Claude de France

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. August 2016 um 13:53 Uhr durch Scholless (Diskussion | Beiträge) (Korrektur Geburtsjahr). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Claude von Frankreich im Jugendalter

Claude de France (* 13. Oktober 1499 in Romorantin; † 20. Juli 1524 in Blois), deutsch Claudia von Frankreich, aus dem Haus Valois, war Gräfin von Soissons, Herzogin der Bretagne und durch Heirat Königin von Frankreich.

Leben

Die Tochter König Ludwigs XII. von Frankreich und dessen zweiter Ehefrau Anne de Bretagne, somit Prinzessin von Frankreich, trug ferner die Titel Gräfin von Soissons, Blois, Coucy, Étampes und Montfort. Sie war stets kränklich und litt seit ihrer Geburt unter einer Gehbehinderung. Ihre Mutter hatte noch zehn weitere Kinder geboren, von denen aber nur ihre elf Jahre jüngere Schwester Renée das Erwachsenenalter erreichte.

Claude de France und ihre Töchter

Anne de Bretagne verlobte ihre Tochter früh an Karl von Luxemburg, um die Bretagne nicht an Frankreich fallen zu lassen. Diese vertraglich vereinbarte Ehe wurde jedoch auf Drängen von Luise von Savoyen 1505 annulliert und Claude 1506 an Louises Sohn Franz von Orléans-Angoulême versprochen, einen königlichen Cousin, der mangels eines Sohns Ludwigs französischer Thronanwärter war. Zwischen Louise de Savoie und Anne de Bretagne herrschte darum Feindschaft, sodass Claude erst nach dem Tod ihrer Mutter mit Franz vermählt wurde. Die Heirat fand am 18. Mai 1514 in der Kapelle des Schlosses Saint-Germain-en-Laye statt. Neben ihrer Popularität und einem festeren Anspruch auf den Thron brachte Claude auch die Bretagne als Erbgut in die Ehe ein.

Nach dem Tod ihres Vaters am 1. Januar 1515 wurde Franz I. König von Frankreich und Claude seine Königin. Die junge Königin zeigte sich mehr an Religion als an Politik interessiert. In neun Jahren Ehe schenkte Claude Franz I. acht Kinder, starb aber bereits im Alter von fünfundzwanzig Jahren.

Sie wurde in der Grablege der französischen Könige, der Basilika Saint-Denis, beigesetzt. Bei der Plünderung der Königsgräber von Saint-Denis während der Französischen Revolution wurde ihr Grab am 20. Oktober 1793 geöffnet und geplündert, ihre Überreste wurden in einem Massengrab außerhalb der Kirche beerdigt.

Die Pflaumenart Reineclaude (Reine Claude = Königin Claudia) soll ihr zu Ehren benannt worden sein.

Nachkommen

Grab Franz' I. und Königin Claude

Aus der Ehe mit Franz I. gingen acht Kinder hervor:

  • Louise (* 19. August 1515; † 21. September 1517)
  • Charlotte (* 23. Oktober 1516; † 8. September 1524)
  • François (* 28. Februar 1518; † 10. August 1536), 1524 Herzog der Bretagne
  • Henri (* 31. März 1519; † 10. Juli 1559), König von Frankreich
  • Madeleine (* 10. August 1520; † 2. Juli 1537), ∞ Jakob V. von Schottland
  • Charles (* 11. Januar 1522; † 9. September 1545), Herzog von Angoulême (1531–1545), Herzog von Orléans (1536–1545), Herzog von Châtellerault, Graf von Clermont-en-Beauvaisis und la Marche (1540–1545), Herzog von Bourbon (1544–1545)
  • Marguerite (* 5. Juni 1523; † 14. September 1574), ∞ Herzog Emanuel Philibert von Savoyen
  • Philippe (*/† 1524)

Weblinks

Commons: Claude de France – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

VorgängerAmtNachfolger
AnnaHerzogin von Bretagne

1514–1524
Franz III.
Mary TudorKönigin von Frankreich

1515–1524
Eleonore von Österreich
LudwigGräfin von Soissons
1505–1524
Domaine royal