Carlos Grossmüller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. August 2016 um 00:19 Uhr durch Losdedos (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Carlos Grossmüller
Carlos Grossmüller (links) 2007
auf dem Trainingsgelände des FC Schalke 04
Personalia
Voller Name Carlos Javier Grossmüller
Geburtstag 4. Mai 1983
Geburtsort MontevideoUruguay
Position Mittelfeld

2 Stand: 16. Oktober 2012

Carlos Javier Grossmüller (* 4. Mai 1983 in Montevideo) ist ein uruguayischer Fußballspieler mit deutschen Wurzeln.

Karriere

Verein

Grossmüller, der zunächst die Escuela N°187 und später das Liceo besuchte, begann im Alter von fünf Jahren mit dem Fußballspielen beim Club El Ombú im montevideanischen Barrio Bella Italia. Für diesen lief er von 1988 bis 1996 auf. Der zentrale Mittelfeldspieler, der auch auf den Halbpositionen als "Achter" einsetzbar ist, wechselte als Dreizehnjähriger zum Profi-Club Danubio FC in dessen Septima. Dem Verein, bei dem er 2002 in der Reserve (Inferiores) debütierte, gehörte er von 1996 bis 2003 an. Während dessen zog er innerhalb Montevideos nach Unión. Trainer Jorge Fossati holte ihn in die Erste Mannschaft. Im Kalenderjahr 2004 wurde er an Centro Atlético Fénix ausgeliehen, kehrte jedoch schon 2005 zum Danubio FC nach Montevideo zurück. Mit seinem Club wurde er 2007 uruguayischer Meister. In der Meisterschaftssaison erzielte er zwölf Tore in 30 Spielen.

Durch gute Leistungen zog der technisch versierte, 184 cm große, "Maravilla" genannte Spieler das Interesse ausländischer Vereine auf sich. So wurde er auch von Verantwortlichen des FC Schalke 04 beobachtet und wusste zu gefallen. Kurz nach Beginn der Bundesliga-Saison 2007/2008 verpflichtete der Revier-Club den Mittelfeldspieler für vier Jahre bis 2011. Sein erstes Saisonspiel für Schalke bestritt er am 18. August 2007 gegen Borussia Dortmund; sein erstes Tor erzielte er per Freistoß im Heimspiel gegen Werder Bremen.

Am 8. Dezember 2007 erhielt Grossmüller im Spiel bei Eintracht Frankfurt die Rote Karte, obwohl er gar nicht auf dem Feld stand. Er hatte sich kurz vor Ende des Spiels an einer Rangelei beteiligt und wurde daraufhin, als erster Ersatzspieler in der Geschichte der Bundesliga, wegen einer Tätlichkeit vom Platz gestellt.

Nachdem Carlos Grossmüller einer Trainingseinheit ferngeblieben war, wurde er im Oktober 2008 vom Training mit dem Lizenzkader ausgeschlossen.[1] Der neue Trainer Felix Magath hob die Suspendierung zu Beginn der Saison 2009/10 wieder auf. Bis zum Ende dieser Saison war der Mittelfeldspieler an seinen Heimatclub nach Uruguay ausgeliehen. Am 29. Juli 2010 wurde sein bis 2011 laufender Vertrag beim FC Schalke 04 aufgelöst. Einen Tag später, am 30. Juli 2010, gab US Lecce bekannt, Grossmüller unter Vertrag zu nehmen.[2] Nach dem Abstieg von US Lecce aus der Serie A im Sommer 2012 wurde der Vertrag einvernehmlich wieder aufgelöst. Grossmüller kehrte in sein Heimatland zurück und schloss sich Peñarol Montevideo an.[3] Dort absolvierte er 15 Spiele (kein Tor) in der Primera División, zwei Partien der Copa Libertadores und wurde in der Spielzeit 2012/13 abermals Uruguayischer Meister. 2013 wechselte er innerhalb der Primera División zum Club Atlético Cerro. In der Saison 2013/14 bestritt er 20 Erstligaspiele und schoss vier Tore. In der Apertura 2014 kam er neunmal zum Einsatz (kein Tor).[4] Anfang Januar 2015 wechselte er nach Peru zu Universitario de Deportes. Er unterschrieb einen Vertrag für eine Spielzeit.[5] Bei den Peruanern lief er in acht Erstligaspielen (ein Tor) und neun Begegnungen (zwei Tore) der Copa Inca auf.[6] Im Juli 2015 trat er ein erneutes Engagement beim Danubio FC an.[7] In der Spielzeit 2015/16 kam er in 23 Erstligaspielen[6] zum Einsatz und schoss nach offiziellen Verbandsangaben sechs Tore.[8][9] Andere Quellen weisen für ihn lediglich fünf Treffer aus. Zudem absolvierte er eine Begegnung (kein Tor) in der Copa Sudamericana 2015.[6]

