Enzo Bianco

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Enzo Bianco

Enzo Bianco (* 24. Februar 1951 in Aidone, Provinz Enna) ist ein italienischer Politiker. Er gehörte nacheinander dem Partito Repubblicano Italiano (PRI), der La Margherita - Democrazia è Libertà sowie seit deren Gründung 2007 des Partito Democratico.

Leben

Bürgermeister von Catania und Abgeordneter

Nach dem Schulbesuch studierte Bianco Rechtswissenschaft und war nach dem Abschluss (Laurea) des Studiums 1975 als Rechtsanwalt in Catania und dann von 1976 bis 1982 als Unternehmensberater und Finanzexperte beim Consorzio di Credito per le Opere Pubbliche (CREDIOP), einer öffentlichen Kreditanstalt, tätig.

Daneben war Bianco zwischen 1976 und 1979 Mitglied des Vorstandes der Jugendorganisation der PRI (Federazione Nazionale dei Giovani Repubblicani) sowie von 1980 bis 1984 außenpolitischer Sprecher der PRI. Zwischen 1983 und 1988 war er Repräsentant eines Ingenieurbüros, das in Amerika, Asien und Afrika tätig war.

Nach seiner Rückkehr wurde er 1988 Mitglied des Stadtrates sowie zwischen Juli 1988 und November 1989 Bürgermeister von Catania, ehe 1991 seine Wahl zum Mitglied der Regionalversammlung von Sizilien (Assemblea regionale siciliana) erfolgte.

Am 23. April 1992 wurde er als Kandidat der PRI erstmals zum Mitglied der Camera dei deputati (Abgeordnetenkammer) gewählt. Dort vertrat er bis zum 14. September 1993 den Wahlkreis Catania und war anschließend von Juni 1993 bis Januar 2000 wieder Bürgermeister von Catania. Seit Juni 2013 ist er zum dritten Mal wieder Bürgermeister von Catania.

Innenminister und Senator

Nach einer mehrjährigen erneuten Tätigkeit als Rechtsanwalt und Unternehmensberater wurde er am 22. Dezember 1999 Innenminister in der Regierung von Ministerpräsident Massimo D’Alema und bekleidete dieses Amt auch in der darauf folgenden Regierung von Giuliano Amato bis zum 10. Juni 2001. In dieser Funktion vermutete er 2000, dass die rechtsextremistische Organisation Forza Nuova die Irriducibili Lazio, eine der größten italienischen Ultrà-Gruppierungen, kontrolliert.

Am 4. Juni 2001 wurde er als Mitglied der Partei La Margherita - Democrazia è Libertà dann wiederum zum Mitglied in die Abgeordnetenkammer gewählt und vertrat dort bis April 2006 den Wahlkreis XXV von Sizilien. Während dieser Zeit war er zwischen August 2001 und April 2006 Präsident des Parlamentsausschusses für den Informations- und Sicherheitsdienst sowie die Geheimpolizei. Anfang 2004 berichtete er, dass bereits 1997, 2000 und 2001 islamistische Gruppen ausgehoben worden seien, die in Verbindung mit islamischen Terroristen gestanden hätten. Seit den Madrider Zuganschläge vom März 2004 und der Ermordung von zwei italienischen Geiseln im September 2004 im Irak ist ein wachsendes Misstrauen der Bevölkerung gegen die muslimische Minderheit spürbar.

Bianco wurde am 9. April 2006 für das Mitte-links-Wahlbündnis L’Ulivo, zu dem auch La Margherita gehört, zum Mitglied in den Senato della Repubblica (Senat) gewählt und gehört diesem seither an.

Weblinks und Quellen