Enrico Cialdini

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Oktober 2016 um 21:42 Uhr durch Kleombrotos (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Enrico Cialdini
Enrico Cialdini

Enrico Cialdini, Herzog von Gaeta (* 10. August 1811 in Castelvetro bei Modena; † 8. September 1892 in Livorno) war ein italienischer General.

Leben

Cialdini floh 1831 nach dem misslungenen Aufstand im Kirchenstaat und kämpfte dann mit Auszeichnung in Spanien und Portugal. 1848 wurde er von der provisorischen Regierung in Mailand nach Italien zurückberufen und kämpfte dann unter General Ferrari im Venetianischen.

Cialdini wurde bei Vicenza schwer verwundet und fiel in die Hände der Österreicher. Geheilt und aus der Gefangenschaft entlassen, trat er in die Armee Piemonts ein, organisierte ein Freiwilligenkorps und kämpfte an dessen Spitze 1849 bei Novara.

1855 nahm er als Brigadekommandeur am Krimkrieg teil. Im Sardinischen Krieg 1859 führte er eine der fünf Divisionen und wurde nach seinem Sieg in der Schlacht von Palestro (31. Mai) zum Generalleutnant befördert. Am 18. September 1860 schlug er die päpstlichen Truppen in der Schlacht bei Castelfidardo. Im Frühjahr 1861 führte er die königliche Armee ins Königreich Neapel und zwang im Kampf gegen die Truppen der Bourbonen die Festungen Capua und Gaeta zur Kapitulation. König Viktor Emanuel II. erhob ihn daraufhin zum Herzog von Gaeta und übertrug ihm die Statthalterschaft von Neapel.

Im Deutschen Krieg 1866 führte er die Reserve-Armee am nördlichen Ufer des Po und im Raum Bologna und wurde nach der Niederlage des Oberkommandierenden La Marmora in der Schlacht bei Custozza zum neuen Generalstabschef ernannt. 1868 führte dies zu einer erbitterten literarischen Auseinandersetzung der beiden Militärs. Cialdini ging Ende Juni über den Po und besetzte im Juli 1866 Venetien, wurde aber durch den frühzeitigen Friedensschluss an weiteren Operationen gegen die Österreicher gehindert.

Ab 1876 war Cialdini als Nachfolger von Costantino Nigra Gesandter in Paris, wurde 1881 jedoch wegen seines allzu selbstbewussten Auftretens abberufen.

Enrico Cialdini starb am 8. September 1892 in Livorno.

Weblinks

Commons: Enrico Cialdini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien