„Heidelberger Kreis (Vortragsgesellschaft)“ – Versionsunterschied
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Der '''Heidelberger Kreis''' ist eine im Jahre 1946 gegründete studentische [[Referat (Vortrag)|Gemeinschaft]]<ref>Art. 1 der Satzung des Heidelberger Kreis i. d. F. vom 12. September 1991</ref> an der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]]. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Rahmen für einen fächerübergreifenden und überparteilichen Gedankenaustausch unter Studierenden zu schaffen. Dazu finden unter anderem wöchentlich Vorträge von Referenten sämtlicher Fachrichtungen statt, die im Anschluss in kleinem Kreis zur Diskussion stehen. |
Der '''Heidelberger Kreis''' ist eine im Jahre 1946 gegründete studentische [[Referat (Vortrag)|Gemeinschaft]]<ref>Art. 1 der Satzung des Heidelberger Kreis i. d. F. vom 12. September 1991</ref> an der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]]. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Rahmen für einen fächerübergreifenden und überparteilichen Gedankenaustausch unter Studierenden zu schaffen. Dazu finden unter anderem wöchentlich Vorträge von Referenten sämtlicher Fachrichtungen statt, die im Anschluss in kleinem Kreis zur Diskussion stehen.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.heidelberg.de/HD/Arbeiten+in+Heidelberg/newsletter+05_2018.html |titel=heidelberg.de - 16.05.2018 Wissenschaft – Kultur – Politik – Gesellschaft: Heidelberger Kreis e.V. organisiert Vorträge zu aktuellen Themen |datum=2018-05 |sprache=de |abruf=2024-05-06}}</ref> |
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== Geschichte == |
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Nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] bildete eine Gruppe nach Heidelberg heimgekehrter Studenten wöchentliche Gesprächsrunden, um das Erlebte zu verarbeiten und die eigenen Zukunftsvisionen auszutauschen. Offizielles Gründungsdatum war der 15. Mai 1946. Im Sommersemester 1946 fanden dazu erstmals Vorträge statt. Der daraus entstandene Freundeskreis legte den Abenden gemeinsame Ziele zu Grunde: parteipolitische und religiöse Neutralität, den Aufbau demokratischer Strukturen und die Förderung der europäischen Einigung. 1947 gab sich der Kreis eine formale Konstitution, die den Fortbestand gewährleisten sollte. Die Form des Zusammenlebens in einer studentischen Vereinigung wurde modifiziert, indem man sich bemühte, Elemente studentischer Tradition mit den Forderungen nach einer modernen, weltoffenen, demokratischen Gesellschaft zu verbinden. Dabei wurde bewusst auf ein streng hierarchisches System verzichtet. Von klassischen Elementen einer Verbindung distanzierte man sich klar.<ref>{{ |
Nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] bildete eine Gruppe nach Heidelberg heimgekehrter Studenten wöchentliche Gesprächsrunden, um das Erlebte zu verarbeiten und die eigenen Zukunftsvisionen auszutauschen.<ref>{{Literatur |Autor=Dr. Gerhard Schilling |Titel=Sie folgten der Stimme ihres Gewissens |Verlag=Selbstverlag der kath. Studentenverbindung Rheno-Bavaria in München |Ort=Düsseldorf |Datum=1989}}</ref> Offizielles Gründungsdatum war der 15. Mai 1946. Im Sommersemester 1946 fanden dazu erstmals Vorträge statt. Der daraus entstandene Freundeskreis legte den Abenden gemeinsame Ziele zu Grunde: parteipolitische und religiöse Neutralität, den Aufbau demokratischer Strukturen und die Förderung der europäischen Einigung. 