Burgberg (Steinheim)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. September 2015 um 08:47 Uhr durch Bungert55 (Diskussion | Beiträge) (+Vorlage:AlleBurgen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Burgberg Steinheim

Burgberg mit Aussichtsplattform

Höhe 286 m ü. NHN [1]
Lage bei Steinheim an der Murr; Landkreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg (Deutschland)
Koordinaten 48° 57′ 50″ N, 9° 17′ 42″ OKoordinaten: 48° 57′ 50″ N, 9° 17′ 42″ O
Burgberg (Steinheim) (Baden-Württemberg)
Burgberg (Steinheim) (Baden-Württemberg)
Besonderheiten mit abgegangener Burg der Herren von Steinheim
Trockenmauern am Burgberg
Denkmal am Burgberg

Der Burgberg ist eine etwa 286 m ü. NHN[1] hohe Erhebung bei Steinheim an der Murr im baden-württembergischen Landkreis Ludwigsburg.

Geographie

Lage

Der Burgberg liegt 1,2 km östlich von Steinheim an der Murr. Direkt südlich vorbei fließt etwa in Südost-Nordwest-Richtung der Neckar-Zufluss Murr (Höhenlage 198,1 m)[1], der südlich vom Berg vom Otterbach, westlich durch den kleinen Dienstbach und im westlich davon liegenden Steinheim von der Bottwar gespeist wird.

Naturräumliche Zuordnung

Der Burgberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Neckar- und Tauber-Gäuplatten (Nr. 12), in der Haupteinheit Neckarbecken (123) und in der Untereinheit Waiblinger Bucht (123.2) zum Naturraum Innere Backnanger Bucht (123.30), wobei seine Landschaft in Richtung Westen und Nordwesten in den Naturraum Pleidelsheimer Mulde (123.32) überleitet.

Berghöhe

Die Höhe des etwa 286 m[1] hohen Burgbergs wird teils mit rund 285 m angegeben, was sich auf einen aus topographischen Karten ersichtlichen trigonometrischen Punkt bezieht, der wenige Meter südwestlich des Berggipfels auf 284,9 m[1] Höhe liegt.

Landschaftsschutz

Die östlich, südlich und südwestlich des Burgbergs liegenden Täler und die unteren Bereiche seiner teilweise bewaldeten Flanken gehören zum Landschaftsschutzgebiet Unteres Murrtal (CDDA-Nr. 325347; 1989 ausgewiesen; 3,64 km² groß).[2]

Fauna

Auf der Südseite des Berges zum Murrtal hin, im Gewann Steinberg, befinden sich zwei ehemalige Steinbrüche und eine große Fläche von Trockenmauern. Aufgrund der Neubauarbeiten der Bahnstrecke Stuttgart-Ulm im Rahmen des Bauprojektes Stuttgart 21 hat die Deutsche Bundesbahn mit der Stadt Steinheim im Jahre 2013 vertraglich festgelegt, dass bis zu 300 Zauneidechsen aus den betroffenen Baustellen in dieses Gebiet umgesiedelt werden.[3]

Geschichte

Burg der Herren von Steinheim

Auf einem Sporn der Südflanke des Burgbergs stand auf etwa 248 m Höhe eine Burg aus dem Frühmittelalter. Als Besitzer werden einerseits die Herren von Steinheim andererseits aber auch die Herren von Blankenstein[4] erwähnt. Erbaut wurde die Burg um das Jahr 800[4], erstmals erwähnt im 12. Jahrhundert[4], und seit der Zeit um 1250[4] gilt sie als zerstört. Bei der Flurbereinigung 1973 stieß man auf Mauerreste dieser Burg. Daran anschließend wurde auf dem Berg eine Aussichtsplattform mit Blick unter anderem in das Murrtal ausgestaltet.

An dieser Stelle wurde neben der Neugestaltung durch Mauern und Sitzbänken auch ein Denkmal mit Bronzetafeln zur Erinnerung an die Burg und deren Geschichte errichtet. Dort ist folgendes festgehalten: „Hier stand früher die Burg der Herren von Steinheim. Der Ortsadel wurde von den Merowingern (Fränkisches Königsgeschlecht) um 500 n. Chr. eingesetzt. Die Burg selbst wurde um 800 n. Chr. erbaut und gehörte zu den frühmittelalterlichen Burgen der Karolingerzeit. Sie war eine kleine Wehrburg (Burgstall) und Warte. In den Kämpfen zwischen Staufenkaiser Friedrich II und dem Papst wurde die Burg um 1250 zerstört. Im gleichen Jahrhundert starb das Adelsgeschlecht in Steinheim aus. Seine letzten Vertreter waren Albert von Steinheim und seine Tochter Elisabeth von Blankenstein, Stifterin des Klosters Marienthal in Steinheim.“

Landwirtschaft und Weinbau

Die Kuppe des Burgbergs wird landwirtschaftlich genutzt, wobei seine oberen Hanglagen durch Weinlagen geprägt sind. Diese Lagen reichten früher bis weit in die Täler hinunter. Heute gibt es auf der Murrtalseite noch großflächige Trockenmauern, die gut erhalten sind und immer wieder erneuert werden müssen – wie zum Beispiel im Jahr 2010.[5]

Verkehr

Südlich vorbei am Burgberg verläuft die Landesstraße 1126, die von Steinheim an der Murr in Richtung Südosten führt und dort über die Kreisstraße 1605 Anschluss nach Erdmannhausen und über die L 1124 nach Rielingshausen hat.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  3. Artikel Asyl für S 21-Eidechsen, vom 25. Oktober 2012, auf lkz.de
  4. a b c d Eintrag zu Steinheim (Burgberg) in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 17. September 2015.
  5. Artikel 20 Tonnen Steine für die Trockenmauern am Burgberg, zur Mauersanierung (2010), vom 15. Oktober 2010, auf stadt-steinheim.de