Benutzer:Offenbacherjung/Spielwiese/Lutherkirche (Offenbach am Main)

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Lutherkirche Offenbach am Main

Die evangelische Lutherkirche (Offenbach am Main) in Offenbach am Main ist eine zentral in der Stadt gelegene Kirche, die in den Jahren 1912 bis 1914 erbaut wurde. Sie wird von der Mirjamgemeinde Offenbach genutzt. Diese gehört zum Evangelischen Dekanat Offenbach und damit zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Das Gebäude, dessen Entwurf von Architekt Friedrich Pützer stammt, ist Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Evangelische Luthergemeinde Offenbach ist eine der 15 Gemeinden innerhalb des Evangelischen Kirchengemeindeverbandes Offenbach.[1] Der Gemeindebezirk liegt im südlichen und südöstlichen Teil der Offenbacher Innenstadt.[2] Die Kirche liegt inmitten des Gemeindegebiets.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch steigende Einwohnerzahlen infolge der Industrialisierung in Offenbach Ende des 19. Jahrhunderts begünstigt, fehlte es den neu heranwachsenden Siedlungsgebieten der Stadt südlich der Bahnstrecke Frankfurt–Offenbach–Hanau an Gemeinderäumen. Zudem war 1899 eine neue Organisationsform innerhalb der evangelisch-protestantischen Gemeinde eingeführt worden. Offenbach wurde in Bezirke eingeteilt, im Süden entstand ein Bezirk für die Lutherkirchengemeinde-Süd, im Südosten ein Bezirk für die Lutherkirchengemeinde-Südost.[3]

Bereits 1898 waren die für den Bau erforderlichen Grundstücke angekauft worden. 1904 erfolgte die Gründung eines Kirchenbauvereins.[4]

Die beiden Teilgemeinden feierten ihre Gottesdienste zunächst im Versorgungshaus am Buchhügel (heute Städtisches Alten- und Pflegeheim im Hessenring), ab 1901 waren sie in der neu erbauten altkatholischen Christuskirche in der Bismarckstraße zu Gast.[5]

Am 2. September 1910 beschloss der Kirchenvorstand, im Laufe des Jahres 1911 zunächst mit dem Bau der Friedenskirche zu beginnen und nach deren Fertigstellung die Lutherkirche zu errichten.[4] Den Auftrag für die Bauplanung erhielt der großherzoglich-hessische Städtebauer und Kirchenarchitekt Friedrich Pützer, der auch die Friedenskirche plante. Die kirchlichen Behörden genehmigten die Pläne. Die örtliche Bauleitung wurde dem Offenbacher Architekten Eduard Walther übertragen. Am 18. August 1912 wurde der Grundstein für die Kirche gelegt. Am 15. März 1914 wurde die Lutherkirche eingeweiht.[6]

Im Jahre 1920 wurden aus den bisherigen Gemeindebezirken der Offenbacher Gesamtgemeinde selbstständige Gemeinden, der Südwestbezirk nannte sich fortan nach dem Kirchengebäude Lutherkirchengemeinde.[2]

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausführung des Bauwerks orientiert sich am Wiesbadener Programm. Das von Emil Veesenmeyer und dem Berliner Architekten Johannes Otzen entwickelte protestantische Kirchenbauprogramm sah vor, dass die Kirche das Gepräge eines Zentrums und Versammlungshauses der Gemeinde haben sollte.

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Einrichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2012 erfolgte der Einbau eines Aufzugs, der vor allem alten und behinderten Gemeindemitgliedern das Erreichen des Gottesdienstes im 1. Stock wesentlich erleichtert.http://www.fr-online.de/offenbach/lutherkirche-per-aufzug-in-den-gottesdienst,1472856,11579064.html

Ab hier noch Kopie aus Friedenskirche!

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel mit 17 Registern auf zwei Manualen und Pedal wurde 1987 von Förster & Nicolaus Orgelbau erbaut und findet auf der Nordempore ihren Platz.[10]

I. Manual Hauptwerk
1. Prinzipal 8′
2. Rohrflöte 8′
3. Oktave 4′
4. Flachflöte 2′
5. Mixtur 11/3′ IV
6. Trompete 8′
II. Manual Schwellwerk
7. Holzgedackt 8′
8. Blockflöte 4′
9. Prinzipal 2′
10. Sesquialtera 2′
11. Zimbel 1/3′ III
12. Krummhorn 8′
Pedal
13. Subbass 16′
14. Oktavbass 8′
15. Oktave 4′
16. Oktave 2′
17. Posaune 16′

Unter der Orgel wurde eine Werktagskapelle eingerichtet.

Geläut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das original Geläut aus vier Glocken von 1925, die von Rudolf Koch entworfen und von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker gegossen wurden, blieb erhalten. Es ist das zweite Geläut der Kirche. Zwar wurde es im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt, konnte aber unversehrt zurückgegeben werden. Vom ersten Geläut wurden die beiden größeren Glocken im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen, die kleine Glocke nach dem Krieg der evangelischen Gemeinde in Heusenstamm geschenkt.[9]

Die Glocken des jetzigen Geläuts haben, mit der größten beginnend, folgende Inschriften[9]:

Nr.
 
Name
 
Nominal
(HT-1/16)
Gewicht
(kg)
Durchmesser
(mm)
Inschrift
 
1 Matthäus cis´ 1993 1500 Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.
2 Markus 1338 1250 Habt Frieden untereinander. Wilhelm Kling­spor zum Gedächtnis.
3 Lukas fis´ 801 1110 Ich bin gekommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden.
4 Johannes 507,5 940 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und der Wahrheit anbeten.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedenskirche in Jawor

Heute zählt die Gemeinde rund 1.900 Gemeindemitglieder (Stand 2013).[11] Das Gemeindeleben wird durch vielerlei Aktivitäten geprägt. Hierzu zählen unter anderem die vier Chöre, der Frauenkreis, Jungscharen für verschiedene Altersgruppen, Konfirmanden- und Jugendarbeit und die Seniorengymnastik. Darüber hinaus unterhält die Gemeinde in der Nähe einen Kindergarten für rund 85 Kinder.[12]

Seit 2004 pflegt die Gemeinde eine Partnerschaft mit der Friedenskirchengemeinde im schlesischen Jawor (Polen).[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelische Luthergemeinde (Hrsg.): 75 Jahre Lutherkirche :1914–1989; herausgegeben anlässlich des 75jährigen Jubiläums des Bestehens der Lutherkirche Offenbach am Main. Eigenverlag, Offenbach am Main 1989
  • Evangelische Mirjamgemeinde (Hrsg.): 100 Jahre Lutherkirche – Ein feste Burg ist unser Gott. Eigenverlag, Offenbach am Main 2014, online (PDF; 11,7 MB)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ev. Kirche in Offenbach am Main. Auf: ev-kirche-of.de, abgerufen am 18. November 2013.
  2. a b Die Luthergemeinde. Auf: lutherkirche-of.de, abgerufen am 19. November 2013.
  3. Lutherkirche: Alles unter einem Dach in der Waldstraße. Auf: offenbach.de, vom 22. November 2006, abgerufen am 19. November 2013.
  4. a b Bau und Gebäude der Lutherkirche Auf: lutherkirche-of.de, abgerufen am 1. Oktober 2014.
  5. Wie es dazu kam, dass die Lutherkirche gebaut wurde. Auf: lutherkirche-of.de, abgerufen am 19. November 2013.
  6. Evangelische Friedenskirchengemeinde: Über die Kirche. Auf: ev-kirche-of.de, abgerufen am 18. November 2013.
  7. Evangelische Friedenskirche in Offenbach a. M. - Architekt: Prof. Friedrich Pützer -. Auf: plan-becker.de, abgerufen am 18. November 2013.
  8. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Waldstraße 74 In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen.
  9. a b c Die Glocken der Friedenskirche. Auf: plan-becker.de, abgerufen am 18. November 2013.
  10. Orgeln in der Friedenskirche. Auf: plan-becker.de, abgerufen am 18. November 2013.
  11. Evangelische Friedenskirchengemeinde. Auf: ev-kirche-of.de, abgerufen am 18. November 2013.
  12. Kindertagesstätte der Evang. Friedenskirchengemeinde. Auf: offenbach.de, abgerufen am 18. November 2013.
  13. Die Friedenskirche in Jauer. Auf: plan-becker.de, abgerufen am 18. November 2013.

Koordinaten: 50° 5′ 54,9″ N, 8° 45′ 59,6″ O