Daniel Skifte

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Daniel Skifte (* 1. Februar 1936 in Maniitsoq;[1]4. März 2020 in Vejle[2]) war ein grönländischer Politiker (Atassut), Lehrer und Skisportler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühe Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daniel Skifte war der jüngste Sohn von Daniel Iver Saul Skifte (1880–1935) und seiner zweiten Ehefrau Sofia Rakel Karen Lyberth (1898–1964). Sein Vater starb schon vor seiner Geburt. Er besuchte von 1950 bis 1952 die Efterskole in Nuuk und beendete 1956 die Realschule ebendort. Anschließend schloss er 1961 eine Lehrerausbildung am Staatsseminar in Ranum ab und wurde Lehrer in der Lyngby-Tårbæk Kommune. Am 3. Juli 1965 heiratete er die dänische Buchhalterin Inge Nissen Hagensen (* 1940),[1] mit der er drei Kinder hatte.[3] 1965 bildete er sich an Danmarks Højskole for Legemsøvelser fort und war schließlich von 1966 bis 1971 Lehrer in Nuuk an der Seminariumsschule und Grønlands Seminarium. Von 1971 bis 1975 war er Halleninspektor und dann bis 1982 erst Vize-, dann Schulinspektor in Nuuk. Bis 1995 arbeitete er als Schuldirektor.[1]

Er war zudem 1967 der Gründer des ersten grönländischen Skiclubs Nuummi Sisorartartut Peqatigiit (NSP) und von 1969 bis 1973 Vorsitzender von Grønlands Idrætsforbund. Er war zudem Mitgründer von Grønlands Badmintonforbund, Grønlands Boldspil Union, Grønlands Skiforbund und Grønlands Håndboldforbund.[1] Seinerzeit galt er als bester Skifahrer des Landes.[4]

Politikkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1975 nahm er erstmals als Zweiter Stellvertreter für Lars Chemnitz an der Wahl zu Grønlands Landsråd teil.[5] Bei der Folketingswahl 1977 war er Erster Stellvertreter von Otto Steenholdt.[6]

1978 war er Mitgründer der Atassut.[1] Für diese kandidierte er 1979 bei der ersten Wahl zum Inatsisartut, erreichte aber mit 152 Stimmen nur die viertmeisten seiner Partei seines Wahlkreises hinter Lars Chemnitz, Niels Carlo Heilmann und Anguteeraq Davidsen.[7] Bei der Folketingswahl 1979 war er wieder Otto Steenholdts Stellvertreter.[8] An der Parlamentswahl 1983 nahm er wieder als Lars Chemnitz’ Stellvertreter teil.[9] Bei der Folketingswahl 1984 war er ebenfalls Lars Chemnitz’ Stellvertreter.[10] Bei der Parlamentswahl desselben Jahres sowie 1987 und 1991 war er wieder Stellvertreter für Otto Steenholdt.[11][12][13]

1993 wurde er zum Parteivorsitzenden der Atassut gewählt, ohne ein einziges Mal im Parlament gesessen zu haben.[14] Zwei Jahre später nahm er selbst an der Parlamentswahl 1995 teil und erhielt die viertmeisten Stimmen seiner Partei in seinem Wahlbezirk und erreichte so einen Sitz.[15] Anschließend wurde er zum Minister für Wirtschaft und Wohnungswesen im Kabinett Johansen II ernannt. Er behielt das Ministerium auch ab 1997 im Kabinett Motzfeldt VI.[16] In dieser Zeit war er auch Vizeregierungschef.[1] Bei der Parlamentswahl 1999 wurde er wiedergewählt.[17] Im Dezember 2001 wurde er als Nachfolger des zurückgetretenen Ole Lynge zum Parlamentspräsidenten ernannt. Bei der Parlamentswahl 2002 trat er nicht mehr an und schied somit im Dezember 2002 als Parlamentspräsident und -mitglied aus.[18] Zugleich gab er seinen Parteivorsitz ab und beendete seine politische Karriere mit 66 Jahren.[14]

Am 31. Januar 2006 erhielt er den Nersornaat in Silber[19] und am 5. Juli 2015 den in Gold.[20] Daniel Skifte starb am 4. März 2020 im Alter von 84 Jahren im dänischen Vejle.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Torben Lodberg: Grønlands Grønne Bog 2001/02. Hrsg.: Grønlands hjemmestyres informationskontor. Kopenhagen 2001, ISBN 978-87-89685-16-8, S. 124.
  2. a b Nukappiaaluk Hansen: Tidligere Atassut-formand Daniel Skifte er død. Sermitsiaq.AG (4. März 2020).
  3. Hans Hansen: Partiets nye formand. Nuggit (10. Februar 1994). S. 3.
  4. Nægur snjór er nú á Ísafirði. Morgunblaðið (29. März 1969). S. 26.
  5. Landesratswahlkandidaten 1975. Atuagagdliutit (13. März 1975).
  6. Folketingsvalget den 15. februar 1977 (= Statistiske Meddelelser. Band 1977/9). Danmarks Statistik, Kopenhagen Oktober 1977 (Online).
  7. Parlamentswahlergebnisse 1979. Atuagagdliutit (12. April 1979). S. 7–9.
  8. Danmarks Statistik (Hrsg.): Folketingsvalget den 23. oktober 1979 (= Statistiske Meddelelser. Band 1980:8). Kopenhagen 1980 (Online).
  9. Parlamentswahlkandidaten 1983. Atuagagdliutit (9. März 1983). S. 21–22.
  10. Danmarks Statistik (Hrsg.): Folketingsvalget den 10. januar 1984. 1985, ISBN 87-501-0633-3, ISSN 0108-3929 (Online).
  11. Parlamentswahlkandidaten 1984. Atuagagdliutit (30. Mai 1984). S. 35.
  12. Parlamentswahlkandidaten 1987 (Teil 1). Atuagagdliutit (13. Mai 1987). S. 18.
  13. Valgbog for Landstingsvalget den 5. marts 1991. Naalakkersuisut (archiviert).
  14. a b Nukappiaaluk Hansen: Tidligere Atassut-formand: Steen Lynge bør blive formand. Sermitsiaq.AG (12. Januar 2017).
  15. Parlamentswahlergebnisse 1995. Atuagagdliutit (7. März 1995). S. 8–17.
  16. Landsstyre og Naalakkersuisut gennem tiderne. Opgørelse over medlemmer af Landsstyre og Naalakkersuisut fra den 7. maj 1979 til den 23. november 2021. Naalakkersuisut (archiviert).
  17. Parlamentswahlergebnisse 1999. Atuagagdliutit (23. Februar 1999). S. 14–25.
  18. Inatsisartuni angalaarunneqarnerit / Rundvisning i Inatsisartut / Guided Tour of Inatsisartut. (Memento des Originals vom 28. März 2023 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ina.gl Inatsisartut (Juni 2015).
  19. Jan René Westh: Grønlands fortjenstmedalje Nersornaat. In: Jan René Westh (Hrsg.): Ordenshistorisk Tidsskrift. Nr. 36. Ordenshistorisk Selskab, Dezember 2010, ISSN 0904-5554, S. 64.
  20. Jens Thorin: Daniel Skifte tildelt Nersornaat i guld. Kalaallit Nunaata Radioa (7. Juli 2015).