Antiemetikum
Antiemetika (von griechisch anti, αντι – gegen, emesis, εμεσις – Erbrechen) sind Medikamente, die Übelkeit und Brechreiz unterdrücken sollen.
Indikationen
Antiemetika werden eingesetzt
- gegen Reisekrankheit und andere Kinetosen
- gegen Übelkeit während der Schwangerschaft
- gegen postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV)
- gegen Übelkeit, die im Zusammenhang mit einer Chemotherapie auftritt.
- bei Gabe von bestimmten Medikamenten, um Erbrechen vorzubeugen (besonders in der Notfallrettung)
Kontraindikationen
Bei Vergiftungen, z. B. Lebensmittelvergiftungen oder Magen-Darm-Infektionen, kann das Erbrechen (medizinisch) „erwünscht“ sein, um das Gift oder die Gifte aus dem Körper zu eliminieren. In solchen Fällen wäre die Gabe von Antiemetika nicht sinnvoll.
Antiemetika können Übelkeit und Erbrechen nicht verhindern, wenn die Ursache des Erbrechens eine (mechanische) Behinderung der Magen-Darm-Passage ist (beispielsweise beim Ileus oder bei der Pylorusstenose).
Eingesetzte Wirkstoffe
- H1-Antihistaminika wie Dimenhydrinat, Meclozin, Diphenhydramin, Doxylamin
- Prokinetika: Metoclopramid, Bromoprid, Cisaprid, Domperidon
- Setrone (5-HT3-Rezeptor-Antagonisten): Granisetron, Ondansetron, Tropisetron, Dolasetron, Palonosetron
- Neuroleptika: Sulpirid, Phenothiazine (v. a. Promethazin, Perphenazin, Triflupromazin), Butyrophenone (Haloperidol, Droperidol)
- Anticholinergika (Parasympatholytika): Scopolamin
- Antivertiginosa: Ingwerwurzelstock
- Neurokinin-1-Rezeptorantagonisten: Aprepitant
- Kortikoide: z.B. Dexamethason, u. a. Glucocorticoide
- Sonstige: Benzodiazepine (v. a. Diazepam), Tetrahydrocannabinol (THC), Sauerstoff
Siehe auch
Weblinks
Wiktionary: Antiemetikum – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen