Dreifaltigkeitskirche (Regensburg)

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Dreifaltigkeitskirche

Die römisch-katholische Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit steht auf dem Dreifaltigkeitsberg (Am Dreifaltigkeitsberg 8) im Stadtteil Steinweg-Pfaffenstein von Regensburg.

Geschichte

Die Dreifaltigkeitskirche wurde im Pestjahr 1713 von Stadtamhofer Bürgern auf der damals noch als Osterberg bezeichneten Anhöhe errichtet, um ein Ende der Seuche zu bewirken. 1715 wurde die Kirche geweiht.

Kirchengebäude

Die Pfarrkirche ist ein Saalbau mit eingezogenem Chor, Chorflankentürmen und Vorhalle mit offenen Arkaden und Mittelturm. Die Vorhalle und der Turm im Rundbogenstil sind von 1837 und wurden wohl nach Plänen von Leo von Klenze gestaltet. 1933 erfolgte eine Erweiterung nach Westen durch Heinrich Hauberrisser. Sehenswert sind die Deckenbilder, die Grabplatte von Michael Schlecht, die Pestgedenktafel, das gotische Steinreliefkreuz, die Beichtstühle von 1732/35, der Taufstein und die Pieta von 1717. Die Altarbilder von Johann Gebhard von Prüfening stammen von Anfang des 18. Jahrhunderts. Der barocke Hochaltar wurde 1713 vom Stadtamhofer Bierbrauer Johann Höchtl gestiftet. Der rechte Seitenaltar besitzt ein Bild des Hl. Rochus. Der Pestheilige war der Patron der alten Pfarrkirche von Steinweg. Das große Deckenfresko von Karl Manninger ist von 1961 und wurde im Zuge der Deckerenovierung eingefügt. Der Kreuzweg zur Kirche hinauf, der in einer Kreuzwegkapelle (seit 1922 in eine Kriegergedächtniskapelle umgewandelt) am Kirchenvorplatz endet, stammt aus der Barockzeit und umfasst vierzehn Stationen.

Die Kirche

Die römisch-katholische Kirche steht auf dem Dreifaltigkeitsberg im Regensburger Stadtteil Steinweg.

Geschichte zum Bau der Kirche

Trotz Sicherheitsvorkehrungen konnte die Ausbreitung der schwarzen Beulenpest von der Reichsstadt Regensburg auf Stadtamhof und Steinweg um das Jahr 1713 nicht verhindert werden. Anfänglich war die Pest nur auf das reichsstädtische Regensburg südlich der Donau beschränkt. Es gab verschiedene Maßnahmen, die eingeleitet wurden, um die Pest nicht nach Stadtamhof und Steinweg zu übertragen. Eine dieser Maßnahmen war zum Beispiel, dass als Postübertragungsmittel eine eiserne Truhe an Ketten am Tor der Steinernen Brücke befestigt wurde. Wenn sie von der Pest verschont bleiben würden, gelobten Bürger von Stadtamhof und Steinweg den Bau einer der Heiligsten Dreifaltigkeit geweihten Kirche auf dem Osterberg oberhalb des Ortes Steinweg. Der Hauptinitiator Michael Schlecht, ein Braumeister aus Stadtamhof, sorgte dafür, dass schon am 18. September 1713 die Grundsteinlegung gefeiert werden konnte. Tragisch war, dass neun Tage nach dieser Grundsteinlegung Schlechts Ehefrau und bald auch drei seiner Söhne der Pest zum Opfer fielen. Schlecht trieb die Arbeiten aber unaufhörlich voran und stiftete 1714 zusammen mit Anna Catharina Weiss einen Kelch, obwohl die Kirche noch gar nicht fertiggestellt war. Am 28. Juli 1715, ungefähr ein Jahr nachdem die Pest überwunden war, weihte Weihbischof Albert Ernst Graf von Wartenberg die Kirche feierlich ein. Kurz darauf verstarb Michael Schlecht, sein Epitaph befindet sich im Inneren der Kirche. Zur Einweihung und in der Zeit danach strömten große Menschenscharen zur neuerbauten Kirche und dankten Gott für das Ende der Pestzeit.

In den Jahren 1813 und 1815 wurde auch das hundertjährige Jubiläum der Kirche großartig gefeiert.

Die Inneneinrichtung und Umbaumaßnahmen der Kirche

Dreifaltigkeitskirche: Innenraum

Im Inneren der Kirche befinden sich drei Altäre: Der Hauptaltar ist eine viersäulige Anlage von 1713. Er wurde gestiftet vom Stadtamhofer Bierbrauer Johann Georg Christoph Höchtl. Auf dessen Vornamen hin beziehen sich auch die beiden flankierenden Heiligenfiguren St. Georg und St. Christopher an den Seiten des Altars. Die beiden Seitenaltäre zeigen die Pestheiligen St. Sebastian (links) und St. Rochus (rechts). Die Kanzel der Kirche befindet sich heute in der Pfarrkirche zu Sallern. Das Deckengemälde zeigt neun sehr dekorative Bilder, gestiftet von den Zünften von Weichs, Steinweg und Stadtamhof. Neben den sieben Werken der Barmherzigkeit sind die Beruhigung des Seesturms und der reiche Fischfang aus der Bibel dargestellt. Die Pietà im Engelsreigen an der nördlichen Seitenwand wurde 1717 von Margaretha Wirth gestiftet. Von 1732/35 stammen die Beichtstühle, die Kreuzwegstationen sind von 1933/34. Das Kirchlein wurde erstmals 1837 durch den Architekten Freiherr von Reichlin umgebaut. Er ergänzte an der Ostseite eine Halle im byzantinischen Stil. 1933 verlängerte der Architekt Heinrich Haubenrisser die Kirche um einige Meter nach Westen. Das Deckenbild in diesem neuen Teil, eine Darstellung der Apokalypse, schuf Karl Manninger 1961. Eine Besonderheit stellt der sogenannte Pestleichenstein an der Ostwand dar. Dieser stammt aus der Umfriedung des Pestlazaretts am Unteren Wöhrd.

Weblinks

Koordinaten: 49° 1′ 52″ N, 12° 5′ 48,1″ O