FDP-Bundesparteitag 1985

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Oktober 2016 um 14:14 Uhr durch Archiv des Liberalismus (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Den Bundesparteitag der FDP 1985 hielt die Freie Demokratische Partei vom 23. bis 24. Februar 1985 in Saarbrücken ab. Es handelte sich um den 36. ordentlichen Bundesparteitag der FDP in der Bundesrepublik Deutschland.

Verlauf

Der Parteitag stand anders als geplant nicht im Zeichen der Programmdebatte, da auf ihm ein Wechsel an der Parteispitze vollzogen wurde. Als Nachfolger von Hans-Dietrich Genscher wurde Martin Bangemann zum Parteivorsitzenden gewählt.

Das liberale Manifest − „Zukunftschance Freiheit. Liberales Manifest für eine Gesellschaft im Umbruch“ − war als Fortschreibung der aus der sozial-liberalen Ära stammenden „Freiburger Thesen“ gedacht.[1] Damit sollte den inzwischen rapide gewandelten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung getragen werden, gerade auch den sich immer mehr abzeichnenden Problemen mit dem Wohlfahrtsstaat. Das „Liberale Manifest“ bereitete den Weg für eine Konsolidierung der FDP, die nach der „Wende“ von 1982 bei der Bundestagswahl 1983 den Einzug in das Parlament nur knapp geschafft hatte und bei der Europawahl ein Jahr später unter fünf Prozent geblieben war. Nach dem Wiedereinzug in verschiedene Landesparlamente konnte sie mit rund neun Prozent bei der Bundestagswahl 1987 eine regelrechte „Wiederauferstehung“ feiern. Die weltpolitischen Umbrüche von 1989/90 entzogen aber etlichen Grundannahmen des „Liberalen Manifests“ den Boden, so dass es 1997 durch die „Wiesbadener Grundsätze“ ersetzt wurde.

Beschlüsse

Der Parteitag verabschiedete Papiere zur „Internationalen Politik für Frieden, Freiheit und Menschenrechte“, zur Fußball-Europameisterschaft, zur Bekanntgabe von US-Stationierungsorten, zur Rentenversicherung, zum Zivildienst, zum Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub, zu Frauenhäusern, zu einer Konzertierten Aktion für Frauen, zur Gleichstellungsbeauftragten, zum Schutz vergewaltigter Frauen, zum Ehescheidungsfolgenrecht, zur Realisierung der Koalitionsvereinbarung zum Antidiskriminierungsgesetz, zur Neuregelung des Demonstrationsstrafrechts, zum Asylrecht, zur KfZ-Steuer für alle Automobile und zur Satzungsänderung.[2]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Das liberale Manifest der Freien Demokratischen Partei (.pdf)
  2. Alle Beschlüsse des Bundesparteitags finden sich in Friedrich-Naumann-Stiftung (Hrsg.): Das Programm der Liberalen. Zehn Jahre Programmarbeit der F.D.P. 1980 bis 1990. Nomos, Baden-Baden 1990, ISBN 3-7890-2111-3, S. 281–306.