Biel-Täuffelen-Ins-Bahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Fahrplanfeld 290)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Biel-Täuffelen-Ins-Bahn
Streckennummer (BAV):261
Fahrplanfeld:290
Streckenlänge:21.19 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Stromsystem:1300 V =
Maximale Neigung: 48 
Übergang zur Strassenbahn Biel bis 1948
Biel Bahnhofplatz (1926–1975)
Unterführung SBB
0,00 Biel/Bienne 430 m ü. M.
Anschluss an SBB
Tunnel Biel 215 m
Zihl
1,17 Nidau 433 m ü. M.
Übergang zur Strassenbahn Biel bis 1948
Eigene Trasse ab 1926
Nidau-Büren-Kanal 64 m
1,66 Nidau Beunden 434 m ü. M.
2,14 Ipsach 435 m ü. M.
2,91 Ipsach Herdi 438 m ü. M.
4,24 Sutz 450 m ü. M.
4,95 Lattrigen 455 m ü. M.
6,31 Mörigen 481 m ü. M.
7,74 Gerolfingen 502 m ü. M.
8,81 Täuffelen 492 m ü. M.
Depot und Werkstätte
10,18 Hagneck 452 m ü. M.
Hagneck-Kanal 91 m
11,61 Lüscherz 446 m ü. M.
13,53 Siselen Ausweiche 440 m ü. M.
Siselen-Finsterhennen 440 m ü. M.
13,94 Finsterhennen bis 2015 441 m ü. M.
16,51 Brüttelen 447 m ü. M.
20,21 Ins Dorf 476 m ü. M.
21,19 Ins 438 m ü. M.
Rollschemelanlage (1917–1997)
Anschluss an BLS-BN und TPF-FMA

Die Biel-Täuffelen-Ins-Bahn (BTI) war eine Bahngesellschaft im Kanton Bern in der Schweiz. Sie fusionierte 1999 mit der Regionalverkehr Oberaargau (RVO), der Solothurn-Niederbipp-Bahn (SNB) und den Oberaargauischen Automobilkursen (OAK) zur Aare Seeland mobil (ASm), welche heute die gut 21 km lange, meterspurige Bahnstrecke Biel–Täuffelen–Ins betreibt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zertifikat für 4 Aktien zu je 250 Franken der Seeländischen Lokalbahnen vom 15. Januar 1918

Im Jahre 1912 mit Sitz in Täuffelen als Seeländische Lokalbahnen (SLB) gegründet, wurde der erste Streckenabschnitt von Nidau nach Siselen am 4. Dezember 1916 eröffnet; am 19. März 1917 folgte der Abschnitt von Siselen nach Ins. Da in Ins die Strecke an der normalspurigen Strecke der Bern-Neuenburg-Bahn (BN) endete, wurde gleichzeitig eine Rollschemelanlage für den Transport normalspuriger Güterwagen auf der Meterspurstrecke eröffnet.

Der letzte Streckenabschnitt zwischen Nidau und dem Bieler Bahnhofplatz folgte schliesslich am 21. August 1926, zuvor nutzte die Bahn die Strecke der Strassenbahn Biel, um den Bahnhof zu erreichen. Auch hier wurde gleichzeitig eine Rollschemelanlage in Betrieb genommen; die möglichen Zustellpunkte umfassten die gesamte Bahnstrecke der damaligen Seeländischen Lokalbahnen.

Die Bahnstrecke Biel–Täuffelen–Ins blieb die einzige Bahnstrecke der Seeländischen Lokalbahnen.

Die Seeländischen Lokalbahnen wurden per 1. September 1945 in Biel-Täuffelen-Ins-Bahn (BTI) umbenannt. Die zwischen den Oberaargau-Jura-Bahnen (OJB) und der Solothurn-Niederbipp-Bahn (SNB) bereits seit längerem bestehende Zusammenarbeit wurde 1960 vertraglich geregelt.

Am 22. Mai 1975 wurde die neue unterirdische Einführung der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn in den Bahnhof Biel in Betrieb genommen. Damit wurde die als Strassenbahn trassierte Stadtstrecke aufgehoben, die unter der grossen SBB-Eisenbahnbrücke hindurch auf den Bieler Bahnhofsplatz führte. Mit der Tunnelstation wurde der Zugang zu den Zügen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) verkürzt und der Bahnhofplatz frei für eine Umgestaltung.

Ein erstes Vorzeichen für die spätere Fusion ist ein formales Abkommen, das am 5. April 1984 zwischen der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn (BTI), der Oberaargau-Jura-Bahnen (OJB), der Solothurn-Niederbipp-Bahn (SNB), der Oberaargauischen Automobilkurse (OAK), der Ligerz-Tessenberg-Bahn (LTB) und der Bielersee-Schiffahrts-Gesellschaft (BSG) unter dem Namen Oberaargau-Solothurn-Seeland-Transport (OSST) abgeschlossen wurde.

