FDP-Bundesparteitag 1994

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Koordinaten: 54° 4′ 39″ N, 12° 7′ 33″ O

Titel 45. ordentlicher Bundesparteitag
Ordnungsnummer 45
Ort Rostock
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern
Halle Stadthalle Rostock
Beginn 3. Juni 1994
Dauer (in Tagen) 3
Delegierte 662
Stadthalle Rostock, 1982

Den Bundesparteitag der FDP 1994 hielt die FDP vom 3. bis 5. Juni 1994 in Rostock ab. Es handelte sich um den 45. ordentlichen Bundesparteitag der FDP in der Bundesrepublik Deutschland. Der Parteitag fand in der Stadthalle Rostock statt und begann am 3. Juni 1994 um 14:00 Uhr.[1]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Parteitag wurde das Programm für die Bundestagswahl 1994 beschlossen.[2] Es sprachen der Parteivorsitzende und Bundesaußenminister Klaus Kinkel sowie zur Einbringung des Wahlprogramms der Generalsekretär Werner Hoyer.[3]

Beschlüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Parteitag wurde u. a. ein bedarfsabhängiges Bürgergeld im Sinne einer negativen Einkommensteuer für die soziale Sicherheit beschlossen.[4][5][6][7][8] Außerdem wurde beschlossen, die Anerkennung der Abschlüsse des Lehrerstudiums in der DDR sowie Rechtssicherheit für Erholungsgrundstücke in den neuen Ländern zu fordern.[9]

Delegiertenschlüssel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurden zum Bundesparteitag 662 Delegierte eingeladen. Nach dem Mitgliederstand der Landesverbände zum 31. Dezember 1992 (330 Delegierte) und den Wählerstimmenzahlen (330 Delegierte) der Bundestagswahl vom 2. Dezember 1990 standen den Landesverbänden für die Amtszeit der Delegierten, die am 1. Mai 1993 begann und am 30. April 1995 endete, die folgenden Delegiertenrechte zu. Die Berechnung in der Bundesgeschäftsstelle durch den Bundesgeschäftsführer Rolf Berndt erfolgte am 18. Januar 1993 und wurde den Landesverbänden mitgeteilt.

Nach dem Mitgliederbestand der Landesverbände und den Wählerstimmen ergab sich folgender Delegiertenschlüssel:

Delegiertenrechte zum Bundesparteitag
Landesverband Delegierte nach Mitgliederzahl Delegierte nach Wählerstimmen Summe Vorher
Baden-Württemberg 7.117 23 667.272 43 66 57
Bayern 5.890 19 551.892 35 54 47
Berlin 4.260 13 183.780 12 25 25
Brandenburg 5.177 16 138.586 9 25 38
Bremen 624 2 50.630 3 5 4
Hamburg 1.868 6 117.293 8 14 12
Hessen 7.484 24 374.240 24 48 38
Mecklenburg-Vorpommern 5.826 19 91.229 6 25 30
Niedersachsen 8.056 26 474.609 31 57 46
Nordrhein-Westfalen 20.017 64 1.118.967 72 136 110
Rheinland-Pfalz 5.200 17 245.283 16 33 26
Saarland 2.588 8 42.459 3 11 8
Sachsen 9.666 31 345.471 22 53 69
Sachsen-Anhalt 8.394 27 314.265 20 47 65
Schleswig-Holstein 3.179 10 185.636 12 22 18
Thüringen 7.841 25 221.621 14 39 67
Bundesgebiet 103.187 330 5.123.233 330 660 660
Auslandsgruppe Europa 2 2 2

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In das Tagungspräsidum wurden gewählt: Ina Albowitz (LV NRW), Guido Westerwelle (LV NRW), Birgit Homburger (LV Baden-Württemberg), Detlev Fricke (LV Berlin) und Stefanie Wolf (LV Mecklenburg-Vorpommern).

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Liberal denken – Leistung wählen. Das Programm der FDP zur Bundestagswahl 1994, Sankt Augustin 1994; Zukunftssicherung durch Privatisierung und Haushaltskonsolidierung. Auszug aus dem FDP-Wahlprogramm, Bundestagswahlen 1994, Rostock 1994.
  • 45. Bundesparteitag der F.D.P. vom 3. bis 5. Juni 1994 in Rostock. In: Das Parlament, Bd. 44 (1994), Nr. 23, S. 17.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Bundesparteitag – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Informationen aus: Archiv des Liberalismus (www.freiheit.org/content/archiv-des-liberalismus)(ADL), Bestand FDP-Bundesparteitage, 20135.
  2. Liberal denken – Leistung wählen. Das Programm der FDP zur Bundestagswahl 1994, St. Augustin 1994; Zukunftssicherung durch Privatisierung und Haushaltskonsolidierung. Auszug aus dem FDP-Wahlprogramm, Bundestagswahlen 1994, Rostock 1994; Wahlprogramm als pdf (Memento des Originals vom 10. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.freiheit.org.
  3. Die Reden sind dokumentiert in: freie demokratische korrespondenz, Sonderausgabe, 3. Juni 1994.
  4. FDP − 56. Parteitag@1@2Vorlage:Toter Link/56.parteitag.fdp.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 104 KB)
  5. Michael Borchard, Dieter Althaus, Michael Opielka, Wolfgang Strengmann-Kuhn, Alexander Spermann: Das Solidarische Bürgergeld – Analysen einer Reformidee. Lucius & Lucius Verlagsges. mbH Stuttgart, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8282-0393-8, S. 41–54 (Online [PDF; abgerufen am 6. Dezember 2016]).
  6. Bedingungsloses Grundeinkommen: eine ökonomische Perspektive. In: DIW Berlin. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V. – 21.08.2014, abgerufen am 6. Dezember 2016 (englisch).
  7. Joachim Mitschke: Steuer- und Transferordnung aus einem Guss. Entwurf einer Neugestaltung der direkten Steuern und Sozialtransfers in der Bundesrepublik Deutschland. 1. Auflage. Nomos, Baden-Baden 1985, ISBN 978-3-7890-1097-2 (Online).
  8. Ulrike Kress, Jutta Allmendinger: Die negative Einkommensteuer: Arbeitsmarktwirkungen und sozialpolitische Bedeutung. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (MittAB). Band 27, 1994 (Online [PDF; abgerufen am 6. Dezember 2016]).
  9. Nach Unterlagen aus dem Archiv des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.