Bernd Kölmel

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Bernd Kölmel auf dem Gründungsparteitag der ALFA in BW August 2015

Bernd Kölmel (* 8. Dezember 1958 in Rastatt) ist ein deutscher Ministerialrat sowie Kommunal- und Europapolitiker. Ehemals seit seiner Jugend Mitglied der CDU, wurde er bei der Europawahl 2014 für die AfD in das Europäische Parlament gewählt. Von 2013 bis 2015 war er einer von zwei Landessprechern der Partei in Baden-Württemberg. Nach seinem Austritt 2015 war er Gründungsmitglied der Partei ALFA und wurde deren stellvertretender Bundesvorsitzender. Am 23. August 2015 wurde er zudem zum Vorsitzenden des Landesverbandes von Baden-Württemberg gewählt.

Leben

Nach Schulabschluss absolvierte Kölmel eine Ausbildung bei der Polizei in Göppingen und war während sechs Jahren im Polizeidienst in Heidelberg und Baden-Baden u.a. von 1977 bis 1981 als Sachbearbeiter beim Verkehrsunfalldienst tätig.

Auf dem zweiten Bildungsweg studierte er von 1983 bis 1986 an der Fachhochschule für Rechtspflege (Diplom-Rechtspfleger (FH)) und arbeitete in dieser Funktion von 1986 bis 1989 beim Amtsgericht Baden-Baden und von 1989 bis 1993 als Koordinator für Informationstechniken beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

Seit 1993 war Kölmel beim Landesrechnungshof in Karlsruhe in verschiedenen Funktionen tätig. Bis 2014 war er als Referatsleiter zuständig für Haushaltsgrundsatz- und Querschnittprüfungen im Bereich Landeshaushaltsrechnung.[1][2]

Kölmel ist verheiratet.

Politisches Engagement

Partei

Kölmel war Mitglied der CDU. Er trat der Partei 1982 bei und engagierte sich zunächst in der Jungen Union. Später wurde er CDU-Ortsvorsitzender in Ötigheim. Bei der Kommunalwahl in 2004 wurde er in den Gemeinderat gewählt.

Im Sommer 2012 trat er wegen politischer Differenzen, insbesondere infolge der Eurokrise, aus der Partei aus. Er trat im Frühling 2013 in die Alternative für Deutschland (AfD) ein, baute den Landesverband Baden-Württemberg mit auf und wurde zum ersten Landessprecher gewählt.[1] Er war Direktkandidat im Bundestagswahlkreis Rastatt und Spitzenkandidat auf der Landesliste der AfD bei den Bundestagswahlen 2013.[3] Auf dem Landesparteitag in Pforzheim wurde er im November 2013 als Landessprecher bestätigt.[4] Im Januar 2014 wählte ihn der Bundesparteitag in Aschaffenburg auf den dritten Listenplatz für die Europawahl 2014.[5]

2015 war er Mitbegründer des Weckrufes 2015 um Bernd Lucke. Nach dem Rechtsruck auf dem Parteitag in Essen trat er aus der Partei aus und gründete die Partei Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA) mit, als deren stellvertretender Vorsitzender er gewählt wurde.

Abgeordneter des Europäischen Parlaments

Seit dem 1. Juli 2014 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments. Dort ist er Vorsitzender der Delegation für die Beziehungen zu Kanada (D-CA). Darüber hinaus gehört er dem Haushaltsausschuss (BUDG), dem Haushaltskontrollausschuss (CONT) und als Stellvertreter der Delegation für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten (D-US) an.

Politische Forderungen

Nach David Bebnowski vertrete Kölmel „erzkonservative Positionen“, u. a. unterstütze er die „Demo für Alle“ im Rahmen der Kontroverse um den Bildungsplan 2015 (Baden-Württemberg).[6]

Literatur

  • David Bebnowski: Bernd Kölmel und Ulrike Trebesius: Enttäuschte Konservative und neue Basis. In: Die Alternative für Deutschland. Aufstieg und gesellschaftliche Repräsentanz einer rechten populistischen Partei. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-08285-7, S. 29.

Weblinks

Commons: Bernd Kölmel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Elisa Wedekind: AfD-Spitzenkandidat Bernd Kölmel: „Ich fühlte mich politisch heimatlos“. In: Stuttgarter Zeitung. 27. Mai 2013, abgerufen am 20. Mai 2014.
  2. Bernd Kölmel: Bewerbung zur Europaparlamentswahl, abgerufen am 21. Mai 2014.
  3. Wolfgang Risch: AfD-Spitzenkandidat: Nicht nur Euro im Blick. In: Südwest Presse. 7. Juni 2013, abgerufen am 20. Mai 2014.
  4. Kölmel als Chef der AfD im Land wiedergewählt. In: Südwest Presse. 25. November 2013, abgerufen am 20. Mai 2014.
  5. Günther Lachmann: Wie die AfD ihr inhaltliches Vakuum füllen will. In: Die Welt. 26. Januar 2014, abgerufen am 20. Mai 2014.
  6. David Bebnowski: Bernd Kölmel und Ulrike Trebesius: Enttäuschte Konservative und neue Basis. In: Die Alternative für Deutschland. Aufstieg und gesellschaftliche Repräsentanz einer rechten populistischen Partei. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-08285-7, S. 29.