Die Nacht (1961)

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Film
Titel Die Nacht
Originaltitel La notte
Produktionsland Italien, Frankreich
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1961
Länge 122 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Michelangelo Antonioni
Drehbuch Michelangelo Antonioni
Ennio Flaiano
Tonino Guerra
Produktion Emanuele Cassuto
Musik Giorgio Gaslini
Kamera Gianni Di Venanzo
Schnitt Eraldo Da Roma
Besetzung

Die Nacht (Originaltitel: La notte) ist ein italienisch-französischer Spielfilm aus dem Jahre 1961.

Handlung

Das Ehepaar Giovanni und Lidia Pontano lebt aneinander vorbei. Der Schriftsteller Giovanni ist mit der schönen Lidia seit zehn Jahren verheiratet, doch nichts scheint das attraktive Paar mehr zu verbinden. Gemeinsam besuchen sie im Krankenhaus ihren todkranken Freund Tommaso. Anschließend gehen sie getrennte Wege.

Giovanni muss zu einer Promotion-Party für sein neues Buch. Lidia spaziert in Mailand an Orten ihrer Vergangenheit. Danach treffen sie sich wieder zu Hause und gehen auf Lidias Wunsch in einen Nachtclub, wo ein schwarzes Artistenpaar zu Jazz-Musik auftritt. Giovanni, der stets bemüht scheint, die Rolle des zugeneigten Ehemanns zu spielen, spürt die Signale von Lidia nicht.

Sodann beschließen sie, zu einer Party des reichen Industriellen Gherardini zu gehen. Dieser hat ein lukratives Angebot für Giovanni. Er möchte, dass der Schriftsteller ein Buch über ihn und die Geschichte seiner Firma schreibt. Giovanni und Lidia amüsieren sich oberflächlich auf der Party. Giovanni flirtet mit der hübschen Valentina Gherardini (Monica Vitti), der Tochter des Gastgebers.[1] Giovanni bemerkt, wie weit er sich von Lidia entfernt hat. Später erhält Lidia die Nachricht, dass Tommaso im Krankenhaus gestorben ist. Die Nacht endet, und Lidia gesteht ihrem Mann, dass sie ihn nicht mehr liebe.

Hintergrund

Die Nacht ist der zweite Teil einer Trilogie über das Leben moderner Paare im Europa der Nachkriegszeit. Der erste Film Die mit der Liebe spielen entstand 1960 und der dritte Teil Liebe 1962 im Jahre 1962.

Die deutsche Synchronfassung (Buch und Regie) erarbeitete Dr. Hermann Gressieker.

Kritiken

  • Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden gab dem Film das Prädikat Besonders Wertvoll. In der Begründung des Gutachtens der FBW hieß es 1961: Der Ausschuß ist sich bewußt, daß ihm hier ein Film zur Beurteilung übergeben worden ist, auf den der herkömmliche Kanon der Filmästhetik nicht mehr anwendbar ist. "La Notte" eröffnet bereits im Formalen Perspektiven, deren genaue Untersuchung von einem Ausschuß, dem nur begrenzte Zeit zur Verfügung steht, nicht geleistet werden kann. Der Bewertungsausschuß möchte die Vorläufigkeit seiner Feststellungen ausdrücklich betonen, die nichts anderes sein sollen als die gleichsam erste Reaktion auf ein filmisches Gebilde, für das ganz ohne Zweifel der Begriff "genial" verfügbar ist. Die Äußerungen des Bewertungsausschusses zu dem Film "La Notte" können nichts anderes sein als unvollkommene, fragmentarische Bemerkungen, die sich von irgendwelchen Interpretationskünsten fernhalten.[2]

Auszeichnungen

Antonioni gewann mit diesem Film den Goldenen Bären auf der Berlinale 1961. Die beiden anderen Teile der Trilogie gewannen jeweils Preise bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dieter Krusche, Jürgen Labenski: Reclams Filmführer. 7. Auflage, Reclam, Stuttgart 1987, S. 398f.
  2. Die Nacht im Lexikon des internationalen Films