Bahnhof Leonberg

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Leonberg
Bahnhof Leonberg
Daten
Bahnsteiggleise 3 (2 regulär benutzt)
Abkürzung TLE
IBNR 8003652
Preisklasse 3
Eröffnung 1. Dezember 1869
bahnhof.de Leonberg
Lage
Stadt/Gemeinde Leonberg
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 47′ 58″ N, 9° 0′ 10″ OKoordinaten: 48° 47′ 58″ N, 9° 0′ 10″ O
Höhe (SO) 366 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Leonberg

Bahnhöfe in Baden-Württemberg
i16

Der Bahnhof Leonberg liegt am Streckenkilometer 13,4 der Württembergischen Schwarzwaldbahn und ist eine Station im Netz der S-Bahn Stuttgart.

Geschichte

Planung und Bau

Seit 1840 verkehrte ein Pferdeomnibus zwischen Leonberg und Stuttgart. Er konnte jedoch maximal zwölf Personen befördern und fuhr die Strecke nur zwei- bis dreimal wöchentlich.

1863 forderten die Vertreter der Oberämter Calw und Nagold für ihre Bezirke einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Christian Maier, Oberamtmann des Oberamts Leonberg, stimmte dem zu und schlug eine Trassenführung über Leonberg und Weil der Stadt vor. Doch auch das Oberamt Böblingen wollte vom neuen Verkehrsmittel profitieren und der Böblinger Abgeordnete Otto Elben präsentierte dem Landtag seine Pläne für eine Strecke über Böblingen. Die Oberamtmänner aus dem Schwarzwald distanzierten sich von der Diskussion. Ob über Leonberg oder Böblingen schien für sie zweitrangig. Im Landtag standen lange Debatten an. Der Abgeordnete aus Leonberg musste dem Parlament die Gewissheit geben, dass das Oberamt Leonberg in Landwirtschaft und Handel wichtiger sei. Ob ihm das gelang oder sich die Abgeordneten schließlich für den kostengünstigeren Vorschlag entschieden, ist fraglich.

Mit knapper Mehrheit beschloss der Landtag am 13. August 1865 die Variante durch das Strohgäu und sicherte so Leonberg die Anbindung.

Der Bau der Schwarzwaldbahn zog sich länger hin als vorgesehen. Vor allem im Abschnitt zwischen Ditzingen und Leonberg waren größere Erdarbeiten nötig. Der Bahnhof entstand westlich von Leonberg an der Gemarkungsgrenze zu Eltingen. Für die Oberamtsstadt errichtete die Staatsbahn ein repräsentativeres Empfangsgebäude, als sonst auf der Strecke üblich. Es bestand aus einem dreistöckigen Kopfbau, mit einem einstöckigen Anbau. Das Ende des Anbaus zierte ein polygonaler Gebäudeteil.

Betriebsentwicklung

Bahnhof Leonberg um 1870

Am 1. Dezember 1869 nahm die Königlich Württembergische Staatsbahn den Streckenteil Ditzingen–Weil der Stadt in Betrieb. In den darauf folgenden Jahren stieg die Einwohnerzahl der Stadt nur sehr mäßig. Auf der kleinen Gemarkung war kaum Platz für eine aufstrebende Industrieansiedlung. Die Schwarzwaldbahn verlor nach der Fertigstellung der Gäubahn an Bedeutung.

Seit 30. September 1932 verfügt die Schwarzwaldbahn auf dem Abschnitt Ditzingen–Leonberg über ein zweites Streckengleis. Die Elektrifizierung zwischen Zuffenhausen und Leonberg, und damit auch der Anschluss an ein verbessertes Verkehrsangebot, erfolgten am 15. Mai 1939.

Als Modernisierungsmaßnahme riss die Deutsche Bundesbahn das historische Empfangsgebäude 1967 ab und weihte am 22. Januar 1969 einen neuen einstöckigen Flachdachbau ein. Am 1. Oktober 1978 löste die S-Bahnlinie S 6, von Stuttgart Schwabstraße nach Weil der Stadt, die bisherigen elektrischen Nahverkehrszüge ab.

Bahnbetrieb

Den Bahnhof bedient die Stuttgarter S-Bahnlinien S6 und S60. An Gleis 1, dem Hausbahnsteig, halten die S-Bahnen nach Stuttgart Schwabstraße, an Gleis 2 S-Bahnen nach Weil der Stadt und Böblingen. Gleis 3 wird von endenden Zügen aus Stuttgart Schwabstraße genutzt. Gleis 4 (ohne Bahnsteig) wird nicht mehr befahren.

Die Bahnsteigkanten der S-Bahn sind etwa 20 cm tiefer als ein Einstiegshöhe der Fahrzeuge, der Einstieg damit nicht barrierefrei.[2]

Der Bahnhof Leonberg ist der Bahnhofskategorie 3 zugeordnet.

S-Bahn

Linie Strecke
Vorlage:S-Bahn Stuttgart Weil der Stadt – Renningen – Leonberg – Zuffenhausen – HauptbahnhofSchwabstraße
(Verstärkerzüge im Berufsverkehr zwischen Leonberg und Schwabstraße)
Vorlage:S-Bahn Stuttgart BöblingenSindelfingenMagstadtRenningen – Leonberg – Zuffenhausen – Hauptbahnhof – Schwabstraße

Weblinks

  • Lage, Gleisanlagen, Signale und Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMap

Literatur

  • Fritz Oechslen, Wilfried Setzler, Hansmartin Decker-Hauff, Joachim Fischer u. a.: Leonberg. Eine altwürttembergische Stadt und ihre Gemeinden. WEGRAhistorik-Verlag, Stuttgart 1992.
  • Ulrich Strauß: Die Post im württembergischen Leonberg von 1845 bis 2006. Eine Stadt und postgeschichtliche Spuren. Verlag Ulrich Strauß, Leonberg 2006.
  • Hans-Wolfgang Scharf, Burkhard Wollny: Die Eisenbahn im Nordschwarzwald. Band 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. EK-Verlag, Freiburg 1995, ISBN 3-88255-763-X.
  • Hans-Wolfgang Scharf, Burkhard Wollny: Die Eisenbahn im Nordschwarzwald. Band 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst. EK-Verlag, Freiburg 1995, ISBN 3-88255-764-8.

Einzelnachweise

  1. Carola Fuchs: Nächster Halt: Stolperfalle. In: Stuttgarter Zeitung. 8. Dezember 2015, S. 22 (online).