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Wappen der Katholischen Könige

Das Wappen der Katholischen Könige wurde von dem Königspaar Isabella und Ferdinand, nach der Übernahme der Regierung in den Ländern der Krone von Kastilien im Jahr 1475 bis zum Tod Isabellas im Jahr 1504, als gemeinsames Wappen in Kastilien geführt. Das Wappen war ein persönliches Wappen der Monarchen, kein Staatswappen.

Einigung auf ein Gemeinsames Erscheinungsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vertrag von Segovia vom 15. Januar 1475 vereinbarten Isabella und Ferdinand, dass beide alle ihre Titel und das Wappen mit dem gleichen Recht führen sollten. Die Wappen von Aragonien und Sizilien sollten in das Wappen der Herrscher der Krone von Kastilien aufgenommen werden. Dieses sollte dann einheitlich auf allen königlichen Urkunden, Siegeln, Münzen und Veröffentlichungen in den Ländern der Krone von Kastilien gezeigt werden.[1]

Es gab keine unterschiedlichen Wappen für den König und die Königin. Ein Fall der für die vorhergehende und die folgende Geschichte in Spanien und sehr wahrscheinlich auch in Europa einmalig ist.[2] Nach der Übernahme der Regierung in den Ländern der Krone von Aragonien durch Ferdinand im Jahr 1479 war eine Änderung des Wappens nicht notwendig. Nach der Eroberung Granadas wurde das Wappen dieses Königreichs unten in einer eingebogenen Spitze hinzugefügt.


Wappen der Katholischen Könige nach 1492

Bestandteile des Wappens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dem Wappen sind nicht alle Herrschaftsgebiete der Katholischen Könige dargestellt wie sie in ihren offiziellen Titeln in Urkunden aufgezählt werden: Könige von Kastilien, von Aragonien, von León, beider Sizilien, von Jerusalem, von Granada, von Toledo, von Valencia, von Galizien, von Mallorca, von Sevilla, von Sardinien, von Cordoba, von Korsika, von Murcia, von Jaén, der Algarven, von Algeciras, von Gibraltar, der Kanarischen Inseln und Westindiens, des Festlandes des Ozeans, Grafen von Barcelona, Herren der Biscaya und von Molina, Herzöge von Athen und von Neopatria, Grafen des Roussillon und Cerdanya Markgrafen von Oristan und von Gocéano.[3][4]

In Feld 1 und Feld 3 des Schildes erscheint das Wappen von Kastilien und León. Das gevierteilte Wappen führten die Könige von Kastilien und León seit Ferdinand III. im 13. Jahrhundert. Dabei steht die Burg für Kastilien und der Löwe für León. In Feld 2 und Feld 4 des Wappens erscheinen gespalten das Wappen von Aragonien, vier rote Pfähle auf goldenem Grund, und das schräggevierte Wappen Siziliens, vier rote Pfähle auf goldenem Grund und der Adler der Staufer in Silber auf den Winkelflanken. Das Wappen Granadas ist ein redendes Wappen, dass nach der Eingliederung des Königreiches Granada in die Reiche der Krone von Kastilien geschaffen wurde. Es zeigt einen natürlich gespaltenen Granatapfel, eine für die Landschaft typische Frucht.[5]

Ein Joch mit zu einem Knoten verbunden Seilen und dem Wahlspruch „TANTO MONTA“ gilt als das Zeichen des Königs Ferdinand, ein Bündel Pfeile als das der Königin Isabella. Im Mittelalter gehörte es in den spanischen Königreichen zu den höfischen Gebräuchen bei Darstellungen einer Person ein Bildmotiv aufzunehmen dessen Name mit dem gleichen Buchstaben begann wie der Name einer geliebten Person. Das Joch (spanisch Yugo) beginnt wie Isabella (spanisch Ysabel) mit einem „Y“. Die Pfeile (spanisch Flechas) beginnen wie Ferdinand (spanisch Fernando) mit einem „F“.[6]

Es gibt keine zeitgenössischen Informationen darüber, welche Inhalte Isabella und Ferdinand mit den gemeinen Figuren vermitteln wollten. Daher werden in der Geschichtsschreibung verschiedene Auslegungen vertreten. Sie gehen alle von dem Bezug des Jochs zu der Sage vom Gordischer Knoten aus und interpretieren den Wahlspruch „Tanto monta“ meist als „Es bedeutet das Gleiche: Durchtrennen oder Auflösen.”

