Carl Seemann

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Carl Seemann (* 8. Mai 1910 in Bremen; † 26. November 1983 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Pianist.

Leben

Nach seinem Studium in Leipzig, wo ihn u.a. der Thomaskantor Günther Ramin im Orgelspiel unterrichtete, war Seemann zunächst als Organist in Flensburg und Verden tätig. Ab 1935 widmete er sich überwiegend seiner Pianistenlaufbahn sowie dem Unterricht – Seemann hatte in Folge Professuren und Meisterklassen in Kiel, Straßburg und Freiburg im Breisgau inne. 1964 bis 1974 leitete er die dortige Staatliche Musikhochschule.

Viele Plattenaufnahmen, besonders aber die Duo-Auftritte mit dem Geiger Wolfgang Schneiderhan, machten Seemann zu einer Größe des deutschen Musiklebens der Nachkriegszeit. Dennoch stellten ihn die zunehmend dominierenden russischen Meisterpianisten wie Emil Gilels, Vladimir Horowitz und Svjatoslav Richter in der Öffentlichkeit allmählich in den Schatten. Dies war möglicherweise auch eine Folge von Seemanns eher sachlichem Interpretationsstil, der auf Virtuosen-Kunststücke verzichtete.

Zu einer Art „Seemann-Renaissance“ führte 1999 die Wiederveröffentlichung von verschiedenen Einspielungen der Deutschen Grammophon unter dem Titel Das Vermächtnis, in deren Beiheft sich der Kritiker Joachim Kaiser in einem Essay mit Seemanns Kunst auseinandersetzte.

Sein Neffe Hellmut Seemann leitet die Klassik Stiftung Weimar.

Diskographie (Auswahl)

  • Carl Seemann plays Bach. Aufnahmen 1953/1958. DG
  • J.S. Bach: Die Partiten BWV 825–830. Orfeo
  • Mozart: Sämtliche Sonaten für Klavier solo. DG Original Masters
  • Brahms: Violinsonaten und F-A-E-Sonate mit Wolfgang Schneiderhan. DG
  • Carl Seemann – Das Vermächtnis (Werke von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schumann, Brahms, Debussy und Prokofjew). DG
  • Konzert der Schwetzinger Festspiele 1964 mit Wolfgang Schneiderhan (Sonaten von Bach, Mozart, Beethoven und Schubert). Orfeo
  • Beethoven: Sämtliche Violinsonaten mit Wolfgang Schneiderhan. DG

Auszeichnungen

Weblinks