1947 gab sich der Kreis eine formale Konstitution, die den Fortbestand gewährleisten sollte. Die Form des Zusammenlebens in einer studentischen Vereinigung wurde modifiziert, indem man sich bemühte, Elemente studentischer Tradition mit den Forderungen nach einer modernen, weltoffenen, demokratischen Gesellschaft zu verbinden. Dabei wurde bewusst auf ein streng hierarchisches System verzichtet. Von klassischen Elementen einer Verbindung distanzierte man sich klar.<ref>{{Literatur |Autor=Elmar Wadle et al |Titel=Semper Apertus - Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386-1986 |Hrsg=Wilhelm Doerr |Auflage=1. |Verlag=Springer |Ort=Berlin Heidelberg |Datum=1985 |ISBN=9783642704789}}</ref><ref name=":2">{{Internetquelle |autor= |url=https://heidelberger-kreis.de/ueber-uns |titel=Heidelberger Kreis - Über Uns |werk=Webseite des Heidelberger Kreises |abruf=2024-05-08}}</ref><ref name=":3">{{Literatur |Autor=Gerhard Berger |Titel=Weiland Bursch zu Heidelberg. Eine Festschrift der Heidelberger Korporationen zur 600-Jahr-Feier der Ruperto Carola |Verlag=Heidelberger Verlagsanstalt u. Druckerei |Ort=Heidelberg |Datum=1987 |ISBN=3-920431-63-4 |Seiten=227 (229)}}</ref> |
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In den folgenden Jahren entwickelten sich freundschaftliche Verhältnisse zu ähnlich strukturierten Gesellschaften |
In den folgenden Jahren entwickelten sich freundschaftliche Verhältnisse zu ähnlich strukturierten Gesellschaften an anderen Universitäten, wie zum Beispiel zur Baarmann-Gesellschaft in Hamburg, zum Bonner Kreis, zur [[Bremer Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau|Bremer Gesellschaft zu Freiburg]], zur Canitz-Gesellschaft in Berlin, zur [[Göttinger Gesellschaft Max Eyth]], zur Münchener Gesellschaft, zur Aix-Plosiv in Aachen und weiteren. Im Jahre 1955 wurde ein gemeinsamer Dachverband, der so genannte Präsidialkonvent gegründet. In den 1960er Jahren, als die Einflüsse des Krieges und der Gründungsgeneration nachließen, widmete man sich zunehmend anderen Themen und gestaltete die Vortragsabende anhand aktueller Themen und der Interessen der Mitglieder. Ab Mitte der 1970er-Jahre konnten auch Studentinnen in den Kreis aufgenommen werden.<ref name=":3" /><ref>{{Internetquelle |url=https://vereins.fandom.com/wiki/Pr%C3%A4sidialconvent |titel=VereinsWiki - Präsidialconvent |werk=VereinsWiki |abruf=2024-05-06}}</ref> Etwa zur gleichen Zeit wurde der Ostflügel des ''[[Palais Weimar (Heidelberg)|Palais Weimar]]'' in der Hauptstraße 235 als Sitz des Heidelberger Kreises angemietet. |
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Seit Anfang 2019 bewohnen die Mitglieder des Heidelberger Kreises das Kulturdenkmal Friesenberg 4–6.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberg-am-friesenberg-entsteht-ein-neues-studentenwohnheim-_arid,356551.html |titel=Heidelberg: Am Friesenberg entsteht ein neues Studentenwohnheim |abruf=2019-11-11 |
Seit Anfang 2019 bewohnen die Mitglieder des Heidelberger Kreises das Kulturdenkmal Friesenberg 4–6.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberg-am-friesenberg-entsteht-ein-neues-studentenwohnheim-_arid,356551.html |titel=Heidelberg: Am Friesenberg entsteht ein neues Studentenwohnheim |sprache=de |abruf=2019-11-11}}</ref> Das vom Land Baden-Württemberg verpachtete Grundstück wurde aufwendig saniert und bietet elf Studierenden Wohnraum. In der Bibliothek des Friesenbergs finden unter dem Semester weiterhin die öffentlichen und kostenfreien Vorträge statt.<ref name=":1" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberg-komfortable-studentenbuden-in-schlossnaehe-_arid,450637.html |titel=Heidelberg: Komfortable Studentenbuden in Schlossnähe |abruf=2019-11-11 |sprache=de}}</ref> |
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Aktuell (Stand: Mai 2024) zählt der Heidelberger Kreis circa 280 Mitglieder, die allesamt Studierende, oder ehemalige Studierende der, in Heidelberg und Mannheim ansässigen Universitäten und Hochschulen sind.<ref name=":2" /> |
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== Vorträge == |
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Der Heidelberger Kreis unterscheidet sich von vielen anderen studentischen Vereinigungen dadurch, dass der Schwerpunkt der gemeinsamen Aktivitäten in den Vortragsabenden liegt. So haben seit 1952 mehr als 1000 Vorträge stattgefunden. |
Der Heidelberger Kreis unterscheidet sich von vielen anderen studentischen Vereinigungen dadurch, dass der Schwerpunkt der gemeinsamen Aktivitäten in den Vortragsabenden liegt. So haben seit 1952 mehr als 1000 Vorträge stattgefunden. Der Heidelberger Kreis läd hierzu relevante Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wirtschaft, Sport und Wissenschaft ein. Regelmäßig treten dabei Sprecher auf, die überregional oder deutschlandweit bekannt sind. So sprachen in den letzten Jahren im Heidelberger Kreis unter anderem:<ref name=":0">{{Internetquelle |autor= |url=https://heidelberger-kreis.de/programme-2 |titel=Aktuelle Vortragsprogramme im Heidelberger Kreis |werk=Webseite des Heidelberger Kreises |hrsg= |datum= |zugriff=2024-05-08}} </ref><ref>{{Internetquelle |url=https://heidelberger-kreis.de/wp-content/uploads/2024/05/HK_Vortraege_bis_2009.pdf |titel=Vorträge im Heidelberger Kreis ab 1952 |werk=Webseite des Heidelberger Kreis |abruf=2024-05-08}}</ref> |
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* 1954: [[Fritz Rau]] (Jazzer und Konzertveranstalter) über ''Jazz in eigener Sache'' |
* 1954: [[Fritz Rau]] (Jazzer und Konzertveranstalter) über ''Jazz in eigener Sache'' |
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* 1956: [[Friedrich Georg Friedmann]] (deutsch-jüdischer Historiker) über ''Die Wiederholung der Geschichte'' |
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* 1982: [[Hans-Georg Gadamer]] (Philosoph) über ''philosophische Fragen in der modernen Naturwissenschaft'' |
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* 1988: [[Paul Kirchhof]] (Richter des [[Bundesverfassungsgericht]]) über ''Sprache und Recht'' |
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* 1999: [[Michel Friedman]] (stellv. Vorsitzender des [[Zentralrat der Juden in Deutschland]]) über ''Antisemitismus in der heutigen Politik'' |
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<!-- der ist nicht im PDF auf der website * [[Jürgen Stark (Ökonom)|Jürgen Stark]] --> |
<!-- der ist nicht im PDF auf der website * [[Jürgen Stark (Ökonom)|Jürgen Stark]] --> |
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* 1999: [[Frank Schirrmacher]] (FAZ-Mitherausgeber und Feuilletonchef) über ''Die Walser-Bubis-Debatte'' |
* 1999: [[Frank Schirrmacher]] (FAZ-Mitherausgeber und Feuilletonchef) über ''Die Walser-Bubis-Debatte'' |
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* 2001: [[August Hanning]] (Staatssekräter, Präsident des [[Bundesnachrichtendienst|Bundesnachrichtendienstes]]) über ''den Bundesnachrichtendienst'' |
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* 2004: [[Philipp Freiherr von Boeselager]] (Überlebender der Männer des 20. Juli 1944) über seinen ''Weg in den Widerstand'' |
* 2004: [[Philipp Freiherr von Boeselager]] (Überlebender der Männer des 20. Juli 1944) über seinen ''Weg in den Widerstand'' |
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* 2008: [[Hilmar Kopper]] (ehemaliger Vorstandssprecher der Deutschen Bank) über ''Aspekte der Globalisierung'' |
* 2008: [[Hilmar Kopper]] (ehemaliger Vorstandssprecher der Deutschen Bank) über ''Aspekte der Globalisierung'' |
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* 2010: [[Franziska Brantner]] (Mitglied des Europäischen Parlaments und Bundestagsabgeordnete) |
* 2010: [[Franziska Brantner]] (Mitglied des Europäischen Parlaments und Bundestagsabgeordnete) |
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* 2010: [[Steffen Seibert]] (Journalist und Regierungssprecher) über ''Meine Arbeit als UNICEF-Botschafter'' |
* 2010: [[Steffen Seibert]] (Journalist und Regierungssprecher) über ''Meine Arbeit als UNICEF-Botschafter'' |
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* 2012: [[Harald zur Hausen]] (Medizinnobelpreisträger) |
* 2012: [[Harald zur Hausen]] ([[Medizinnobelpreis|Medizinnobelpreisträger]]) |
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* 2014: [[Anne Peters]] (Direktorin des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht) |
* 2014: [[Anne Peters]] (Direktorin des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht) |
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* 2014: [[Donata Freifrau Schenk v. Schweinsberg]] (Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuz) |
* 2014: [[Donata Freifrau Schenk v. Schweinsberg]] (Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuz) |
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* 2022: [[Dominik von Achten|Dominik v. Achten]] (Vorstandsvorsitzender von [[Heidelberg Materials]]) |
* 2022: [[Dominik von Achten|Dominik v. Achten]] (Vorstandsvorsitzender von [[Heidelberg Materials]]) |
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* 2022: [[Marie-Agnes Strack-Zimmermann]] (Politikerin, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses) |
* 2022: [[Marie-Agnes Strack-Zimmermann]] (Politikerin, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses) |
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* 2023: [[Bernhard Eitel]] (Rektor der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]]) |
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* 2023: [[Heike B. Görtemaker]] (Historikerin) |
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* 2023: [[Max Lucks]] (Politiker, Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied des Menschenrechtsausschusses, MdB) |
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* 2023: [[Hans-Dieter Hermann]] (Teampsychologe des [[Deutscher Fußball-Bund|DFB]]) |
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* 2023: [[Martin Brudermüller]] (Vorstandsvorsitzender der [[BASF|BASF SE]]) |
* 2023: [[Martin Brudermüller]] (Vorstandsvorsitzender der [[BASF|BASF SE]]) |
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* 2024: [[Ricarda Lang]] (Politikerin, Co-Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, MdB) |
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In den Jahren 2020 und 2021 sah sich der Heidelberger Kreis durch die [[COVID-19-Pandemie]] gezwungen seine Vorträge in Form von Video-Livestreams auszurichten. Auch nach der Beendigung der Kontaktbeschränkungen wurden, mit Zustimmung der Vortragenden, die Liveschaltungen über das Internet beibehalten, um einer noch größeren Zuhörerschaft die Teilnahme zu ermöglichen.<ref name=":0" /><ref>{{Internetquelle |autor=Erik Tuchtfeld |url=https://intr2dok.vifa-recht.de/receive/mir_mods_00008773 |titel=Grundrechte schützen – eine grenzenlose Verpflichtung?: Aufzeichnung des Heidelberger Kreises vom 7. Mai 2020. |werk=Völkerrechtsblog |datum=2020-05-07 |sprache=de |abruf=2024-05-06}}</ref> |
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== Literatur == |
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* Gerhard Berger: ''Weiland Bursch zu Heidelberg. Eine Festschrift der Heidelberger Korporationen zur 600-Jahr-Feier der Ruperto Carola.'' Heidelberger Verlagsanstalt u. Druckerei, Heidelberg 1987, ISBN 3-920431-63-4 |
