Bahnstrecke Eauze–Auch

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Eauze–Auch
Bahnhof Castera-les-Bains um 1915.
Bahnhof Castera-les-Bains um 1915.
Streckennummer (SNCF):646 000
Streckenlänge:56,8 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 25 
Höchstgeschwindigkeit:40[1] km/h
Bahnstrecke Port-Sainte-Marie–Riscle von Nérac
Bahnstrecke Gabarret–Eauze (nur trassiert)
D 931 (ehem. N 131)
189,2
0,0
Eauze 141 m
D 926 (ehem. N 626)
Bahnstrecke Port-Sainte-Marie–Riscle nach Riscle
7,9 Noulens-Ramouzens 159 m
12,6 Lannepax 172 m
D 626 (ehem. N 626)
21,1 Vic-Fezensac 113 m
21,5 Osse
24,1 Tunnel de l'Argenté (385 m)
D 939 (ehem. N 639)
28,6 Saint-Paul-de-Baïse 109 m
29,5 Baïse (Brücke zerstört)
Bahnstrecke Condom–Castéra-Verduzan von Condom
34,8 Castéra-Verduzan 116 m
39,0 Jegun 139 m
45,6 Saint-Lary 182 m
D 930 (ehem. N 130)
48,9 Tunnel de Marcaud (260 m)
49,5 Viaduc de Castin (126 m)
Gers (Brücke zerstört)
N 21
56,5 Bahnstrecke Bon-Encontre–Vic-en-Bigorre von Bon-Encontre
Bahnstrecke Saint-Agne–Auch von St-Agne
D 924 (ehem. N 124)
56,8
204,9
Auch 136 m
205,6 Beginn Entwidmung
D 926 (ehem. N 626)
Bahnstrecke Lannemezan–Auch (o. Betrieb) n. Lannemezan
Bahnstrecke Bon-Encontre–Vic-en-Bigorre nach Vic-en-Bigorre

Die Bahnstrecke Eauze–Auch ist eine ehemalige eingleisige Eisenbahnstrecke, die im Gers im Südwesten Frankreichs liegt. Sie verläuft in Nordwest-Südost-Richtung und quert dabei drei Flussläufe, die von Hügelsträngen begrenzt werden und die von der Strecke mit zwei Tunneln unterfahren werden mussten. Diese fünf Ingenieurbauwerke waren aufwändig und teuer. Sie haben die Eröffnung der Strecke um mehrere Jahre verzögert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Département Gers erhielt die Eisenbahn erst sehr spät zu Beginn des 20. Jahrhunderts Einzug.[1] In den Jahren 1909 bis 1924 ging die Strecke unter der Regie der Compagnie des chemins de fer du Midi in Betrieb und wurde 1954 bereits wieder geschlossen. Im Bahnhof Auch schloss sie an die von Toulouse kommende Bahnstrecke Bon-Encontre–Vic-en-Bigorre an. Es war geplant, von Bordeaux kommende Züge ab Langon über die Bahnstrecke Langon–Gabarret nach Toulouse zu leiten, ohne die zweigleisige Hauptstrecke Bordeaux–Sète zu berühren, doch der Lückenschluss zwischen Gabarret und Eauze wurde wegen der Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg nie gebaut. Lediglich die Streckenführung stand fest und das Planum wurde errichtet.

Zwischen Eauze und Auch verkehrten am 15. Mai 1939 die zunächst letzten Personenzüge, ehe der Personenverkehr vom 3. September bis 16. Oktober 1939 kurz wieder aufgenommen wurde. Güterverkehr wurde bis 3. Juni 1952 angeboten. Die Bahnstrecke wurde anschließend zum 12. November 1954 stillgelegt.[2][3]

Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vic-Fezensac kurz nach Fertigstellung.

Da die Strecke in ihrer Hauptrichtung von West nach Ost verläuft – also parallel zum südlich liegenden Gebirge der Pyrenäen, weist sie ein typisches Profil vieler Strecken im Département Gers auf, die abwechselnd auf- und abführen, um die Kammlinien zu überqueren, die die parallel laufenden Täler trennen. Diese Täler führen in Süd-Nord-Richtung, weil sie die aus den Pyrenäen stammenden Wasserläufe vom Gebirge wegführen. Dieses besondere Geländeprofil erforderte auch den Bau von Tunneln und Viadukten auf allen diesen Strecken in dichter Folge.

Der 3 km vom Ort entfernte Bahnhof Castéra-Verduzan verdankt seine Existenz lediglich der Tatsache, dass es sich hier um einen Trennungsbahnhof handelt, der die Bahnstrecke Condom–Castéra-Verduzan von Condom aufnimmt. Diese abzweigende Strecke wurde nur in einem Zeitraum von 15 Jahren (1925 bis 1940) betrieben und schon zum 30. November 1941 entwidmet.[4]

Der 385 Meter lange Tunnel de l'Argenté wurde zeitweise zur Pilzzucht benutzt und mit Mauern verschlossen. Zwar wurde die Zucht inzwischen aufgegeben und der Tunnel ist wieder zugänglich, aber befindet sich weiterhin in privater Hand.[5]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrplan der Strecke

Auf der ganzen Strecke gab es täglich drei Verbindungen sowie zwischen Vic-Fezensac und Auch eine weitere, die nur die 3. Wagenklasse führte und statt 100 bis 120 Minuten für die 56 km 120 bis 150 Minuten für 35 km Streckenlänge benötigte, weil dieser Zug hauptsächlich für die Güterabfertigung vorgesehen war. Dieses Zugpaar verkehrte nur zweimal monatlich.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • François Palau, Maguy Palau: Le rail en France: Le Second Empire. Paris 1998, ISBN 2-9509421-1-3

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Dossier technique et historique sur l’étoile ferroviaire d’Auch dans le Gers. Association Chemin de Fer, August 2019
  2. Décret no 54-1099 du 12 novembre 1954 portant déclassement de certaines lignes et sections de lignes de chemin de fer d’intérêt général. In: Journal officiel de la République française. 13. November 1954, ISSN 0373-0425, S. 10676–10677 (französisch).
  3. Ligne Eauze - Auch. In: WikiSara. 2. Februar 2020, abgerufen am 26. Oktober 2023 (französisch).
  4. Loi du 30. November 1941 prononçant le déclassement de certaines lignes d'intérêt général (zone non-occupée). Journal officiel de l'État Français, Paris 4. Dezember 1941, Nr. 326, Seite 5226–5227.
  5. ROUTE FERROVIAIRE DE L'ARMAGNAC GERSOIS. Auf: Randonnées ferroviaires, Seite 7