Bahnstrecke Praha–Chomutov
odb. Praha-Bubny St.1–Chomutov | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke (SŽDC): | 120, 124 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | C2 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | Žatec–Březno u Chomutova: 3 kV = | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 110 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Praha–Chomutov ist eine eingleisige Hauptbahn („celostátní dráha“) in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. priv. Buschtěhrader Eisenbahn (BEB) erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Prag über Kladno und Žatec (Saaz) nach Chomutov (Komotau).
Geschichte
Vorgeschichte und Bau
Siehe auch: Pferdebahn Prag–Lana
Am 3. Juni 1868 erhielt die Buschtěhrader Eisenbahngesellschaft per Gesetz die Genehmigung zum Bau einer Eisenbahn von Prag über Saaz und Komotau an die königlich sächsische Gränze zum Anschlusse an die Chemnitz-Annaberger Bahn und mit einer Flügelbahn in das Rakonitzer Kohlenrevier, dann von Priesen über Karlsbad nach Eger und Franzensbad[1]. Im Dezember 1871 war der durchgehende Schienenweg von Prag nach Komotau und Eger fertiggestellt.
Eröffnungsdaten:
- Praha Dejvice–Kladno: 4. November 1863
- Praha Bubny–Dejvice: 27. April 1868
- Kladno–Stochov: 22. April 1869
- Stochov–Sádek u Žatce: 20. November 1870 (Güterverkehr); 4. Februar 1871 (Personenverkehr)
- Sádek u Žatce–Chomutov: 4. Februar 1871
Im Betrieb der BEB
In den Folgejahren entwickelte sich die Strecke zu einer der wichtigsten Verbindungen im Norden Böhmens. Im Güterverkehr waren vor allem der Kohleganzzüge aus dem Nordböhmischen Becken dominierend.
Die BEB wurde zum 1. Januar 1923 als eine der letzten großen Privatbahnen in Böhmen verstaatlicht. Fortan war die Strecke in das Netz der Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD integriert.
Nach der Verstaatlichung
Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam der Abschnitt von Satkau bis Komotau zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Dresden. Als Grenzbahnhof wurde der Bahnhof Satkau (Sádek u Žatce) bestimmt. Im Reichskursbuch war die Verbindung unter der Kursbuchstrecke 167b Komotau–Luschna-Lischan enthalten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Strecke wieder vollständig zur ČSD.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Neutrassierungen
Die Ausweitung der Braunkohleförderung im Nordböhmischen Becken bei Chomutov erforderte eine Neutrassierung der Strecke. Die 7,109 km lange Neubautrasse unterquert bei Droužkovice den Höhenrücken Farářka in einem fast zwei Kilometer langen Tunnel. Finanziert wurde die Neubautrasse mit Mitteln des Bergbauunternehmens Severočeské doly. Am 1. März 2000 begannen die Bauarbeiten. Vorgesehen war ursprünglich ein Kostenrahmen von 1,2 Milliarden Kč.[2] Wegen des vorgefundenen problematischen Untergrundes beim Tunnelbau stiegen die Kosten auf insgesamt etwa 2 Milliarden Kč an.
Am 1. April 2007 wurde der Zugverkehr über die Neubaustrecke aufgenommen. Die Gemeinde Droužkovice erhielt einen neuen Haltepunkt an der Strecke[3].
Elektrifizierung
Anfang der 1980er Jahre wurde der Abschnitt von Žatec bis Březno u Chomutova mit dem in Nordböhmen üblichen 3 kV-Gleichstromsystem elektrifiziert. Am 31. Oktober 1985 wurde der elektrische Zugbetrieb aufgenommen. Bis heute werden allerdings nur die Kohleganzzüge elektrisch gefahren. Alle anderen Züge werden nach wie vor von Diesellokomotiven bzw. -triebwagen gefördert.
Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).
Zugverkehr
In der Vergangenheit verkehrten über die Strecke Praha–Chomutov auch hochwertige Fernreisezüge wie z. B. die Verbindung Praha–Karlovy Vary. Letztmals war ein überregionaler Zugverkehr während der Modernisierungsarbeiten an der Bahnstrecke Praha–Děčín zu beobachten, als ein Teil des Verkehrs über parallele Ausweichrouten umgeleitet werden musste.
Zum Fahrplanwechsel 2008 wurden die letzten Schnellzüge Praha–Chomutov eingestellt. Stattdessen gibt es nun einen Eilzug-Zweistundentakt Praha–Lužná u Rakovníka–Rakovník und Lužná u Rakovníka–Chomutov–Jirkov, wobei in Lužná Korrespondenz besteht. Die zweistündlich mit einer Taktlücke verkehrenden Schnellzüge Plzeň–Most nutzen die Strecke zwischen Žatec und Chomutov. Weitere Eilzüge befahren die Relation Praha–Kladno–Kladno-Ostrovec im Zweistundentakt mit Verdichtern zur Hauptverkehrszeit.
Personenzüge verkehren auf den Verbindungen Praha–Kladno (Stundentakt) und Kladno–Lužná u Rakovníka–Rakovník (Zweistundentakt). Bereits seit dem Fahrplanwechsel 2007 wird ein Teil der Bahnhöfe zwischen Deštnice und Žatec sowie der Haltepunkt Denětice im Abschnitt Žatec–Chomutov nicht mehr bedient, seitdem der verantwortliche Ústecký kraj die Verkehrshalte abbestellt hat. Zum Fahrplanwechsel 2008 endete zudem der vertaktete Personenzugverkehr zwischen Žatec und Chomutov, so dass hier nun die o. g. Schnell- und Eilzüge das Gros im Reisezugverkehr bilden.
Im Güterverkehr hat die Strecke heute keine größere Bedeutung mehr. Die in Březno u Chomutova beginnenden Kohleganzzüge werden heute ab Žatec über Bílina und Ústí nad Labem ins Innere des Landes abgefahren.
Fahrzeugeinsatz
Die Schnellzüge Praha–Rakovnik bestehen seit 2013 meist aus den neu eingeführten Wendezügen, welche von einer Lok der Baureihe 750 geführt werden. Die Nahverkehrszüge und Eilzüge der Abschnitte Praha–Kladno bzw. Luzna u Rakovnika–Chomutov–Jirkov werden vorwiegend mit den Triebwagen der Baureihe 814 gefahren.
Die Schnellzüge Plzeň–Most werden bis Dezember 2016 mit Triebwagen der ČD-Baureihe 842 und einem Beiwagen gefahren, nach Betreiberwechsel nach einer Direktvergabe zu GW Train Regio danach mit Triebwagen der DB-Baureihe 628.[4][5]
Einzelnachweise
- ↑ http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?apm=0&aid=rgb&datum=18680004&seite=00000179
- ↑ http://www.zelpage.cz/zpravy/3438
- ↑ http://www.zelpage.cz/zpravy/4074
- ↑ Meldung „Ťok vyšachoval České dráhy. Do Mostu pojedou rychlíky soukromého dopravce“ (tschechisch) auf idnes.cz vom 1. August 2016, abgerufen am 5. August 2016
- ↑ Meldung „GW Train Regio to operate Plzen–Most services“ (englisch) auf railjournal.com vom 5. August 2016, abgerufen am selben Tag
Literatur
- Zdeněk Hudec u.a.: Atlas drah České republiky 2006-2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1