Carl Adolph Cornelius
Carl Adolf Wenzeslaus Cornelius (später erhielt er den bayerischen Personaladel und nannte sich von Cornelius) (* 12. März 1819 in Würzburg; † 10. Februar 1903 in München) war ein deutscher Historiker und Kirchenhistoriker.
Leben
Cornelius studierte in Bonn und Berlin unter anderem bei Leopold von Ranke. Anschließend arbeitete er als Lehrer an den Gymnasien in Emmerich und Koblenz, sowie 1846−49 am Lyceum Hosianum in Braunsberg. In den Jahren 1848/49 war er Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Cornelius gehörte den Fraktionen Casino und Pariser Hof an.
Zunächst arbeitete er nach 1849 ohne offiziellen Lehrauftrag als Wissenschaftler. Im Jahr 1851 habilitierte er sich an der Universität Münster. 1852 wurde er Dozent für Geschichte in Breslau. 1854 erfolgte die Ernennung zum Professor an der Universität Bonn und 1856 an der Universität München, wo er die so genannte „katholische Professur“ erhielt, obwohl er keineswegs ein ultramontaner Historiker war. In dieser Zeit arbeitete er an einer Geschichte der des Täuferreichs von Münster. Cornelius kommt dabei das Verdienst zu, die Überlieferung zum Täufertum, aber auch zum Humanismus, in Münster kritisch erschlossen zu haben.
Politisch war er zunächst großdeutsch eingestellt, wurde aber während der Reichseinigungszeit zu einem Bewunderer von Otto von Bismarck. Cornelius unterstützte die Positionen von Ignaz von Döllinger. Er befürwortete Reformen in der katholischen Kirche und lehnte das Unfehlbarkeitsdogma ab. Cornelius gehörte zu den Befürwortern der altkatholischen Kirche.
Er gehörte der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften an. Cornelius übernahm die Leitung bei der Herausgabe der Wittelsbacher Korrespondenzen. Dies war eine Sammlung von Akten der bayerischen Herrscher des 16. und 17. Jahrhunderts. Nach dem Weggang Heinrich von Sybels wurde Cornelius Sekretär der Gesamtkommission.
In den 1870er Jahren arbeitete er vor allem über Johannes Calvin. Ab 1897 war er korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.[1]
Schriften (Auswahl)
- "Berichte der Augenzeugen ueber das muensterische Wiedertaeuferreich" (1853)
- Geschichte des münsterischen Aufruhrs der Wiedertäufer (2 Bände, 1855-60)
- Die Gründung der calvinischen Kirchenverfassung in Genf (1892)
- Die ersten Jahre der Kirche Calvins 1541–1546 (1896)
- Historische Arbeiten, vornehmlich zur Reformationszeit (1899)
Literatur
- Walter Goetz: Cornelius, Carl Adolf Wenzeslaus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 363 (Digitalisat).
- Moriz Ritter: Karl Adolf Cornelius. [Oldenbourg], [München u.a.] [1904].
- Bernhard-Maria Rosenberg: Die ostpreußischen Abgeordneten in Frankfurt 1848/49. Biographische Beiträge zur Geschichte des politischen Lebens in Ostpreussen. Grote, Berlin / Köln 1970, Seite 39−44.
Weblinks
- Literatur von und über Carl Adolph Cornelius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Carl Adolph Cornelius in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Eintrag zu Carl Adolph Cornelius in Kalliope
- Vorlage:Familjebok
- Nachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Mitglieder der Vorgängerakademien. Carl Adolf Wenzeslaus von Cornelius. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 10. März 2015.
Personendaten | |
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NAME | Cornelius, Carl Adolph |
ALTERNATIVNAMEN | Cornelius, Carl Adolf Wenzeslaus von; Cornelius, Karl Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | Historiker |
GEBURTSDATUM | 12. März 1819 |
GEBURTSORT | Würzburg |
STERBEDATUM | 10. Februar 1903 |
STERBEORT | München |
- Kirchenhistoriker
- Neuzeithistoriker
- Hochschullehrer (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
- Hochschullehrer (Ludwig-Maximilians-Universität München)
- Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
- Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Deutscher
- Geboren 1819
- Gestorben 1903
- Mann