Andrea-Doria-Klasse (1962)

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Andrea Doria (C 553)

Die Andrea-Doria-Klasse war eine Serie von Lenkwaffen-Kreuzern der italienischen Marine.

Die beiden Kreuzer dieser Klasse, Andrea Doria (C 553) und Caio Duilio (C 554), waren die ersten größeren nach 1945 in Italien gebauten Schiffe. Beide Schiffe blieben von 1964 bis 1992 im Dienst. Ihre Hauptaufgaben waren die Flugabwehr und die U-Boot-Bekämpfung.

Von der Andrea-Doria-Klasse war ursprünglich noch ein drittes Schiff, die Enrico Dandolo (C 555) vorgesehen. Aus technischen Gründen entschied man sich jedoch für den größeren Kreuzertyp Vittorio Veneto, der eine Weiterentwicklung der Doria-Klasse war.

Technische Daten

Andrea Doria 1985 vor Sardinien beim Start einer Terrier-Rakete
Lenkwaffenkreuzer Caio Duilio (C 554) in Tarent (1985)
Britischer Harrier 1967 auf der Doria

Hauptabmessungen

  • Länge über alles: 149,3 m
  • Breite über alles: 17,2 m
  • Tiefgang 4,9 m
  • Verdrängung: 6.500 ts (maximal)

Antriebsanlage

  • 2 Getriebeturbinen, 60.000 PS (45.000 KW)
  • 4 Foster-Wheeler-Dampfkessel, 2 Schrauben
  • Höchstgeschwindigkeit: 31 kn
  • Reichweite: 6.000 sm bei 15 kn

Besatzung und Bewaffnung

Einsätze

Andrea Doria

Kurz nach seiner Indienststellung führte der Kreuzer anlässlich der Olympischen Sommerspiele in Tokio in der zweiten Jahreshälfte 1964 mit Kadetten der Marineakademie Livorno eine Ausbildungsfahrt in den Fernen Osten durch, im folgenden Jahr dann eine weitere längere Fahrt nach Südamerika. In den Jahren danach nahm es als Flaggschiff der 1. Marinedivision in La Spezia an zahlreichen nationalen und internationalen Übungen teil. In La Spezia landete 1967 auf ihrem achteren Flugdeck versuchsweise ein Hawker Siddeley Harrier der britischen Royal Navy. 1973 übernahm sie aus technischen Gründen nochmals kurz die Rolle eines Schulschiffs für die Kadetten der Marineakademie. Von 1976 bis 1978 folgten verschiedene Modernisierungsarbeiten. 1979 operierte die Andrea Doria mit zwei weiteren italienischen Schiffen im Rahmen der Gruppo navale im Südchinesischen Meer, wo zahlreiche Boatpeople gerettet werden konnten. In den 1980er-Jahren operierte sie als Teil der 2. Marinedivision von Tarent aus. 1984 unterstützte sie ein italienisches Truppenkontingent im Libanon. 1986 nahm sie wegen der Libyen-Krise an der italienischen Operation Girasole teil, die der Abschreckung und der Sicherung des See- und Luftraumes im zentralen Mittelmeer diente. Der Kreuzer Andrea Doria wurde am 30. September 1992 in Tarent außer Dienst gestellt. Das Schiff wurde 2001 in Neapel abgewrackt.

Caio Duilio

Der Kreuzer Caio Duilio lief am 22. Dezember 1962 in Castellammare di Stabia vom Stapel und wurde im November 1964 in Dienst gestellt. Sie wurde der 2. Marinedivision in Tarent zugeteilt und ähnlich intensiv wie ihr Schwesterschiff eingesetzt. Von 1979 bis 1980 wurde die Duilio zu einem Schulschiff umgebaut und ersetzte als solches den Zerstörer San Giorgio der Capitani-Romani-Klasse. Während die Doria von La Spezia nach Tarent verlegt wurde, kam die Duilio nach La Spezia und führte in den folgenden zehn Jahren etliche Ausbildungsfahrten für die Kadetten der Marineakademie durch. Anlässlich der Olympischen Sommerspiele fuhr sie 1984 nach Los Angeles. Weitere besondere Auslandsreisen führten das Schiff 1985 nach Südamerika und 1988 nach Australien. Der Kreuzer wurde am 15. Dezember 1989 außer Dienst gestellt und Ende 1992 zum Abbruch verkauft.

Vorgänger und Nachfolger

Die italienische Marine hatte 1912–1956 und 1873–1909 Schlachtschiffe, die die Namen Andrea Doria und Caio Duilio trugen. Sie waren als Schwesterschiffe in der Caio-Duilio-Klasse zusammengefasst.

Die beiden gleichnamigen, derzeit im Dienst der Marina Militare stehenden Lenkwaffenzerstörer der französisch-italienischen Horizon-Klasse werden in Italien oft unter der Bezeichnung Andrea-Doria-Klasse zusammengefasst.

Siehe auch

Weblinks