Atlasjet-Flug 4203

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Atlasjet-Flug 4203

Die abgestürzte Maschine im August 2007 auf dem Chopin-Flughafen Warschau

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Controlled flight into terrain
Ort bei Keçiborlu, Türkei
Datum 30. November 2007
Todesopfer 57
Überlebende 0
Verletzte 0
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp McDonnell Douglas MD-83
Betreiber AtlasGlobal (damals noch Atlasjet)
Kennzeichen TC-AKM[1]
Abflughafen Atatürk-Flughafen, Istanbul, Türkei
Zielflughafen Süleyman-Demirel-Flughafen, Isparta, Türkei
Passagiere 50
Besatzung 7
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Atlasjet-Flug 4203 war ein planmäßiger Inlandsflug der türkischen Fluggesellschaft Atlasjet (der heutigen AtlasGlobal) vom Istanbuler Atatürk-Flughafen zum Süleyman-Demirel-Flughafen in Isparta. Das Flugzeug zerschellte am 30. November 2007 außerhalb der Stadt Keçiborlu, gegen 01:36 Uhr OEZ (23:36 Uhr UTC am 29. November).[2] Der etwa 370 Kilometer lange Inlandsflug hob in Istanbul um 00:50 Uhr Ortszeit mit 57 Personen an Bord ab, einschließlich eines sechs Wochen alten Säuglings, der ursprünglich nicht im Flugmanifest geführt wurde, was zunächst zu abweichenden Meldungen über die Zahl der Opfer führte.[3] Der Geschäftsführer von Atlasjet, Tuncay Doganer erklärte vor der Presse, dass keine der Personen an Bord den Absturz überlebt habe.[4]

Bei dem Flugzeug handelte es sich um eine McDonnell Douglas MD-83, die Atlasjet von World Focus Airlines gemietet hatte. Die Crew an Bord, die das Flugzeug zum Zeitpunkt des Absturzes flog, kam von World Focus Airlines.[5]

An Bord des Flugzeugs befanden sich auch die Kernphysikerin Engin Arık[5] und fünf weitere Wissenschaftler auf dem Weg zu einer Physiker-Konferenz in Isparta.[6]

Absturzstelle

Die Absturzstelle lag in einem unwegsamen Gelände, etwa 12 Kilometer vom Flughafen Isparta entfernt. Das Wrack des Flugzeugs zerbrach in zwei Teile. Die Tragflächen und beide Triebwerke der Maschine lagen auf der Spitze eines Berges, während der Rumpf der Maschine etwa 150 Höhenmeter tiefer zum Liegen kam. Gepäck und Trümmer waren weit verteilt. Viele Opfer wurden, teilweise mitsamt ihren Sitzen, an denen sie angeschnallt waren, aus dem Flugzeug geschleudert. Den ersten Berichten zufolge befand sich die Absturzstelle nicht auf der normalen Flugstrecke und auch nicht in der Anfluglinie zum geplanten Landeort. „Es ist nicht zu verstehen, wie sie dort hinkommen konnte“, äußerte sich der Gouverneur der Provinz Isparta.[7]

Ermittlungen

Die Ermittlungsbehörden bargen am Tag nach dem Absturz die beiden Flugschreiber (Flugdatenschreiber und Cockpit-Stimmenrekorder). Die Wetterbedingungen waren zum Zeitpunkt des Absturzes gut [8] und die Sichtweite betrug 12 Kilometer. Der Unfall ereignete sich kurze Zeit, nachdem die Piloten angekündigt hatten, zur Landung anzusetzen. Flugkapitän und Copilot galten als erfahren. Das Flugzeug stürzte ab, ohne dass ein Notruf erfolgt war. Nach Angaben der Fluggesellschaft Atlasjet gab es keine technischen Probleme mit dem Flugzeug[7] mit dem Luftfahrzeugkennzeichen TC-AKM und der Seriennummer 53185/2090. Das Flugzeug war 1994 in Dienst gestellt worden und mit zwei Triebwerken vom Typ Pratt & Whitney JT8D-219 ausgestattet.[2] Nachdem das Flugzeug bis 1999 Reno Air gehörte und danach von American Airlines betrieben wurde, erwarb im Jahr 2001 Freebird Airlines die Maschine. Im Jahr 2005 wurde World Focus Airways Eigentümerin des Flugzeugs, die es zunächst an Turkish Airlines und danach an Atlasjet verleaste. [9]

Einzelnachweise

  1. Passenger aircraft crashes in Turkey. FlightGlobal, 30. November 2007, abgerufen am 30. November 2007.
  2. a b Accident description (preliminary). Air Safety Network, abgerufen am 30. November 2007.
  3. Physics expert, baby among plane dead. CNN, abgerufen am 30. November 2007.
  4. 'None survive' Turkey plane crash. BBC News, 30. November 2007, abgerufen am 11. November 2010.
  5. a b Plane crashes; no survivors found. CNN, 30. November 2007, abgerufen am 11. November 2010.
  6. Düşen uçakla ilgili kuşku dolu soru işareti... Milliyet, 30. November 2007, abgerufen am 11. November 2010 (türkisch).
  7. a b 57 Tote bei mysteriösem Flugzeugabsturz in der Türkei. AFP via Google News, 30. November 2007, archiviert vom Original am 2. Dezember 2007; abgerufen am 11. November 2010. Fehler beim Aufruf der Vorlage:Cite web: Archiv im Parameter URL erkannt. Archive müssen im Parameter Archiv-URL angegeben werden.
  8. Hunt for clues in Turkish crash. BBC News, abgerufen am 11. November 2010.
  9. Airfleets.net Datenbankeintrag. Abgerufen am 3. Dezember 2007

Weblinks