Carbazol

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. April 2013 um 12:16 Uhr durch KLBot2 (Diskussion | Beiträge) (Bot: 13 Interwiki-Link(s) nach Wikidata (d:Q424003) migriert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Carbazol
Allgemeines
Name Carbazol
Andere Namen
  • Dibenzopyrrol
  • Dibenzo[b,d]pyrrol
  • Diphenylenimin
  • 9-Azafluoren
Summenformel C12H9N
Kurzbeschreibung

beigefarbener Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 86-74-8
PubChem 6854
Wikidata Q424003
Eigenschaften
Molare Masse 167,21 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,1 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

240–243 °C[1]

Siedepunkt

350–352 °C[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​315​‐​319​‐​335​‐​351​‐​400
P: 261​‐​273​‐​281​‐​301+310​‐​305+351+338[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Carbazol ist eine heterocyclische chemische Verbindung, die sich formal vom Pyrrol durch Anfügen von zwei Benzogruppen ableitet. Daraus leitet sich die veraltete Bezeichnung Dibenzopyrrol ab. Die Summenformel des Carbazol ist C12H9N. Es kann auch als Stickstoffanalogon des Fluoren betrachtet werden, woraus die Bezeichnung 9-Azafluoren resultiert.

Carbazol kommt im Steinkohlenteer und in Erdöl vor; es kann thermisch oder photochemisch durch oxidativen Ringschluss aus Diphenylamin synthetisiert werden. Auch die Synthese über die Diazotierung von N-Phenyl-1,2-diaminobenzol und Stickstoff-Abspaltung, die sogenannte Graebe-Ullmann-Methode ist möglich.

Das Carbazolderivat N-Ethylcarbazol ist als Trägerstoff für die Speicherung von Wasserstoff in Fahrzeugen in der Diskussion.[4][5]

Literatur

  • Martin Feise: Über einige neue Carbazolderivate. Dissertation, Göttingen 1907.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eintrag zu Carbazol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. Datenblatt Carbazol bei Alfa Aesar (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. a b Datenblatt Carbazol bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Name nicht angegebenVorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. Meldung im Newsletter der Zeitschrift Elektor zur Verwendung von Carbazol als Träger für Wasserstoff
  5. Spiegel Online: Alternativ-Kraftstoff Carbazol, Zaubersprit von der Zapfsäule