Ernst Grenzebach

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Alexander Ernst Martin Grenzebach (14. Februar 1871 in Berlin29. Mai 1936 ebendort) war ein deutscher Konzertsänger des Stimmfaches Bariton und Gesangspädagoge. Er unterrichtete unter anderen zwei der berühmtesten Heldentenöre des deutschen Faches: Max Lorenz und Lauritz Melchior.[1]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Grenzebach war der Sohn des Berliner Kaufmanns Georg Friedrich Grenzebach (1832–1903) und dessen Ehefrau Margarethe Grenzebach, geb. Grünewald (1838–1917).[2] Nach dem Besuch des Realgymnasiums studierte er in den Jahren 1900 bis 1904 am Stern’schen Konservatorium Musik und Opern- und Konzertgesang, unter anderem bei dem Bariton Alexander Heinemann.[3] Grenzebach war bis etwa 1920 auch als Konzertsänger tätig, widmete sich jedoch unmittelbar nach seiner eigenen Ausbildung vorrangig dem Unterrichten. Von 1911[4] bis 1920 war er Hauptlehrer für Opern- und Konzertgesang am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium, das über Jahrzehnte den Ruf einer international renommierten Ausbildungsstätte genoss. Sein eigenes Gesangsstudio befand sich ab 1912 in der Nassauischen Straße in Berlin-Wilmersdorf[5]. Er gründete den Grenzebach'schen Frauenchor, der sich aus seinen Schülerinnen zusammensetzte. Er galt als der Gesangspädagoge von Berlin und war von 1930 bis 1934 als Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik verpflichtet[6].

Else Prausnitz (1885–1976) war viele Jahre lang die Klavierbegleiterin während seiner Unterrichtsstunden.[7]

Der spätere Schallplattenproduzent, Manager und Komponist Herbert Grenzebach (1897–1992) war sein Neffe, dessen musikalische Ausbildung von Ernst Grenzebach gefördert wurde[8].

Ernst Grenzebach starb im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfarkt während einer Übungsstunde in der Charlottenburger Wohnung seines Schülers Max Lorenz.[9] Beigesetzt wurde er auf dem Alten Luisenstädtischen Friedhof in Berlin-Kreuzberg. Das Grab ist nicht erhalten.[10]

Ernst Grenzebach, Werbeanzeige, 1913

Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war einer der größten Gesanglehrer seiner Generation; eine Fülle später berühmt gewordener Sängerinnen und Sänger gingen aus seiner Schule hervor.
Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, München 2003

Schüler (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu seinen Schülern zählten damals bereits berühmte Sänger und eine Reihe junger Talente:

 

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Radio Belcanto: Max Lorenz, abgerufen am 5. Juli 2019
  2. Standesamt [Berlin]-Schöneberg I Sterbeurkunde Nr. 946 vom 8. September 1903; Standesamt [Berlin]-Wilmersdorf, Sterbeurkunde Nr. 365 vom 10. März 1917
  3. Eine andere Quelle nennt den 1. September 1904 als Beginn einer zweijährigen Ausbildung: "Liste der Schülerinnen und Schüler des Stern’schen Konservatoriums (1850–1936)" [1]
  4. Hugo Leichtentritt: Das Konservatorium der Musik Klindworth-Schwarwenka Berlin 1881–1931. Berlin 1931, S. 27
  5. Berliner Adressbücher
  6. Signale für die musikalische Welt, Heft 49 / 1930 (Berufung) und Heft 26 / 1934 (Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen)
  7. Prausnitz, Else in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit [2]
  8. Recording Pioneers: Herbert GRENZEBACH, abgerufen am 28. Oktober 2020 und Hansfried Sieben: Herbert Grenzebach: ein Leben für die Telefunken-Schallplatte. Düsseldorf 1991
  9. Meldung in verschiedenen Zeitungen, so in: Münsterischer Anzeiger vom 7. Juni 1936, S. 2 [3]
  10. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1. S. 265.