Bahnstrecke Bonn-Beuel–Großenbusch
Bonn-Beuel–Großenbusch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (DB): | 9613 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 4,625 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Betriebsstellen und Strecken[1] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Bonn-Beuel–Großenbusch ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Bahnstrecke von Bonn-Beuel nach Großenbusch. Der Streckenabschnitt Hangelar–Großenbusch ist mittlerweile abgebaut, auf der 4,625 Kilometer langen Reststrecke Beuel – Pützchen – Hangelar findet heute lediglich zu Pützchens Markt Personenverkehr statt. Eigentümer der auch „Beueler Industriebahn“ genannten Strecke ist die Stadt Bonn. Diese hat die Strecke an die Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) verpachtet.
Streckenverlauf
Die ursprünglich von Beuel über Pützchen, Bechlinghoven und Hangelar nach Großenbusch führende Privatbahn ist heute auf den Streckenabschnitt bis Hangelar reduziert. Auch der frühere Abzweig nach Limperich besteht nicht mehr.
Im Bahnhof Hangelar existierte von 1955 bis 1967 eine Übergabemöglichkeit zur Bröltalbahn über eine zuletzt kaum noch genutzte[2] Rollwagengrube.
Einer der Gleisanschlüsse an der stillgelegten Zweigstrecke nach Limperich wies eine Auflaufkurve auf.
Technisch ist die Strecke relativ anspruchsvoll. Sie weist zwar wenig topografische Besonderheiten auf. Außer der „Tunneldurchfahrt“ durch das ehemalige Werk „A.W. Andernach“ in Beuel sowie der Unterführung unter der Bundesautobahn 59 bei Pützchen existiert auf der Gesamtstrecke keine Brücke, jedoch sind auf den gut vier Kilometern Strecke acht technisch gesicherte Bahnübergänge in Betrieb.
Geschichte
Die Strecke wurde am 28. Dezember 1900 zum Transport von Kohle zu den Hangelarer Tonwerken und von Tonerzeugnissen zur Weiterverladung auf die Staatsbahn von der Industriebahn AG eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg fanden vermehrt Treibstofftransporte zum Hangelarer Flughafen statt. In den 1950er-Jahren befuhren täglich zwei Güterzüge die Strecke, zum 1. Dezember 1965 wurde der Abschnitt Hangelar–Großenbusch stillgelegt und in den Jahren 1971/72 abgebaut. Bereits in den 1960er Jahren war der Bahnbetrieb kaum noch wirtschaftlich: so sind im Jahr 1965 nur noch 25.000 Tonnen Güter transportiert worden[3]. Seit 1. Januar 1964 erfolgte der Bahnbetrieb durch die damalige Deutsche Bundesbahn, indem eine in Beuel stationierte Kleinlok die Strecke befuhr.
Den Restgüterverkehr nach Hangelar stellte die Deutsche Bahn AG 1994 ein. Daraufhin kaufte die Stadt Bonn die 4,6 Kilometer lange Reststrecke und verpachtete sie an die Rhein-Sieg-Eisenbahn.
Gegenwart
Zu Pützchens Markt und an Nikolaus findet Personenverkehr auf der Reststrecke Hangelar–Pützchen–Beuel statt. Während zu Pützchens Markt seit den 1990er-Jahren durchgehend ein dichter Taktfahrplan angeboten wird (zumeist alle 30 Minuten), finden die Nikolausfahrten nur nach Bedarf statt.
Im Güterverkehr wurde noch bis 2009 regelmäßig die Firma Calderys in Hangelar angefahren. Die Güterwagen wurden dabei von der Rhein-Sieg-Eisenbahn mit eigener Lok im Güterbahnhof Troisdorf abgeholt und gingen im Bahnhof Bonn-Beuel auf die Kleinbahn über. Nachdem das Werk in Hangelar aufgegeben und unlängst abgerissen wurde, ruht der Güterverkehr auf der Gesamtstrecke faktisch.
Zukunft
Es gibt Bestrebungen, im Falle einer Verlängerung der Stadtbahn Bonn bis Holzlar einen Teil der Trasse zu nutzen. Die dazu nötige Kreuzung der DB-Trasse (rechte Rheinstrecke) mittels Tunnel oder Brückenbauwerk am Bahnhof Bonn-Beuel stellt hier jedoch ein technisch und finanziell fast unüberwindbares Hindernis dar.
Literatur
- Horst Dietel: Kleinbahn Beuel–Großenbusch In: Beiträge zur Stadtgeschichte, herausgegeben vom Stadtarchiv Sankt Augustin. Heft 47, 2008, ISSN 0936-3483, ISBN 978-3-938535-45-5
Weblinks
- Die Industriebahn Beuel-Großenbusch
- Bahnen in Bonn
- Freundeskreis der Rhein-Sieg-Eisenbahn
- Interessengemeinschaft Kleinbahn Beuel-Großenbusch
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
- ↑ Löttgers, Rolf: Privatbahnen in Deutschland: Die Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft 1960-1969, Stuttgart 1983, S. 94
- ↑ ebd., S. 96