Aneityum

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Aneityum
Die Insel Aneityum
Die Insel Aneityum
Gewässer Pazifischer Ozean
Inselgruppe Neue Hebriden
Geographische Lage 20° 11′ S, 169° 49′ OKoordinaten: 20° 11′ S, 169° 49′ O
Aneityum (Vanuatu)
Aneityum (Vanuatu)
Fläche 159,2 km²
Höchste Erhebung Mount Inrerow Atahein
852 m
Einwohner 915 (2009)
5,7 Einw./km²
Hauptort Anelghowhat

Aneityum (auch Anatom oder Keamu) ist eine Insel der Neuen Hebriden im südwestlichen Pazifik. Die Insel gehört heute zur Provinz Tafea des Inselstaats Vanuatu.

Aneityum hat eine ovale Form, ist 159,2 km² groß und besteht aus zwei basaltischen Schichtvulkanen. An der Küste gibt es zahlreiche Buchten und Korallenriffe. Das Klima ist tropisch bis subtropisch. Die höchste Erhebung, Mount Inrerow Atamein. liegt 852 m über dem Meeresspiegel, der zweite Schichtvulkan, Mount Nanawarez, hat eine Höhe von 804 m.

Zur Kolonialzeit wurden die Kauri-Wälder der Insel ausgebeutet, und die Insel diente als Ankerplatz für die Walfänger im Südpazifik. Heute wird neben den traditionellen Südsee-Erzeugnissen (wie Kopra) auch Pfeffer, Sandelholz und Kakao angebaut. Der Tauch-Tourismus spielt inzwischen eine wichtige Rolle.

Anelghowhat, der Hauptort der Insel, liegt an der Südküste, Anawamet (Port Patrick) im Norden. Auf Inyeug, einer mit 1,5 km² sehr kleinen der Südküste vorgelagerten Insel, befindet sich der Flugplatz von Aneityum.

Von 1999 bis 2009 nahm die Bevölkerung der Insel von 821 auf 915 zu.[1] Im Jahr 1996 kam es etwa 100 km südlich der Insel zu einem Unterwasservulkanausbruch.

Laut Definition der International Hydrographic Organization bildet Aneityum die östliche „Ecke“ des Korallenmeeres.[2]

Tradition

Zum Zeitpunkt des ersten Kontaktes mit Europäern (um 1830) war die Insel in sieben Häuptlingstümer (nelcau), denen jeweils ein natimarid (etwa Oberhäuptling) vorstand (in der Reihenfolge des Uhrzeigersinns, beginnend im Nordwesten):

  • Anau-Unse
  • Ijipdav
  • Anetcho
  • Anau-Unjai
  • Anumej-Anekro
  • Umej
  • Anelcauhat

Die Häuptlingstümer wurden in mehr als 50 Distrikte gegliedert, denen untergeordnete Häuptlinge (natimi alupas) vorstanden. Die Gewalt der Häuptlinge war weitgehend ritueller Natur.[3]

Karten

Weblinks

Aneityum im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)

Einzelnachweise

  1. Vanuatu Volkszählung 2009
  2. International Hydrographic Organization (1953): Limits of Oceans and Seas, 3rd edition (PDF; 994 kB), S. 37. Abgerufen am 7. Februar 2010
  3. Matthew Spriggs: Population in a Vegetable Kingdom. Aneityum Island (Vanuatu) at European Contact in 1830. Kapitel 14 in Patrick V. Kirch und Jean-Louis Rallou (Hrsg.): The Growth and Collapse of Pacific Island Societies. Archaeological and Demographic Perspectives. University of Hawai‘i Press, Honolulu 2007, S. 278-305.