Espenschied (Lorch)
Espenschied Stadt Lorch
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Koordinaten: | 50° 7′ N, 7° 54′ O |
Höhe: | 404 m |
Einwohner: | 530 |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Postleitzahl: | 65391 |
Vorwahl: | 06775 |
Espenschied ist ein Stadtteil von Lorch im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen mit 530 Einwohnern.[1] Für den Ortsteil besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat.
Geographie
Espenschied liegt über dem Wispertal auf einer Höhe von 400 Metern[2] im westlichen Hintertaunus und ist seit 1974 als Luftkurort staatlich anerkannt. Die einzige Zufahrtsstraße, die L 3031, führt von der Laukenmühle im Wispertal aus Süden kommend, weiter über die Hessische Landesgrenze nach Welterod und Strüth im Rhein-Lahn-Kreis.
Geschichte
Das Bestehen des Ortes kann als villa Espelscheid bis in das Jahr 1187 urkundlich zurückverfolgt werden. Im 12. Jahrhundert besaßen hier die Rheingrafen einen Hof. Von 1165 bis 1183 kam er pfandweise an die Grafen von Nassau. Im 13. Jahrhundert hatten die Herren von Eppstein vorübergehend Besitz in Espenschied - wahrscheinlich als Mainzer Lehen. Seit dem 14. Jahrhundert war Espenschied Teil der Herrschaft Lauksburg und nur über Lehnsbande mit dem Erzstift Mainz verbunden. Als weitgehend selbständige Herrschaft war es bis 1508 in den Händen der Herren von Greiffenklau und gelangte dann an die Herren von Heuchelheim. Nach dem Tode Sebastians von Heuchelheim 1575 wurde Espenschied als erledigtes Lehen eingezogen und dem kurmainzischen Amt Lorch zugewiesen. Seitdem teilte Espenschied die Geschichte des Rheingaus.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Espenschied am 1. Januar 1977 zugleich mit anderen Gemeinden in die Stadt Lorch eingegliedert.[3]
Wappen
Am 2. September 1965 wurde der Gemeinde Espenschied im damaligen Rheingaukreis, Regierungsbezirk Wiesbaden, ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Schwarz eine goldene, mit roten und blauen Steinen belegte Inful, begleitet von drei goldenen Espenblättern (2:1).[4]
Kultur
Espenschied hat mit der Kirche Sankt Nikolaus eine Filialkirche der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Florin - Kloster Schönau. Die Saalkirche aus den Jahren 1746–1748 zeichnet sich durch einen markanten Dachreiter aus. Der Hochaltar stammt aus dem 1. Viertel des 18. Jahrhunderts, während zwei Seitenaltäre und die Kanzel aus der Bauzeit stammen. Unter den barocken Holzfiguren befindet sich ein Hl. Josef des Bildhauers Johann Georg Bitterich.[5]
Familienverband
Es gibt seit 1954 einen Familienverband Espenschied, der seinen Namen von dem Ort Espenschied ableitet und in Espenschied regelmäßige Familientreffen abhält.[6]
Tourismus
Seit 2009 ist Espenschied Startpunkt des Rundwanderweges Wispertalsteig.
Einzelnachweise
- ↑ Hessen-Agentur über Lorch
- ↑ Topografische Karte 1:25.000
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 376.
- ↑ Genehmigung eines Wappens durch den Hessischen Minister des Innern vom 2. September 1965 (StAnz. S. 1102) Seite 2 der tif-Datei 1,8 MB
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler - Hessen, Deutscher Kunstverlag München 1982, ISBN 3-422-00380-0
- ↑ Homepage des Familienverbandes Espenschied
Weblinks
- Commons: Espenschied – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Stadtteil Espenschied im Internetauftritt der Stadt Lorch
- „Espenschied, Rheingau-Taunus-Kreis“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Espenschied In: Hessische Bibliographie[1]
- Verkehrs- und Heimatverein über Espenschied
- ↑ Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren! Info: Bitte auf