Christian Stöcker

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Christian Stöcker (* 1973 in Würzburg)[1] ist ein deutscher Redakteur, Sachbuch-Autor [2] und Lehrbeauftragter für Digitale Kommunikation.[3]

Leben

Christian Stöcker studierte Psychologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sowie in Bristol an der dortigen University, bevor er im Jahr 2003 im Fach Kognitive Psychologie[3] in seiner Geburtsstadt promovierte zum Thema Der Einfluss von Handlungseffekten auf den Erwerb und die Ausführung von Bewegungssequenzen.[2] Anschließend studierte er Kulturkritik[3] und die Fächer Theater-, Film- und Fernsehkritik[2] in München an der Bayerischen Theaterakademie, publizierte in dieser Zeit parallel dazu beispielsweise für die Süddeutsche Zeitung, Die Zeit und Spiegel Online. Ab 2005 wurde er bei Spiegel Online in den Ressorts Wissenschaft und Netzwelt tätig, übernahm 2011 dort die Leitung des Ressorts Netzwelt.[3]

Anfang des 21. Jahrhunderts veröffentlichte Stöcker Bücher wie Second Life. Eine Gebrauchsanweisung für die digitale Wunderwelt, gab unter dem Titel Nerd Attack! Eine Geschichte der digitalen Welt vom C64 bis zu Twitter und Facebook für die Jahre von 1982 bis 2011 wider und informierte unter dem Obertitel We are Anonymous ... über die weltweit agierende Internet-Bewegung über Die Maske des Protests. Wer sie sind, was sie antreibt, was sie wollen.[2]

2016 wurde Christian Stöcker nach Hamburg als Professor an die dortige Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg berufen, um ab September des Jahres zunächst den Newsroom der HAW aufzubauen sowie den neu eingerichteten Master-Studiengang Digitale Kommunikation zu leiten. Kurz zuvor gab er der Redaktion der zentralen Seiten der HAW Hamburg ein Interview, in dem er unter anderem die Frage nach den notwendigen Kompetenzen eines Qualitäts-Onlinejournalist wie folgt beantwortete:

„Es gibt völlig neue Wege, Informationen aufzubereiten, Geschichten zu erzählen und seine Zielgruppe zu erreichen. All das muss ein Journalist heute nicht nur wissen, sondern wirklich begreifen. Dazu gehört neben der klassischen Ausbildung zum Beispiel auch ein Grundverständnis der Funktionsweisen von sozialen Medien oder Suchmaschinen. Gleichzeitig geht es gerade in dieser Zeit nicht ohne die klassischen Tugenden, denn ohne die gibt es keine Glaubwürdigkeit und kein Publikum: Unabhängigkeit, gründliche Recherche und Verifikation, präzise, im Idealfall schöne Schreibe, souveräner Umgang mit klassischen ebenso wie crossmedialen Darstellungsformen, Hartnäckigkeit, Gespür für Themen, Verständnis für Zusammenhänge, Erklärkompetenz. Fast all das trifft übrigens auf andere Kommunikationsberufe ebenso zu wie auf Journalisten im engeren Sinne.[3]

Zusätzlich zu seinen Aufgaben in Hamburg[3] veröffentlicht Stöcker weiterhin bei Spiegel Online, immer sonntags in seiner Kolumne Der Rationalist, so beispielsweise am 2. Oktober 2016 zur Geschichte der Barbarei und Toleranz im Christentum und im Islam.[4]

Schriften (Auswahl)

  • Der Einfluss von Handlungseffekten auf den Erwerb und die Ausführung von Bewegungssequenzen, Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät III der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Würzburg 2002, herunterladbar als PDF-Dokument
  • Second Life. Eine Gebrauchsanweisung für die digitale Wunderwelt, Original-Ausgabe, 1. Auflage, München: Goldmann Verlag, 2007, ISBN 978-3-442-12983-6 und ISBN 3-442-12983-4; Inhaltstext
  • Virtuelle Räume und reale Erregungszyklen. Die Hysterie der Medien um »Second Life« und was wirklich dran ist an dreidimensionalen Web-Welten, in: Publizistik. Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Bd. 53, 2008
  • Nerd Attack! Eine Geschichte der digitalen Welt vom C64 bis zu Twitter und Facebook, München: Deutsche Verlags-Anstalt; Hamburg: Spiegel-Buchverlag, 2011, ISBN 978-3-421-04509-6; Inhaltsangabe und Inhaltstext
  • Ole Reißmann, Christian Stöcker, Konrad Lischka: We are Anonymous. Die Maske des Protests. Wer sie sind, was sie antreibt, was sie wollen (= Goldmann. Lesen erleben, Bd. 10240), Original-Ausgabe, 1. Auflage, München: Goldmann Verlag, 2012, ISBN 978-3-442-10240-2 und ISBN 3-442-10240-5; Inhaltsverzeichnis
  • Hans Hege, Andreas Hamann et al.: Von Macht und Kontrolle im digitalen Zeitalter (= Digitalisierungsbericht ... 2012), hrsg. von Die Medienanstalten - ALM GbR, Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin: Vistas Verlag, 2012, ISBN 978-3-89158-573-3
  • Christian Stöcker (Hrsg.): Spielmacher - Gespräche mit Pionieren der Gamesbranche, ein E-Book, Hamburg: Spiegel-Verlag, 2013, ISBN 978-3-87763-150-8

Einzelnachweise

  1. Fabian Μay: Entertainment / Hörprobe: Nerd Attack! von Christian Stöcker auf der Seite hoerbuecher-blog.de der Audible GmbH (ein Unternehmen von Amazon) vom 29. Juni 2012, zuletzt abgerufen am 3. Oktober 2016
  2. a b c d Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek nebst Querverweisen
  3. a b c d e f Matthias Echterhagen (Verantw.), Maren Borgerding (Redaktion), Christian Stöcker (Interviewter): Studiengangsleiter Dr. Christian Stöcker auf der Seite der HAW Hamburg in der Version vom 24. Juni 2016, zuletzt abgerufen am 3. Oktober 2016
  4. Christian Stöcker: Barbarei und Toleranz / Zum Glück gibt's den Islam / Der Islam wird von seinen Kritikern als barbarisch dargestellt, das Christentum als aufgeklärt. Beides ist falsch. Tatsächlich waren einst die Christen die wahren Barbaren. auf der Seite vom Spiegel Online vom 2. Oktober 2016