* Gerhard Berger: ''Weiland Bursch zu Heidelberg. Eine Festschrift der Heidelberger Korporationen zur 600-Jahr-Feier der Ruperto Carola.'' Heidelberger Verlagsanstalt u. Druckerei, Heidelberg 1987, ISBN 3-920431-63-4 |
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* Dr. Gerhard Schilling: ''Sie folgten der Stimme ihres Gewissens.'' Selbstverlag der kath. Studentenverbindung Rheno-Bavaria in München, Düsseldorf 1989. |
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* Elmar Wadle et al: ''Semper Apertus - Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386-1986.'' Hrsg.: Wilhelm Doerr. 1. Aufl. Springer, Berlin/Heidelberg 1985, ISBN 9783642704789 |
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== Weblinks == |
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Version vom 8. Mai 2024, 00:50 Uhr
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Begründung: Keine Relevanz als Verein dargestellt. Verein ist rein auf Heidelberg beschränkt; die Belege sind von Regionalzeitung, Internetseite der Stadt und Eigenbelege. Gründung 1946 ist nicht besonders früh für eine "Studentenvereinigung", vgl. erste Gründungen Anfang des 19. Jahrhunderts. Eine Mitgliederzahl und schon gar eine relevante ist nicht dargestellt. --Känguru1890 (Diskussion) 16:21, 6. Mai 2024 (CEST) |
Der Heidelberger Kreis ist eine im Jahre 1946 gegründete studentische Gemeinschaft[1] an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Rahmen für einen fächerübergreifenden und überparteilichen Gedankenaustausch unter Studierenden zu schaffen. Dazu finden unter anderem wöchentlich Vorträge von Referenten sämtlicher Fachrichtungen statt, die im Anschluss in kleinem Kreis zur Diskussion stehen.[2]
Geschichte
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bildete eine Gruppe nach Heidelberg heimgekehrter Studenten wöchentliche Gesprächsrunden, um das Erlebte zu verarbeiten und die eigenen Zukunftsvisionen auszutauschen.[3] Offizielles Gründungsdatum war der 15. Mai 1946. Im Sommersemester 1946 fanden dazu erstmals Vorträge statt. Der daraus entstandene Freundeskreis legte den Abenden gemeinsame Ziele zu Grunde: parteipolitische und religiöse Neutralität, den Aufbau demokratischer Strukturen und die Förderung der europäischen Einigung. 1947 gab sich der Kreis eine formale Konstitution, die den Fortbestand gewährleisten sollte. Die Form des Zusammenlebens in einer studentischen Vereinigung wurde modifiziert, indem man sich bemühte, Elemente studentischer Tradition mit den Forderungen nach einer modernen, weltoffenen, demokratischen Gesellschaft zu verbinden. Dabei wurde bewusst auf ein streng hierarchisches System verzichtet. Von klassischen Elementen einer Verbindung distanzierte man sich klar.[4][5][6]
In den folgenden Jahren entwickelten sich freundschaftliche Verhältnisse zu ähnlich strukturierten Gesellschaften an anderen Universitäten, wie zum Beispiel zur Baarmann-Gesellschaft in Hamburg, zum Bonner Kreis, zur Bremer Gesellschaft zu Freiburg, zur Canitz-Gesellschaft in Berlin, zur Göttinger Gesellschaft Max Eyth, zur Münchener Gesellschaft, zur Aix-Plosiv in Aachen und weiteren. Im Jahre 1955 wurde ein gemeinsamer Dachverband, der so genannte Präsidialkonvent gegründet. In den 1960er Jahren, als die Einflüsse des Krieges und der Gründungsgeneration nachließen, widmete man sich zunehmend anderen Themen und gestaltete die Vortragsabende anhand aktueller Themen und der Interessen der Mitglieder. Ab Mitte der 1970er-Jahre konnten auch Studentinnen in den Kreis aufgenommen werden.[6][7] Etwa zur gleichen Zeit wurde der Ostflügel des Palais Weimar in der Hauptstraße 235 als Sitz des Heidelberger Kreises angemietet.
