Erwin Schrott

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Erwin Schrott auf dem „magenta carpet“ des Life Ball 2013
Erwin Schrott (2014)
Erwin Schrott in der NDR Talk Show 2012

Erwin Esteban Schrott Baladon (* 21. Dezember 1972 in Montevideo, Uruguay) ist ein uruguayischer Opernsänger (Bassbariton), zusätzlich besitzt er seit 2010 die spanische Staatsbürgerschaft.[1]

Leben

Erwin Schrott wurde im montevideanischen Stadtviertel La Comercial in eine Arbeiterfamilie mit österreichisch-deutschen Vorfahren[2][3] geboren. Er debütierte im Alter von 22 Jahren in Montevideo in der Rolle des Roucher in Andrea Chénier und sang bald verschiedene Hauptrollen am Teatro Municipal in Santiago de Chile, darunter den Timur in Turandot, Sparafucile in Rigoletto und Ramphis in Aida. Am Royal Opera House Covent Garden sang er die Titelrolle in Mozarts Le nozze di Figaro. 1999 wurde er international bekannt, als er den 1. Preis sowohl des Publikums als auch der Jury beim Operalia-Wettbewerb gewann.

Der Künstler ist regelmäßiger Gast an den großen Opernbühnen wie: der Wiener Staatsoper, der Los Angeles Opera, der Metropolitan Opera New York, dem Royal Opera House London, dem Teatro San Carlo Neapel, dem Opernhaus Zürich, und der Mailänder Scala, der Opera national de Paris (wo er im Juni 2011 die Rolle des Figaro in Mozarts Le nozze di Figaro sang), um nur einige der vielen zu nennen. In Salzburg debütierte er 2008 bei den Festspielen an der Seite von Dorothea Röschmann, Ekaterina Siurina, Matthew Polenzani und Annette Dasch, als Leporello in Mozarts Don Giovanni. Ein Kritiker schrieb:

„Ein Sänger stand im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses, allein deshalb, weil man wissen wollte, welche künstlerische Potenz sich Anna Netrebko angelacht hat. Nach stattgehabter Hörprobe muss der Befund lauten: Das Salzburg-Debüt Erwin Schrotts als Leporello erfolgte erstens keinesfalls zu früh, und zweitens wäre er womöglich die wirkungsvollere Besetzung für Don Giovanni (Christopher Maltman als durchsetzungsstarker Macho) gewesen, da er eine männlich kernigere, voluminösere Stimmvitalität bewies.“[4]

2012 erhielt er den Klassik-ohne-Grenzen-Preis des Echo Deutschen Musikpreises Klassik mit seinem Album Rojotango, erschienen bei Sony Classical.[5] Im Frühjahr 2015 gab er an der Seite von Jonas Kaufmann und Anja Harteros in einer konzertanten Aufführung den Ramfis in Giuseppe Verdis Aida.[6]

Privates

Schrott war bis 2013 mit der russisch-österreichischen Sopranistin Anna Netrebko liiert.[7] Sie sind seit 5. September 2008 Eltern eines Sohnes, dem sie die Vornamen „Tiago Aruã“ gaben. „Tiago“ bedeutet auf Deutsch „Jakob“. Der zweite Name „Aruã“ kommt aus der Sprache der Charrúas und bedeutet „wertvoll“ und „friedlich“.[8] Schrott hat noch eine Tochter Lara (* 1998) aus einer früheren Beziehung.[9][8]

Ehrungen, Auszeichnung

  • 2015: „Distinguished Citizen“ von Montevideo[10]
  • 2012: ECHO Klassik für sein Album Rojotango
  • 1998: Operalia, erster Preis (Sänger) und Publikumspreis

Literatur

  • Rüdiger Heinze: Es geht über Stock und Stein. Salzburger Festspiele. Ein ‚Don Giovanni‘ im dunklen Tann. In: Augsburger Allgemeine. Nr. 175, 2008, S. 8.

Diskografie (Auswahl)

Weblinks

Commons: Erwin Schrott – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Referncia del Consejo de Ministros de 29 de octubre de 2010
  2. Erwin Schrott - Munzinger Biographie
  3. Interview in Die Presse
  4. Heinze 2008, S. 8
  5. Homepage Echo Klassik
  6. Helmut Pitsch „Konzertantes Großereignis“, Opernnetz, abgerufen am 7. Juli 2015.
  7. Nachricht vom 25. November 2013
  8. a b "Anna Netrebkos Sohn heißt Tiago Arua", Vienna Online, 8. September 2008
  9. Anthony Tommasin: „A Rake, Sure, but a Thoughtful One“. In: The New York Times, 25. September 2008
  10. Intendencia de Montevideo „Erwin Schrott es Ciudadano Illustre de Montevideo“, 14. August 2015