehörigen umfasst neben einem Schutzanzug auch Schuhwerk, Handschuhe und einen Helm. Weiterhin ist für alle im Straßenverkehr tätigen Personen ein Warnschutz nach EN 471 Klasse 3 vorgeschrieben. Regenschutzbekleidung wird nach EN 343 zertifiziert.
Polizeischutzkleidung
Spezielle Polizeieinheiten, etwa die Bereitschaftspolizei, verwenden beispielsweise besondere Schutzkleidung bei Demonstrationen: in der Regel Schutzhelme mit Visieren, Knie- und Gelenkschützer, Sicherheitsschuhe und Beschusshemmende Westen. Zusätzlich führen sie meist noch Schutzwaffen wie etwa Schutzschilde mit sich. Auch für die Kampfmittelbeseitigung existieren spezielle Schutzkleidungen zum Schutz vor Splittern und Druckwellen.
Schnittschutzkleidung
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c9/Chainsaw_helmet.jpg/220px-Chainsaw_helmet.jpg)
Für Einsätze mit Sägen existieren separate Schnittschutzkleidungen.
Herstellungs- und Prüfungsbeschreibung für eine universelle Feuerwehrschutzbekleidung
Die HuPF (Abkürzung für "Herstellungs- und Prüfungsbeschreibung für eine universelle Feuerwehrschutzbekleidung") ist eine für die Feuerwehr in Deutschland geltende Ausführungsnorm für Schutzkleidung als Teil der persönlichen Ausrüstung von Feuerwehrangehörigen. Sie legt fest, wie die übergeordnete Anforderungsnorm DIN EN 469 ausgeführt werden soll. Eine Anerkennung nach HuPF ist oftmals die Voraussetzung für die Beschaffung von Schutzbekleidung durch den Träger der Feuerwehr.
Chemikalienschutzkleidung
Aber auch in der Industrie ist Schutzkleidung weit verbreitet. Wer zum Beispiel in der Chemieindustrie arbeitet, sollte Kleidung tragen, die vor den Gefahren durch flüssige Chemikalien schützt, gemäß der Norm EN 13034 Typ 6. Aber auch in anderen Branchen, wie der Stahl- oder Automobilindustrie, in Raffinerien, Verzinkereinen oder Galvanikunternehmen kommt Chemikalienschutzkleidung häufig zum Einsatz.
Kontaminationsschutzkleidung
Zusätzlich zur Chemikalienschutzkleidung existieren bei zahlreichen Katastrophenschutzeinheiten sowie in Betrieben mit atomaren Stoffen (einschließlich Kernkraftwerken) spezielle Schutzanzüge für Strahlenschutzeinsätze.
Hitzeschutzkleidung
Wer im Beruf mit Hitze und Flammen in Berührung kommt, zum Beispiel bei der Arbeit an Hochöfen oder Gießereien, trägt Hitzeschutzkleidung, die vor extremen Temperaturen und Verbrennungsgefahren schützt. Die entsprechende Norm für Hitzeschutzkleidung ist die EN 531.
Schutzkleidung bei Wassergefahren
Bei Hochwasserlagen werden bei einigen Einheiten Wathosen eingesetzt; ebenso zählen Rettungswesten und Tauchanzüge zu dieser Art Schutzkleidung.
Weblinks
- ↑ Claus Garbe: Management des Melanoms. Springer Science & Business Media, 2006, ISBN 978-3-540-28987-6, S. 85–86 (google.com).
- ↑ UV Standard 801. abgerufen am 6. November 2017.