Seit Anfang 2019 bewohnen die Mitglieder des Heidelberger Kreises das Kulturdenkmal Friesenberg 4–6.[8] Das vom Land Baden-Württemberg verpachtete Grundstück wurde aufwendig saniert und bietet elf Studierenden Wohnraum. In der Bibliothek des Friesenbergs finden unter dem Semester weiterhin die öffentlichen und kostenfreien Vorträge statt.[2][9]
Aktuell (Stand: Mai 2024) zählt der Heidelberger Kreis circa 280 Mitglieder, die allesamt Studierende, oder ehemalige Studierende der, in Heidelberg und Mannheim ansässigen Universitäten und Hochschulen sind.[5]
Vorträge
Der Heidelberger Kreis unterscheidet sich von vielen anderen studentischen Vereinigungen dadurch, dass der Schwerpunkt der gemeinsamen Aktivitäten in den Vortragsabenden liegt. So haben seit 1952 mehr als 1000 Vorträge stattgefunden. Der Heidelberger Kreis läd hierzu relevante Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wirtschaft, Sport und Wissenschaft ein. Regelmäßig treten dabei Sprecher auf, die überregional oder deutschlandweit bekannt sind. So sprachen in den letzten Jahren im Heidelberger Kreis unter anderem:[10][11]
- 1954: Fritz Rau (Jazzer und Konzertveranstalter) über Jazz in eigener Sache
- 1956: Friedrich Georg Friedmann (deutsch-jüdischer Historiker) über Die Wiederholung der Geschichte
- 1982: Hans-Georg Gadamer (Philosoph) über philosophische Fragen in der modernen Naturwissenschaft
- 1988: Paul Kirchhof (Richter des Bundesverfassungsgericht) über Sprache und Recht
- 1999: Michel Friedman (stellv. Vorsitzender des Zentralrat der Juden in Deutschland) über Antisemitismus in der heutigen Politik
- 1999: Frank Schirrmacher (FAZ-Mitherausgeber und Feuilletonchef) über Die Walser-Bubis-Debatte
- 2001: August Hanning (Staatssekräter, Präsident des Bundesnachrichtendienstes) über den Bundesnachrichtendienst
- 2004: Philipp Freiherr von Boeselager (Überlebender der Männer des 20. Juli 1944) über seinen Weg in den Widerstand
- 2008: Hilmar Kopper (ehemaliger Vorstandssprecher der Deutschen Bank) über Aspekte der Globalisierung
- 2008: Thomas Gsella (Satiriker) über satirische Lyrik und Prosa
- 2010: Franziska Brantner (Mitglied des Europäischen Parlaments und Bundestagsabgeordnete)
- 2010: Steffen Seibert (Journalist und Regierungssprecher) über Meine Arbeit als UNICEF-Botschafter
- 2012: Harald zur Hausen (Medizinnobelpreisträger)
- 2014: Anne Peters (Direktorin des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht)
- 2014: Donata Freifrau Schenk v. Schweinsberg (Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuz)
- 2017: Bernhard Schlink (Rechtsprofessor und Schriftsteller)
- 2017: Angelina Whalley (Direktorin des Instituts für Plastination in Heidelberg, Kuratorin der „Körperwelten“-Ausstellungen)
- 2021: Susi Erdmann (siebenfache Weltmeisterin im Rennrodeln und Zweierbob)
- 2021: Florian Toncar (Abgeordneter des Deutschen Bundestages und Obmann des Wirecard -Untersuchungsausschusses)
- 2021: Richard Oetker (deutscher Unternehmer und Entführungsopfer)
- 2022: Alena Buyx (Vorsitzende des Deutschen Ethikrats)
- 2022: Dominik v. Achten (Vorstandsvorsitzender von Heidelberg Materials)