  • Das Joch und die Pfeile bilden eine Einheit mit dem Wahlspruch „Tanto monta“ um dadurch die Übereinkünfte des Vertrages von Segovia zu übermitteln. In diesem Fall bezieht sich das „Tanto monta“ (es bedeutet das Gleiche) auf beide Herrscher die ihre Reiche und die des Ehepartners mit der gleichen Autorität regierten. Während des 19. und einem großen Teil des 20. Jahrhunderts gab es eine volkstümliche Redensart in Spanien «Tanto monta, monta tanto, Isabel como Fernando» damit sollte gesagt werden, dass die Königin und der König in beiden Reichen gleichermaßen regierten was zur Vereinigung der verschiedenen spanischen Reiche beigetragen habe. Dabei wird allerdings nicht berücksichtigt, dass Ferdinand 1475 als das Wappen geschaffen wurde in Sizilien Mitregent und in den anderen Ländern der Krone von Aragonien Thronfolger war.
  • Das Joch und der Wahlspruch „Tanto monta“ beziehen sich ausschließlich auf Ferdinand. Er wird mit Alexander dem Großen verglichen. Es wäre ein Zeichen, dass die Tatkraft Ferdinands hervorhebt, die Probleme der Regierung schnell und effektiv zu lösen.
  • Das Joch und die Pfeile stehen für die Vereinigung von Gegensätzen als Zeichen dafür, dass Isabella und Ferdinand erfüllen was in ihrer Stellung von ihnen erwartet wird, Beharrlichkeit gegen die Hochmütigen und Milde gegenüber den Demütigen.[7]

Schildhalter ist ein nimbierter Adler. Er ist das Attribut des Evangelisten Johannes. Er wurde von dem Wappen übernommen, das Isabella als Fürstin von Asturien führte. Über dem Schild befindet sich eine offene Königskrone.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sagrario López Poza: Empresas o divisas de Isabel de Castilla y Fernando de Aragón (los Reyes Católicos). In: Janus: estudios sobre el Siglo de Oro. Nr. 1, 2012, S. 1–38 (spanisch, [7] [abgerufen am 13. August 2015]).
  • Faustino Narganes Quijano: La emblemática de los Reyes Isabel y Fernando – ejemplos palentinos. In: Publicaciones de la Institución Tello Téllez de Meneses. Nr. 79, 2008, ISSN 0210-7317, S. 7–33 (spanisch, [8] [abgerufen am 1. Juli 2019]).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reyes Catolicos: Concordia entre los Señores Reyes Catolicos D. Fernando , y Doña Isabel … In: Diego José Dormer (Hrsg.): Discursos varios de Historia: con muchas escrituras reales antiguas y notas a algunas dellas. Diego José Dormer, Zaragoça 1683, S. 295–302 (spanisch, [1] [abgerufen am 1. Juni 2019]).
  2. Faustino Menéndez Pidal de Navascués: Las armas de los Reyes Católicos. In: Hidalgos: la revista de la Real Asociación de Hidalgos de España. Nr. 525, 2011, S. 24 f. (spanisch, [2] [PDF; abgerufen am 1. Januar 2019]).
  3. De Castilla, de Aragón, de León, de las dos Seçilias, de Iherusalem, de Granada, de Toledo, de Valençia, de Gallizia, de Mallorcas, de Sevilla, de Cerdenna, de Cordova, de Corçega, de Murçia, de Jahen, de los Algarves, de Algezira, de Gibraltar, de las Yslas de Canaria e de las Yndias, tierra firme del Mar Océano, condes de Barcelona, sennores de Vizcaya e de Molina, duques de Athenas e de Neopatria, condes de Ruysellon y Çerdania, marqueses de Oristan e de Goçeano
  4. Ana Belén Sánchez Prieto: La intitulación diplomática de los Reyes Católicos: Un programma político y una lección de historia. In: III Jornadas Científicas sobre Documentación de la época de los Reyes Católicos. 2004, S. 276 (spanisch, [3] [abgerufen am 9. Mai 2018]).
  5. Faustino Narganes Quijano: La emblemática de los Reyes Isabel y Fernando – ejemplos palentinos. In: Publicaciones de la Institución Tello Téllez de Meneses. Nr. 79, 2008, ISSN 0210-7317, S. 9 (spanisch, [4] [abgerufen am 1. Juli 2019]).
  6. Sagrario López Poza: Empresas o divisas de Isabel de Castilla y Fernando de Aragón (los Reyes Católicos). In: Janus: estudios sobre el Siglo de Oro. Nr. 1, 2012, S. 7 (spanisch, [5] [abgerufen am 13. August 2015]).
  7. Sagrario López Poza: Empresas o divisas de Isabel de Castilla y Fernando de Aragón (los Reyes Católicos). In: Janus: estudios sobre el Siglo de Oro. Nr. 1, 2012, S. 3 ff. (spanisch, [6] [abgerufen am 13. August 2015]).

Kategorie:Königreich Kastilien Kategorie:Wappen (Spanien)