Nationalmannschaft

Carlos Grossmüller spielte bereits unter den Trainern Gustavo Ferrín und Jorge Da Silva in der U-20 Uruguays. Er gehörte dem uruguayischen Kader bei der U-20-Südamerikameisterschaft 2003 im heimischen Uruguay an[10] und kam zu mindestens zwei Turniereinsätzen.[11] Er wurde 2004 dreimal in der Olympiamannschaft eingesetzt, die sich allerdings nicht für Athen qualifizierte.[12]

Er war auch A-Nationalspieler Uruguays. Sein erstes Spiel für die Charrúas bestritt er, gleich als Kapitän, am 15. Oktober 2003 in Chicago gegen Mexiko. Er etablierte sich jedoch nicht als Stammspieler, sondern kam erst am 18. Oktober 2006 zu seinem zweiten Einsatz. Insgesamt stehen vier Einsätze in der Nationalmannschaft zu Buche; zuletzt wurde er am 12. September 2007 bei einem Freundschaftsspiel in Südafrika eingesetzt.[13][14][15][16][17]

Erfolge

  • 2x Uruguayischer Meister: 2006/07, 2012/13

Name und Privates

Früher trug der Spieler den Nachnamen Grosnile[18], eine Verballhornung des ursprünglich deutschen Namens Großmüller. 2004 ließ er den Familiennamen in Anlehnung an seinen deutschen Großvater in Grossmüller ändern. Jener Helmut Großmüller gehörte zur Besatzung des 1939 vor Montevideo versenkten Panzerschiffes Admiral Graf Spee. Weitere Namensvarianten des Fußballers in den Medien sind Grosmüller, Grossmuller und vereinzelt sogar Grösmuller. In deutschsprachigen Publikationen wird er auch Großmüller geschrieben.

Grossmüller, Sohn von Osvaldo und Ana, hat eine 2003 geborene Tochter namens Luna Belén.[19]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. schalke04.de: Varela und Grossmüller vorerst nicht mehr beim Profi-Training dabei, 21. Oktober 2008
  2. [1] us-lecce.it vom 30. Juli 2010
  3. Carlos Grossmuller llegó para reforzar a Peñarol, peñarol.org (abgerufen am 7. Oktober 2012)
  4. Profil auf fichajes.com, abgerufen am 17. Januar 2015
  5. Universitario de Deportes: Carlos Grossmüller arribó a Lima (spanisch) auf elcomercio.pe vom 3. Januar 2015, abgerufen am 17. Januar 2015
  6. a b c Profil auf soccerway.com, abgerufen am 13. August 2016
  7. Corré la bola (spanisch) auf futbol.com.uy vom 23. Juli 2015, abgerufen am 26. Juli 2015
  8. #EquipoPorEquipo - Danubio (spanisch) auf auf.org.uy, abgerufen am 30. Dezember 2015
  9. Campeonato Uruguayo 2015-2016 - Estadísticas del Jugador auf auf.org.uy, abgerufen am 13. August 2016 (PDF)
  10. Uno a uno: ¿Quiénes integraron las anteriores sub 20 de Uruguay? (spanisch) in El Observador vom 29. Juli 2013, abgerufen am 12. Oktober 2014
  11. XXI Sudamericano Juvenil 2003 (Uruguay) - Details auf rsssf.com, abgerufen am 12. Oktober 2014
  12. South-American Olympic Qualifying Tournament 2004 auf rsssf.com, abgerufen am 12. Oktober 2014
  13. Uruguay - International Matches 2001-2005 auf rsssf.com, abgerufen am 19. Dezember 2012
  14. Uruguay - International Matches 2006-2010 auf rsssf.com, abgerufen am 26. Juli 2015 - Quelle enthält einen Additionsfehler. Das zweite und das dritte Länderspiel werden jeweils als das Zweite angegeben. Somit sind es eigentlich vier.
  15. Statistische Daten zu den Länderspieleinsätzen in der uruguayischen Nationalmannschaft auf rsssf.com, abgerufen am 26. Juli 2015
  16. FRANCIA 0 - 0 URUGUAY, abgerufen am 11. Dezember 2012
  17. Uruguay - International Matches 2011-2015 auf rsssf.com (Stand: 2. Juli 2015), abgerufen am 26. Juli 2015
  18. rsssf
  19. Grosnile espera una sorpresa de "JR" (spanisch) in El País vom 20. Oktober 2003, abgerufen am 19. Dezember 2012