53. Internationale Sechstagefahrt

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Die 53. Internationale Sechstagefahrt war die Mannschaftsweltmeisterschaft im Endurosport und fand vom 4. bis 9. September 1978 im schwedischen Värnamo und Småland statt. Die Nationalmannschaft der Tschechoslowakei konnte zum insgesamt vierzehnten sowie zweiten Mal in Folge die World Trophy gewinnen. Die Nationalmannschaft Italiens gewann zum fünften Mal die Silbervase.

Värnamo, Start- und Zielort der einzelnen Etappen

Wettkampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Veranstaltung fand nach der 5. (1923) und 41. Internationalen Sechstagefahrt (1966) zum dritten Mal in Schweden statt.

Für den Wettkampf waren 328 Fahrer von 17 Motorsportverbänden der FIM gemeldet. Um die Trophy-Wertung fuhren Mannschaften aus 16 Nationen. Zudem waren 16 Silbervasen-, 45 Fabrik- und 32 Club-Mannschaften am Start.

BRD, DDR und die Schweiz nahmen jeweils an World Trophy und Silbervase teil. Österreich nahm an der World Trophy teil. Zudem waren sechs bundesdeutsche und eine Schweizer Clubmannschaft am Start.

1. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 328 gemeldeten Fahrern nahmen 322 den Wettkampf auf.

Die erste Tagesetappe führte über 277 Kilometer und war ein zweimal zu absolvierender Rundkurs im Nordosten von Värnamo. Die Sonderprüfung war ein zweimal zu fahrender Motocrosstest über 3,3 Kilometer. Der Start erfolgte bei trockenem Wetter, über den Tag gab es immer wieder starke Regenschauer.

In der World Trophy führte die Mannschaft der BRD vor Italien und der Mannschaft der Tschechoslowakei. Die Mannschaft der DDR lag auf Platz 5, die Schweiz auf Platz 11. In der Mannschaft Österreichs schied mit Manfred Zotzek bereits der erste Fahrer aus, das Team lag vorerst auf dem 16. und damit letzten Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte die Mannschaft Italiens vor der BRD und der Mannschaft Polens. Die Schweizer Mannschaft lag auf dem 10. Platz. In der Mannschaft der DDR schied Steffen Mauersberger aufgrund einer ausgerissenen Zündkerze aus, das Team lag auf dem 14. Platz.

16 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

2. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am zweiten Tag wurde die Strecke des ersten Tages in entgengesetzter Richtung gefahren.

In der World Trophy führte die Mannschaft Italiens vor der Tschechoslowakei und der Mannschaft der USA. Die DDR folgte auf Platz 4, die Schweizer Mannschaft belegte den 11. Platz. In der Mannschaft der BRD erlitt Eberhard Weber einen Kettenriss, blieb jedoch mit reichlich zeitlichem Rückstand innerhalb der Wertung. Für das Team bedeutete dies Platz 13. Die österreichische Mannschaft lag auf dem 15. Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte die Mannschaft Italiens vor der BRD und der Mannschaft der Tschechoslowakei. Die Schweizer Mannschaft lag nach dem Ausfall von André Tharin auf dem 13. Platz, die DDR folgte auf Platz 14.

16 Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

3. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am dritten Tag waren 279 Kilometer auf einem zweimal zu durchfahrendem Rundkurs zu absolvieren. Das Wetter war für die Jahreszeit kühl und niederschlagsfrei.

In der World Trophy führte die Mannschaft der Tschechoslowakei vor der DDR und der Mannschaft der USA. Die Schweiz belegte den 8., die BRD den 12. Platz. Die Mannschaft Österreichs belegte den 14. Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte weiter die Mannschaft Italiens vor der BRD und der Mannschaft der Tschechoslowakei. Die Mannschaft der DDR belegte den 12. Platz. In der Schweizer Mannschaft schied ein weiterer Fahrer aus, für das Team bedeutete dies den 16. und damit vorerst letzten Platz.

Neun Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

4. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke des vierten Fahrtags war die geringfügig auf 297,4 Kilometer veränderte des Vortags. Sie musste in umgekehrter Richtung gefahren werden. Das Wetter war unbeständig mit leichten Regenschauern.

In der World Trophy führte nach wie vor die Mannschaft der Tschechoslowakei vor der DDR und der Mannschaft Frankreichs. Die Schweiz lag auf dem 9., die BRD auf dem 11. Platz. Österreichs belegte Platz 13.

Bei der Silbervasenwertung führte wie am Vortag die Mannschaft Italiens vor Polen und der Mannschaft Schwedens. In der Mannschaft der BRD erlitt Richard Spitznagel einen Kettenriss und blieb nur mit reichlich Verspätung innerhalb der Wertung. Für das Team bedeutete dies Platz 6. Die DDR lag auf Platz 10, die Schweiz auf Platz 14.

Keine Fahrer schieden aus dem Wettbewerb aus.

5. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am fünften Tag waren in zwei identischen Runden insgesamt 325,4 Kilometer zu absolvieren. Das Wetter war sonnig und niederschlagsfrei.

In der World Trophy führte unverändert die Mannschaft der Tschechoslowakei vor der DDR und der Mannschaft Frankreichs. Die BRD lag auf dem 10., die Schweiz auf dem 11., und Österreichs auf dem 14 Platz.

Bei der Silbervasenwertung führte die Mannschaft Italiens vor Polen und der Tschechoslowakei. Die BRD lag auf Platz 5, die Schweiz auf Platz 13 und die DDR-Mannschaft folgte auf dem 14. Platz.

6. Tag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am sechsten Tag waren noch 117,2 Kilometer auf einem Stück der Strecke des Vortags in entgegengesetzter Richtung zu fahren. Den gesamten Tag über herrschte Regen.

Das Abschlussmotocross fand auf einem 3,3 Kilometer langem Wiesenstück mit künstlich geschobenen Hindernissen statt. Das Regelwerk sah vor: Die Fahrer in den Klassen 50 und 75 cm³ mussten vier Runden innerhalb von 24 Minuten, alle weiteren Klassen fünf Runden innerhalb von 28 Minuten absolvieren. Für eine darauf folgende Runde bestimmte der zeitbeste Fahrer je Lauf die Nullzeit und alle weiteren wurden dementsprechend mit Differenzpunkten gewertet. – Da jedoch der Streckenuntergrund aufgrund des Regens bereits nach den ersten Startern stark gelitten hatte und der Kurs quasi nicht mehr befahrbar war, war auch eine gerechte Bewertung aller Fahrer nicht mehr gewährleistet. Die Jury ließ nach langer Diskussion in einer Nachtsitzung die Ergebnisse des Abschlussmotocross annullieren. So lagen die Endergebnisse auch erst am Sonntagvormittag vor.

Von 322 am ersten Tag gestarteten Fahrern erreichten 264 das Ziel.

Endergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

World Trophy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Punkte
1. Tschechoslowakei Tschechoslowakei 605,46
2. Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 947,98
3. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1.885,43
4. Niederlande Niederlande 2.078,81
5. Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2.471,34
6. Polen 1944 Polen 2.672,28
7. Italien Italien 3.100,64
8. Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 4.104,99
9. Australien Australien 4.114,69
10. Schweiz Schweiz 8.119,83
11. Frankreich Frankreich 46.809,26
12. Belgien Belgien 55.030,98
13. Schweden Schweden 90.731,90
14. Osterreich Österreich 95.285,05
15. Finnland Finnland 166.487,36
16. Kanada Kanada 257.483,65

Silbervase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Punkte
1. Italien Italien 186,54
2. Polen 1944 Polen 481,85
3. Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1.223,05
4. Niederlande Niederlande 1.618,01
5. Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 1.630,91
6. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 2.375,47
7. Spanien 1977 Spanien 4.556,69
8. Kanada Kanada 23.856,34
9. Schweden Schweden 30.399,69
10. Belgien Belgien 48469,77
11. Australien Australien 68.002,72
12. Finnland Finnland 75.998,61
13. Schweiz Schweiz 77.283,46
14. Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 90.354,27
15. Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 90.830,24
16. Frankreich Frankreich 136.348,08

Clubmannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Punkte
1. ItalienItalien Motoclub Italia A 198,58
2. SchwedenSchweden SMI MK 609,83
3. Tschechoslowakei Ruda Hvezda Praha 687,48
4. Tschechoslowakei Dukla Praha 765,48
5. Tschechoslowakei UAMK 786,12
6. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten C.A.T.R.A 899,58
7. Deutschland Bundesrepublik ADAC Nürnberg 912,92
8. NiederlandeNiederlande BAMC Borgulo 917,29
9. SchwedenSchweden MA Lerum 1.190,35
10. SchwedenSchweden Kungsbacka MA 1.309,44
11. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten FT Hood Dirt Riders 1.365,36
12. Deutschland Bundesrepublik ADAC Stuttgart 1.437,30
13. Deutschland Bundesrepublik ADAC Karlsruhe 1.459,79
14. Spanien 1977 Moto Club Segre 1.484,25
15. Deutschland Bundesrepublik DMV Hessen 1.571,11
16. Mexiko Moto Club del Valle 2.142,22
17. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cycle Nuts and Bolts 2.150,21
18. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten United Enduro ASSN 2.210,61
19. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Perry MT MC 3.250,85
20. Finnland Esbo MK 6.027,04
21. Schweiz FMS 10.226,04
22. Deutschland Bundesrepublik DMV Neunkirchen 31.298,25
23. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich MCC of Wales 45.527,50
24. Deutschland Bundesrepublik ADAC Frankfurt 75.380,90
25. SchwedenSchweden Göta MS 76.131,13
26. Spanien 1977 Escuderia Isern 91.905,17
27. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich British Army MCA ASSN A 91.996,50
28. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Scottish ACU 152.261,14
29. FrankreichFrankreich Moto Verte 152.745,93
30. Kanada Barrie Motorcycle ASSN 154.455,73
21. SchwedenSchweden Järva MK 181.007,13
32. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich British Army MCA ASSN B 228.188,34

Fabrikmannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Team Punkte
1. Deutschland Bundesrepublik KTM 90,94
2. ItalienItalien SWM 101,53
3. ItalienItalien Sachs 123,55
4. Deutschland Bundesrepublik Zündapp I 130,32
5. Tschechoslowakei Jawa I 154,73
6. Deutschland Bundesrepublik Maico I 208,75
7. Deutschland Demokratische Republik 1949 MZ I 294,44
8. Deutschland Bundesrepublik Hercules 311,08
9. Deutschland Demokratische Republik 1949 Simson II 431,85
10. ItalienItalien Fantic 435,35
11. Tschechoslowakei Jawa II 450,73
12. SchwedenSchweden Husqvarna II 497,19
13. Tschechoslowakei Jawa IV 540,87
14. Deutschland Demokratische Republik 1949 MZ II 653,54
15. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Husqvarna 830,24
16. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Suzuki I 834,68
17. Belgien Bultaco 938,01
18. NiederlandeNiederlande SWM I 1.032,10
19. Tschechoslowakei Jawa III 1.126,72
20. NiederlandeNiederlande SWM II 1.336,66
21. NiederlandeNiederlande KTM 1.340,86
22. NiederlandeNiederlande Maico 1.483,67
23. SchwedenSchweden SWM 1.684,42
24. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten KTM 1.897,66
25. AustralienAustralien Husqvarna 3.693,91
26. Spanien 1977 Bultaco 3.843,49
27. Deutschland Bundesrepublik Zündapp II 3.974,67
28. SchwedenSchweden Husqvarna IV 9.054,15
29. SchwedenSchweden Husqvarna III 30.522,18
30. Finnland KTM II 45.909,67
31. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Suzuki II 45.954,23
32. Kanada KTM 48.598,50
33. Belgien KTM 48.629,86
34. Belgien Husqvarna 53.529,20
35. SchwedenSchweden Maico 77.924,95
36. Deutschland Demokratische Republik 1949 Simson I 90.218,67
37. SchwedenSchweden Husqvarna I 90.234,71
38. Deutschland Bundesrepublik Maico II 90.395,58
39. FrankreichFrankreich Husqvarna 90.600,21
40. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Yamaha II 90.776,94
41. SchwedenSchweden Simonini 92.250,53
42. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Yamaha I 120.514,72
43. Finnland KTM I 120.577,69
44. SchwedenSchweden Husqvarna V 150.605,91
45. AustralienAustralien SWM 240.762,00

Einzelwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Starter Gold Silber Bronze Ausfall/Disqualifikation Klassensieger (Motorrad) Punkte
50 cm³ 6 6 0 0 0 ItalienItalien Angelo Signorelli (Fantic) 3.684,17
75 cm³ 9 8 0 0 1 ItalienItalien Osvaldo Scaburri (Puch) 3.598,73
100 cm³ 10 9 0 0 1 Deutschland Bundesrepublik Eddy Hau (Zündapp) 3.489,69
125 cm³ 31 20 5 2 4 Deutschland Bundesrepublik Harald Strößenreuther (KTM) 3.457,94
175 cm³ 44 26 4 4 10 Deutschland Bundesrepublik Klaus-Bernd Kreutz (Zündapp) 3.362,09
250 cm³ 104 48 22 9 25 ItalienItalien Gualtiero Brissoni (SWM) 3.324,94
350 cm³ 32 21 8 0 3 ItalienItalien Guglielmo Andreini (SWM) 3.304,42
500 cm³ 80 42 20 4 14 Tschechoslowakei Stanislav Zloch (Jawa) 3.317,66
+ 500 cm³ 6 6 0 0 0 Deutschland Demokratische Republik 1949 Manfred Jäger (MZ) 3.482,55
Gesamt 322 186 59 19 58

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eberhard Pester: Ein Bravo unserem Trophyteam! In: Allgemeiner Deutscher Motorsport-Verband (Hrsg.): Illustrierter Motorsport. 28. Jahrgang. Sportverlag Berlin, 1978, ISSN 0442-3054, S. 219–224.
  • The almost Six Days Trial. In: American Motorcyclist. No. 12. American Motorcyclist Association, Dezember 1978, ISSN 0277-9358, S. 20–23, 40 (englisch, Online [abgerufen am 20. Dezember 2021]).
  • 53rd International Six Days Trial. How swede it is. In: Dirt Bike. No. 1, Januar 1979, ISSN 0364-1546, S. 58–61 (englisch, Online [PDF; abgerufen am 17. Mai 2023]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: 53. Internationale Sechstagefahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien