Albert Octave t’Serclaes de Tilly

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Wappen der Familie t'Serclaes de Tilly

Albert Octave t'Serclaes de Tilly (* 22. Dezember 1646 in Brüssel; † 3. September 1715 in Barcelona) war ein spanischer Kriegsrat und Generalfeldmarschall, Vizekönig von Navarra, Aragon und Katalonien.

Leben

Herkunft

Albert Octave, Herr von Montigny, entstammte dem alten Brüsseler, seit 1622 reichsgräflichen Geschlecht t'Serclaes de Tilly. Sein Vater war ein Neffe des Feldherrn des Dreißigjährigen Krieges Johann Tilly.

Wirken

Siegel des Fürsten mit Orden vom Goldenen Vlies und Grandenkrone (1714)

Albert trat früh in spanische Dienste, wurde Generaladjutant in den Niederlanden, dann Kommandierender en chef der Lütticher Truppen und Kammerherr. Für seine Verdienste erhob ihn der spanische König Karl II. am 22. Dezember 1693 in Madrid zum Fürsten und ernannte ihn zum General seiner gesamten Armee in den Niederlanden. Nach Karl II. Tod diente Fürst Albert Octave dessen Nachfolger Philipp V. aus dem Hause Bourbon, der ihn nach Spanien berief und das Kommando über ein spanisches Korps anvertraute. 1702 nahm der König den Fürsten in den Orden vom Goldenen Vlies auf. Tilly machte im Spanischen Erbfolgekrieg 1704 den Feldzug nach Portugal unter Berwick mit und führte den Flügel der französisch-spanischen Armee. Ende 1704 und 1705 befehligte er allein in Extremadura. 1705 erhob der König ihn zum Granden erster Klasse. Nach Vendômes Tod 1712 erhielt Tilly den Oberbefehl über das gesamte französisch-spanische Heer, aber zugleich von König Philipp den Befehl, nichts zu wagen, weshalb er der Belagerung von Girona durch Starhemberg ruhig zusah, bis Berwick mit einer französischen Armee herannahte und Girona von der Besatzung befreite. Darauf wurde Tilly Vizekönig von Navarra, Aragon und Katalonien.

Familie

Verheiratet war er in erster Ehe seit 1676 mit Komtess Marie Madeleine de Longueval de Buquoy († 1679) und in zweiter Ehe seit 1712 mit seiner Nichte, der Komtess Marie Madeleine Therese Françoise t'Serclaes de Tilly († 1727). Aus der ersten Ehe stammten zwei Söhne und eine Tochter, die aber vor ihm starben.

Literatur