Berenice Abbott

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Juli 2016 um 20:12 Uhr durch Martin Sg. (Diskussion | Beiträge) (lf, tk, -dpl). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Berenice Abbott (1979)
Blossom Restaurant; fotografiert von Berenice Abbott (1935)

Berenice Abbott (* 17. Juli 1898 in Springfield, Ohio; † 9. Dezember 1991 in Monson, Maine) war eine US-amerikanische Fotografin. Sie wurde durch ihre Schwarzweißfotografien des Straßenlebens und der Architektur von New York bekannt.

Leben

Nach einem Studium der Journalistik an der Ohio State University studierte Abbott ab 1921 an der Académie de la Grande Chaumière bei Antoine Bourdelle zunächst Bildhauerei in Paris. Im Jahr 1923 ging sie für eine kurze Zeit nach Berlin, um an der Staatlichen Kunstschule zu studieren, sie kehrte im gleichen Jahr nach Paris zurück.[1] Auf Anraten des Surrealisten Man Ray, dessen Assistentin sie von 1923 bis 1925 war, begann sie zu fotografieren. Sie wurde durch Portraits berühmter Künstler und Schriftsteller der 1920er-Jahre wie etwa James Joyce, Jean Cocteau, Marie Laurencin, Coco Chanel und Djuna Barnes rasch bekannt. 1925 entdeckte sie die Fotografien von Eugène Atget und nahm dessen Fotografien von Paris zum Vorbild für ihre späteren New Yorker Arbeiten. Atget starb 1927 und Abbott kaufte dessen Nachlass auf, um sein Werk einem breiteren Publikum bekannt zu machen. 1968 verkaufte sie Atgets Bilder an das Museum of Modern Art. Mit finanzieller Unterstützung von Peggy Guggenheim eröffnete Abbott 1926 ihr eigenes Atelier in Paris.[1]

1929 kehrte sie in die USA zurück und war dort anfänglich als freie Bildreporterin tätig. Mit ihrer Dokumentation von New York City begann sie 1929 und veröffentlichte einige ihrer Arbeiten in den Bildbänden Changing New York von 1939 und Greenwich Village today and yesterday von 1949. Ihre Arbeiten bieten eine historische Chronik vieler heute zerstörter Gebäude und Gegenden der Stadt. 1934 bis 1958 war sie Dozentin für Fotografie an der New School for Social Research in New York. 1940 bis 1960 wandte sie sich der wissenschaftlichen Fotografie zu und dokumentierte physikalische Phänomene. 1958 erschienen einige dieser Fotografien in einem Physik-Lehrbuch für Schüler. Nach dem Tod ihrer langjährigen Lebensgefährtin, der Kunstkritikerin Elizabeth McCausland, zog Abbott 1965 nach Maine.[1]

Ihr Lebenswerk wurde mehrfach durch Ausstellungen und Retrospektiven gewürdigt, darunter auch eine im Museum of Modern Art.

Ausstellungen

  • 1926: Einzelausstellung in der Galerie Au Sacre du Printemps, Paris[2]
  • 1928: Premier Salon Independent de la Photographie in Paris[2]
  • 1939: Art in Our Time im Museum of Modern Art, New York[3]
  • 1970–1971: Einzelausstellung Berenice Abbott: Photographs vom 10. Dezember 1970 bis zum 10. März 1971 im Museum of Modern Art, New York[4]
  • 1977: 150 Jahre Fotografie documenta 6, Kassel[5]
  • 1982: Einzelausstellung Berenice Abbott: the 20ʼs and the 30ʼs im National Museum of American Art, Smithsonian Institution, in Washington, D.C.[6]
  • 1982–1983: Atelier Man Ray: Berenice Abbott, Jacques-Andre Boiffard, Bill Brandt, Lee Miller im Centre Georges Pompidou, Paris[7]
  • 1990–1991: Einzelausstellung Berenice Abbott photographer: a modern vision im Metropolitan Museum of Photography in Tokyo[8]
  • 2010–2011: Pictures by Women: A History of Modern Photography im Museum of Modern Art, New York[9]
  • 2016: Berenice Abbott – Fotografien im Martin-Gropius-Bau[10]

Literatur

Von und über Berenice Abbott
  • Berenice Abbott: The world of Atget. Horizon, New York NY 1964.
  • Lisette Model. Vorwort von Berenice Abbott. Aperture, Millerton NY 1979, ISBN 0-89381-050-9 (An Aperture Monograph).
  • Bonnie Yochelson: Berenice Abbott – Changing New York. Photographien aus den 30er Jahren. Das vollständige WPA-Projekt. Schirmer/Mosel, München u. a. 1997, ISBN 3-88814-882-0.
  • Berenice Abbott. Könemann, Köln 2001, ISBN 3-89508-612-6.
Biografie

Weblinks

Commons: Berenice Abbott – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Boris Friedewald: Berenice (Bernice) Abbot. In: Boris Friedewald: Meisterinnen des Lichts : große Fotografinnen aus zwei Jahrhunderten. Prestel, München 2014, ISBN 978-3-7913-4673-1, S. 8.
  2. a b History of photography: Berenice Abbott. fotoflock.com, 29. August 2011, abgerufen am 1. Dezember 2011.
  3. Art in our time; an exhibition to celebrate the tenth anniversary of the Museum of Modern Art and the opening of its new building, held at the time of the New York World's Fair, Museum of Modern Art, 1939.
  4. Pressearchiv MoMA. (PDF; 4,1 MB) moma.org, abgerufen am 1. Dezember 2011.
  5. Katalog zur documenta 6: Band 2, Seite 66: Fotografie/Film/Video, 1977 ISBN 3-920453-00-X.
  6. Berenice Abbott, the 20's and the 30's: a traveling exhibition organized by the International Center of Photography with support from the National Endowment for the Arts and the Sondra and Charles Gilman, Jr. Foundation, Berenice Abbott (u.a.), Smithsonian Institution Press for the National Museum of American Art, 1982.
  7. Atelier Man Ray – Berenice Abbott, Jacques- Andre Boiffard, Bill Brandt, Lee Miller. 1920–1935. Ausstellungskatalog des Centre Georges Pompidou, Paris, 1982.
  8. Berenice Abbott Photographer: A Modern Vision, Berenice Abbott (u.a.), Tokyo Metropolitan/New York Public Library, 1990.
  9. Pictures by Women: A History of Modern Photography, College Art Association, 2011.
  10. http://www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/gropiusbau/programm_mgb/mgb16_abbott/ausstellung_abbott/ausstellung_berenice_abbott_144280.php