- 2022: Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Politikerin, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses)
- 2023: Bernhard Eitel (Rektor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
- 2023: Heike B. Görtemaker (Historikerin)
- 2023: Max Lucks (Politiker, Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied des Menschenrechtsausschusses, MdB)
- 2023: Hans-Dieter Hermann (Teampsychologe des DFB)
- 2023: Martin Brudermüller (Vorstandsvorsitzender der BASF SE)
- 2024: Ricarda Lang (Politikerin, Co-Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, MdB)
In den Jahren 2020 und 2021 sah sich der Heidelberger Kreis durch die COVID-19-Pandemie gezwungen seine Vorträge in Form von Video-Livestreams auszurichten. Auch nach der Beendigung der Kontaktbeschränkungen wurden, mit Zustimmung der Vortragenden, die Liveschaltungen über das Internet beibehalten, um einer noch größeren Zuhörerschaft die Teilnahme zu ermöglichen.[10][12]
Literatur
- Gerhard Berger: Weiland Bursch zu Heidelberg. Eine Festschrift der Heidelberger Korporationen zur 600-Jahr-Feier der Ruperto Carola. Heidelberger Verlagsanstalt u. Druckerei, Heidelberg 1987, ISBN 3-920431-63-4
- Dr. Gerhard Schilling: Sie folgten der Stimme ihres Gewissens. Selbstverlag der kath. Studentenverbindung Rheno-Bavaria in München, Düsseldorf 1989.
- Elmar Wadle et al: Semper Apertus - Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386-1986. Hrsg.: Wilhelm Doerr. 1. Aufl. Springer, Berlin/Heidelberg 1985, ISBN 9783642704789
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Art. 1 der Satzung des Heidelberger Kreis i. d. F. vom 12. September 1991
- ↑ a b heidelberg.de - 16.05.2018 Wissenschaft – Kultur – Politik – Gesellschaft: Heidelberger Kreis e.V. organisiert Vorträge zu aktuellen Themen. Mai 2018, abgerufen am 6. Mai 2024.
- ↑ Dr. Gerhard Schilling: Sie folgten der Stimme ihres Gewissens. Selbstverlag der kath. Studentenverbindung Rheno-Bavaria in München, Düsseldorf 1989.
- ↑ Elmar Wadle et al: Semper Apertus - Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386-1986. Hrsg.: Wilhelm Doerr. 1. Auflage. Springer, Berlin Heidelberg 1985, ISBN 978-3-642-70478-9.
- ↑ a b Heidelberger Kreis - Über Uns. In: Webseite des Heidelberger Kreises. Abgerufen am 8. Mai 2024.
- ↑ a b Gerhard Berger: Weiland Bursch zu Heidelberg. Eine Festschrift der Heidelberger Korporationen zur 600-Jahr-Feier der Ruperto Carola. Heidelberger Verlagsanstalt u. Druckerei, Heidelberg 1987, ISBN 3-920431-63-4, S. 227 (229).
- ↑ VereinsWiki - Präsidialconvent. In: VereinsWiki. Abgerufen am 6. Mai 2024.
- ↑ Heidelberg: Am Friesenberg entsteht ein neues Studentenwohnheim. Abgerufen am 11. November 2019.
- ↑ Heidelberg: Komfortable Studentenbuden in Schlossnähe. Abgerufen am 11. November 2019.
- ↑ a b Aktuelle Vortragsprogramme im Heidelberger Kreis. In: Webseite des Heidelberger Kreises. Abgerufen am 8. Mai 2024.
- ↑ Vorträge im Heidelberger Kreis ab 1952. In: Webseite des Heidelberger Kreis. Abgerufen am 8. Mai 2024.
- ↑ Erik Tuchtfeld: Grundrechte schützen – eine grenzenlose Verpflichtung?: Aufzeichnung des Heidelberger Kreises vom 7. Mai 2020. In: Völkerrechtsblog. 7. Mai 2020, abgerufen am 6. Mai 2024.