Parlamentswahl in Grönland 1995

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Parlamentswahl in Grönland 1995
Wahlbeteiligung: 69,6 % (+2,5 %p)
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40
30
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10
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38,4 %
30,1 %
20,3 %
6,1 %
0,4 %
4,7 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1991
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   4
   2
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  -2
  -4
+1,1 %p
± 0,0 %p
+0,9 %p
−3,4 %p
−2,4 %p
+3,8 %p
Sitzverteilung
6
12
2
10
1
12 10 
Insgesamt 31 Sitze

Die Parlamentswahl in Grönland 1995 war die sechste Wahl zum Inatsisartut bzw. Landsting, dem grönländischen Parlament. Die Wahl fand am 4. März 1995 statt.

Wahlrecht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Parlamentswahl wurde das Verhältniswahlrecht angewendet. Erstmals wurde die bis heute übliche Zahl von 31 Abgeordneten gewählt.

Ausgangslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Parlamentswahl 1991 war Lars-Emil Johansen (Siumut) Premierminister von Grönland. Er führte bis zum Ende der Legislaturperiode das Kabinett Johansen I an.

Teilnehmende Parteien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Wahl traten wie vier Jahre zuvor fünf Parteien an.

Partei Kürzel Deutsche Bedeutung Ausrichtung Vorsitzender
Siumut S Vorwärts sozialdemokratisch Lars-Emil Johansen
Atassut A Gemeinsinn konservativ, wirtschaftsliberal, unionistisch Daniel Skifte
Inuit Ataqatigiit IA Gemeinschaft der Inuit demokratisch-sozialistisch Josef Motzfeldt
Akulliit Partiiat AP Partei der Mittelsten zentristisch, wirtschaftsliberal Bjarne Kreutzmann
Issittup Partiia IP Partei des Eisigen wirtschaftsliberal, konservativ Knud Kleist

Kandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Wahl traten 188 Kandidaten mit jeweils zwei Stellvertretern an, die sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien und Wahlkreise verteilten. Unter den Einzelkandidaten befanden sich zwei Wählerbündnisse, wobei aus dem einen die spätere Kattusseqatigiit Partiiat hervorging.[1]

Partei Südkreis Mittelkreis Diskokreis Uummannaq Upernavik Avanersuaq Tasiilaq Ittoqqortoormiit Insgesamt
Siumut 11 16 12 4 6 4 4 3 60
Atassut 9 17 12 4 3 5 4 1 55
Inuit Ataqatigiit 6 12 8 2 4 2 2 3 39
Akulliit Partiiat 1 5 7 1 0 0 0 0 14
Issittup Partiia 0 1 0 0 0 0 0 0 1
Einzelkandidaten 1 6 9 0 0 0 0 0 16

Mehrere bisherige Abgeordnete traten nicht erneut an: Emil Abelsen, Bendt Frederiksen, Ove Rosing Olsen, Ûssarĸak K'ujaukitsoĸ (alle Siumut), Lars Chemnitz, Emilie Lennert (alle Atassut) und Henriette Rasmussen (Inuit Ataqatigiit). Agnethe Nielsen (Atassut) trat nur noch als Stellvertreterin an. Dazu kamen Anders Andreassen, Mikael Petersen (alle Siumut), Godmand Jensen, Torben Emil Lynge, Andreas Sanimuínaĸ, Holger Sivertsen (alle Atassut), Aqqalukasik Kanuthsen (Inuit Ataqatigiit), Lars Godtfredsen (Akulliit Partiiat) und Frederik Rosbach (parteilos) sowie nur als Stellvertreter Isak Lund, Hendrik Nielsen, Marius Olsen, Hans Pavia Rosing (alle Siumut), David Broberg, Anguteeraq Davidsen, Ingvar Høegh, Allan Idd Jensen, K'issúnguaĸ Kristiansen, Lamik Møller (alle Atassut) und Severin Johansen (Inuit Ataqatigiit), die bereits einmal Mitglied im Landesrat oder Inatsisartut gewesen waren, aber 1991 nicht angetreten oder nicht gewählt worden waren.

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parlamentswahl in Grönland 1995 (Grönland)
Parlamentswahl in Grönland 1995 (Grönland)
Stärkste Partei nach Abstimmungsort.
Siumut (hellblau), Atassut (dunkelblau), Inuit Ataqatigiit (rot), Parteilose (dunkelgrau), unentschieden (hellgrau)
Interaktive Karte. Anklicken der Markierung führt zum Ort.

Die sozialdemokratische Partei Siumut wurde erneut stärkste Fraktion im Inatsisartut, gefolgt von der Atassut und der Inuit Ataqatigiit. Die Zentrumspartei Akulliit Partiiat hielt ihre zwei Sitze im Parlament, während die Issittup Partiia den Wiedereinzug verfehlte.

Endergebnis der Parlamentswahl in Grönland 1995
Partei Stimmen Sitze
Anzahl % +/− Anzahl +/−
Siumut 9.803 38,4 +1,1 12 +1
Atassut 7.674 30,1 ±0,0 10 +2
Inuit Ataqatigiit 5.180 20,3 +0,9 6 +1
Akulliit Partiiat 1.560 6,1 −3,4 2 ±0
Issittup Partiia 90 0,4 −2,4 0 −1
Unabhängige Kandidaten 1.193 4,7 +3,8 1 +1
Gesamt 25.500 100,0 31 +4
Gültige Stimmen 25.500 97,6
Ungültige Stimmen 634 2,4
Wahlbeteiligung 26.134 69,6
Wahlberechtigte 37.556 100,0
Quelle: [2][3]

Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

31 Abgeordnete wurden ins 6. Inatsisartut gewählt. Lars-Emil Johansen (Siumut) wurde als Premierminister im Amt bestätigt und führte von nun an das Kabinett Johansen II an.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Parlamentwahlkandidaten 1995. Atuagagdliutit (21. Februar 1995). S. 16–17.
  2. Wahlbuch 1995 Naalakkersuisut (archiviert).
  3. Parlamentswahlergebnisse 1995. Atuagagdliutit (7. März 1995). S. 8–17.