„Donepezil“ – Versionsunterschied
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=== Gegenanzeigen === |
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Version vom 31. August 2010, 22:42 Uhr
Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Freiname | Donepezil | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C24H29NO3 | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Arzneistoffangaben | |||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||||||
Wirkmechanismus | |||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 379,49 g·mol−1 | ||||||||||||
Schmelzpunkt |
211–212 °C (Hydrochlorid)[1] | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Donepezil ist ein Arzneistoff, der in der Behandlung bestimmter Formen von leichter bis mittelschwerer Vergesslichkeit (Demenz) verwendet wird. Er greift in die nervale Erregungsleitung im Gehirn ein und soll das Erinnerungs- und Denkvermögen verbessern.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete (Indikationen)
Donepezil ist zur symptomatischen Behandlung der leichten bis mittelschweren Demenz vom Alzheimer-Typ zugelassen.[2] Es kann die Symptome der Demenz lindern und das Fortschreiten der Symptome für einige Zeit aufhalten. Die Wirkung wurde zwar in wissenschaftlichen klinischen Studien mit verschiedenen Messverfahren statistisch signifikant nachgewiesen, ist aber sehr gering.[3] Bei einer schweren Alzheimer-Demenz gilt es außerhalb der arzneimittelrechtlichen Zulassung in Form eines sogenannten Off-Label-Use als Mittel der zweiten Wahl.[4] Ebenfalls arzneimittelrechtlichen Zulassung wird Donepezil gelegentlich auch bei vaskulärer Demenz eingesetzt und gilt hierfür als Mittel der ersten Wahl.[4] Seine Wirksamkeit bei der Behandlung leichter kognitiver Beeinträchtigungen, oft Vorboten oder erste Anzeichen einer Demenz, gilt als minimal und schlecht belegt.[5]
Gegenanzeigen
Wenn der Patient unter Magengeschwüren, Herzrhythmusstörungen (Sick-Sinus-Syndrom, supraventrikuläre Reizleitungsstörungen), Synkopen, Krampfanfällen, obstruktive Lungenerkrankungen (z.B. Asthma bronchiale, Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) oder Blasenobstruktion leidet oder regelmäßig nichtsteroidale Antirheumatika wie Acetylsalicylsäure oder Naproxen einnimmt, sollte von einer Therapie mit Donepezil abgesehen werden.
Bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Donepezil oder andere Piperidin-Derivate (z.B. Domperidon) darf das Mittel nicht eingenommen werden.
Monitoring
Da Donepezil für den Einzelnen wirkungslos sein kann und in diesem Fall nach 15 bis 20 Wochen wieder abgesetzt werden sollte, muss die mögliche Besserung der kognitiven Leistung überwacht werden. Außerdem sollten die Patienten auch hinsichtlich möglicher Magen-Darm-Beschwerden (die auf Magengeschwüre oder gastrointestinale Blutungen hinweisen können) und hinsichtlich ihres EKGs (das neu aufgetretene Herzrhythmusstörungen zeigen kann) beobachtet werden. Daher sollte vor Therapiebeginn ein Vergleichs-EKG abgeleitet werden.
Wechselwirkungen
Donepezil kann Wechselwirkungen mit Muskelrelaxantien zeigen, da auch diese in den Signalstoffwechsel der Acetylcholinrezeptoren eingreifen.
Nebenwirkungen
Zu den häufigeren unerwünschten Wirkungen zählen Durchfall und Übelkeit, zu den selteneren Erbrechen und andere gastrointestinale Beschwerden, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerz und Schwindel.
Auch Fälle von Bewusstseinsverlust, Herzrhythmusstörungen (Bradykardie, sinoatrialer Block, AV-Block) und Hautreaktionen sind bekannt. Generell ist anzumerken, dass Nebenwirkungen unter Donepezil häufiger bei Patienten/Patientinnen auftreten, die weiblich oder über 85 Jahre alt sind oder ein niedriges Körpergewicht besitzen.
Pharmakologie
= Pharmakodynamik (Wirkungsmechanismus)
Donepezil gehört zur Gruppe der reversiblen Cholinesterasehemmer. Es vermittelt seine Wirkung somit über die reversible Blockade des aktiven Zentrums des Enzyms Acetylcholinesterase. Durch die Hemmung dieses Enzyms bremst Donepezil die hydrolytische Spaltung des Neurotransmitters Acetylcholin in Acetat und Cholin. Damit erhöht sich die Acetylcholin-Konzentration im synaptischen Spalt und Acetylcholinrezeptoren können eher aktiviert werden. Arzneimittel mit ähnlicher Wirkungsweise sind u.a. Galantamin, Rivastigmin und Tacrin. Auch das Insektizid Parathion (E605) wirkt auf die Acetylcholinesterase, es hemmt sie jedoch irreversibel.
Donepezil besitzt eine besonders starke Bindungsaffinität zu den Isoformen der Acetylcholinesterase, die im ZNS vorkommen, was die Nebenwirkungen vermindern und den Arzneistoff verträglicher als andere Cholinesterasehemmer machen soll.
Darreichungsform
Donepezil wird oral verabreicht und sollte einmal täglich abends - unmittelbar vor dem Schlafengehen - eingenommen werden.
Chemie
Stereochemie
Donepezil ist ein chiraler Arzneistoff mit einem Stereozentrum. Therapeutisch wird das Racemat, die 1:1-Mischung des (S)- und des (R)-Isomeren, eingesetzt.
Literatur
- Bild der Wissenschaft Ausgabe 4/2009: "Doping für das Gehirn"
Einzelnachweise
- ↑ Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.1. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2008.
- ↑ Fachinformation Aricept 5 mg/10 mg. Eisai GmbH. Stand September 2008.
- ↑ Birks J, Harvey RJ: Donepezil for dementia due to Alzheimer's disease. In: Cochrane Database Syst Rev. Nr. 1, 2006, S. CD001190, doi:10.1002/14651858.CD001190.pub2, PMID 16437430.
- ↑ a b Jellinger KA: Konsensusstatement "Demenz" der Österreichischen Alzheimer-Gesellschaft und der Österreichischen Alzheimer-Liga. In: Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie. 5. Jahrgang, Nr. 3, 2004, S. 6–13 (kup.at [PDF]).
- ↑ Birks J, Flicker L: Donepezil for mild cognitive impairment. In: Cochrane Database Syst Rev. 3. Jahrgang, 2006, S. CD006104, doi:10.1002/14651858.CD006104, PMID 16856114.
Handelspräparate
Aricept (D, A, CH und andere Länder), Memac (IT)