Ayelet Gundar-Goshen

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Ayelet Gundar-Goshen, 2021

Ayelet Gundar-Goshen (hebräisch איילת גונדר-גושן; geboren 1982 in Tel Aviv) ist eine israelische Autorin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ayelet Gundar-Goshen studierte Psychologie in Tel Aviv und danach Film und Drehbuch an der Sam Spiegel Film and Television School in Jerusalem.

Sie lebt mit ihrem Mann, dem Autor Yoav Shutan-Goshen, und ihren drei Kindern als Psychologin in Tel Aviv.[1][2] Neben Romanen schreibt sie auch Drehbücher für israelische Kurzfilmproduktionen. So erzielte sie mit Batman at the Checkpoint 2012 einen „Berlin Today Award“ bei den Berlinale Talents.[3]

2012 veröffentlichte sie ihren ersten Roman Eine Nacht, Markowitz (Beschreibung eines israelischen Heldenmythos, der zur Horrorgeschichte wird), für den sie 2013 den israelischen Sapir-Preis für das beste Debüt in hebräischer Sprache erhielt. Der Roman soll von der BBC verfilmt werden. Ihr dritter Roman Löwen wecken wurde 2017 mit dem Wingate Literary Prize ausgezeichnet.[4] Der Roman handelt von einem Arzt in der Negevwüste, der einen eritreischen Flüchtling totfährt und Fahrerflucht begeht.[5] Ihr vierter Roman Wo der Wolf lauert (2021) spielt in Palo Alto und ist eine Auseinandersetzung mit den Themen Antisemitismus und Black Lives Matter.[5]

Im Sommersemester 2023 hatte Gundar-Goshen die Amos Oz-Gastprofessur für Hebräische Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne.[6]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • לילה אחד, מרקוביץ' Laila echad, Markowitsch.
    • Eine Nacht, Markowitz. Übersetzung Ruth Achlama. Kein & Aber, Zürich/Berlin 2013
  • להעיר אריות Le-hair arajot.
    • Löwen wecken. Roman. Übersetzung Ruth Achlama. Kein & Aber, Zürich/Berlin 2015
  • השקרנית והעיר Ha-Schakranit weha-Ir.
    • Lügnerin. Übersetzung Helene Seidler. Kein & Aber, Zürich/Berlin 2017 (Für 2019 in Köln als Ein Buch für die Stadt ausgewählt.) (Es handelt sich um die Geschichte einer Frau, die einen sexuellen Übergriff erfunden hat.)
  • רילוקיישן Relocation.
    • Wo der Wolf lauert. Übersetzung Ruth Achlama. 352 Seiten, Kein & Aber, Zürich/Berlin 2021, ISBN 978-3-0369-5849-1

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Roman Löwen wecken wurde auch in Deutschland von der Kritik positiv aufgenommen:

„'Löwen wecken' ist eine nachhaltige Verstörung, ein existentialistischer Roman, der den Leser veranlasst, seine eigene Position immer wieder neu zu hinterfragen - wie würde ich handeln?“

Carsten Hueck: Deutschlandfunk Kultur[7]

„Ayelet Gundar-Goshens Roman ist atmosphärisch, bildstark und abgründig. In der staubigen Wüstenlandschaft echauffieren sich die Gemüter, die Figuren sind vielschichtig und die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Ein fulminanter Roman mit viel Sprachwitz, der sich zu einer Tour de Force durch menschliche Abgründe steigert.“

femundo.de[8]

Der Roman Lügnerin wurde in Köln zum Buch für die Stadt ausgewählt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mareen Linnartz: Ayelet Gundar-Goshen über Schuld, Interview, in: SZ, 29. Juli 2023, S. 46

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fatma Aydemir: Tod und Wiedergeburt in der Wüste. In: Tageszeitung, 7. März 2015, S. 12 (deutsch).
  2. „Wegschauen gehört zur bedingungslosen Liebe“. In: Blick, 10. Oktober 2017, abgerufen am 10. Oktober 2017 (Schweizerdeutsch).
  3. Ayelet Gundar-Goshen. In: Institute for the Translation of Hebrew Literature, abgerufen am 3. Februar 2023 (englisch).
  4. Benedicte Page: Sands and Gundar-Goshen win JQ Wingate Literary Prize. In: The Bookseller, 23. Februar 2017, abgerufen am 19. Juni 2017 (britisches Englisch).
  5. a b Sarah Judith Hofmann: Keine einfachen Wahrheiten: Die Autorin Ayelet Gundar-Goshen. In: Deutsche Welle, 13. Juli 2021 (deutsch).
  6. Ayelet Gundar-Goshen. Abgerufen am 5. Juli 2023.
  7. Eine nachhaltige Verstörung. Deutschlandfunk, 14. April 2015, abgerufen am 9. Juli 2018.
  8. Gefangen in Schuld und Scham. femundo.de, 3. Juli 2018, abgerufen am 9. Juli 2018.