1997 wurde der erste von sieben Niederflur-Gelenktriebwagen (GTW) Be 2/6 in Betrieb genommen.

Die Mehrheit der Teilnehmer von Oberaargau-Solothurn-Seeland-Transport vollzogen 1999 die Fusion zur Aare Seeland mobil (ASm). Die Ligerz-Tessenberg-Bahn schloss sich erst im Jahre 2003 an, wogegen die Bielersee-Schiffahrts-Gesellschaft bis heute rechtlich selbständig geblieben ist.

Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke besitzt weitgehend einen eigenen Bahnkörper, wenige hundert Meter der Strecke verlaufen auf öffentlichen Strassen. Der mit 47 Promille steilste Bahnstreckenabschnitt befindet sich zwischen den Bahnhöfen Ins und Ins Dorf.

Die BTI endet unter dem Bieler SBB-Bahnhof; dieser ist Knotenpunkt von vier SBB-Strecken. Die Bahnstrecke Biel–SolothurnOlten und Biel–Lausanne werden auch als Jurasüdfusslinie bezeichnet. Weitere Verbindungen erfolgen über die Bahnstrecken Biel–Lyss–Bern und Biel–Sonceboz-Sombeval–La Chaux-de-Fonds.

Planung RegioTram[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es existiert ein Projekt Regiotram agglomeration Biel/Bienne, bei dem die BTI künftig als Tram über Biel SBB Bahnhof hinaus durch die Stadt bis ins Bözingenfeld zur gleichnamigen neuen Bahnhaltestelle geführt werden sollte. Damit wären die wichtigsten Entwicklungsgebiete (Wohnen, Arbeit, Freizeit) der Region umweltgerecht erschlossen und umsteigefrei verbunden. Mit einer Gesamtlänge von 27 Kilometern entstünde die längste Tramlinie der Schweiz. Das Projekt wurde von der Behördendelegation am 26. März 2015 gestoppt.[1]

Rollmaterial[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • BDe 4/4 5–6, von 1947 bis 1959 als CFe 4/4 5–6 bezeichnet. Der BDe 4/4 5 wurde 1977 an die Frauenfeld-Wil-Bahn (FW) verkauft. Aus der Nummer 6 entstand 1990 bis 1992 der Buffet-Triebwagen BRe 4/4 516 „Ankerstube“.
  • Be 4/4 523, 525 und 101 (Umnummerierung 1997?), ehemals Be 4/4 501 bis 505 (Umnummerierung 1985), ehemals Be 4/4 1 bis 5 (Übernahme durch BTI: 1974 (24, 26, 27), 1975 (25), 1978 (28/61)), ehemals SZB Be 4/4 24 bis 26 (1965), 27 und 28 (1970).
    Der Be 4/4 524 erlitt am 5. März 2008 einen Totalschaden nach einem Brand und wurde durch den Be 4/4 101 aus Langenthal ersetzt.
  • Bt 551 bis 554 (Umnummerierung 1985), ehemals Bt 21 bis 24 (Übernahme durch BTI), ehemals SZB Bt 84 bis 87. Es befindet sich kein Bt mehr auf der Bahnstrecke Biel–Täuffelen–Ins.
  • Be 2/6 501 bis 507 (1997) Stadler
  • Be 2/6 509 und 510 (2007) Stadler
  • Be 2/6 511 bis 513 (1997) Stadler, von den Transports Montreux–Vevey–Riviera (MVR) übernommen

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Biel-Täuffelen-Ins-Bahn trägt den Übernamen Moosrugger, was darauf zurückgeht, dass die Bahnlinie unter anderem durch das Grosse Moos führt.[2] Der Moosrugger gibt auch dem Moosrugger-Rätsel den Namen - ein Familienausflugsangebot von Aare Seeland mobil.[3]

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürg Aeschlimann: Aare Seeland mobil (Band 1). Prellbock Druck & Verlag, Leissigen 2008, ISBN 3-907579-30-5.
  • Fritz Bandi: Die Schweizerischen Privatbahnen I & II. Avanti Verlag, 1978.
  • Heinz Hunziker: Von den Seeländischen Lokalbahnen zur Biel-Täuffelen-Ins-Bahn. Verlag Ernst B. Leutwiler, Zürich 1992, ISBN 3-906681-11-4.
  • René Stamm und Claude Jeanmaire: Oberaargauer Schmalspurbahnen. Verlag Eisenbahn, Villigen 1975, ISBN 3-85649-023-X.
  • Albert Ziegler: Bieler Strassenbahnen - Tramways of Biel Switzerland; Städtische Strassenbahn Biel, Städtische Verkehrsbetriebe, Biel, Biel-Meinisberg-Bahn, Biel-Täuffelen-Ins-Bahn. Gut Vorhard, Verlag Eisenbahn, Villingen 1977, ISBN 3-85649-027-2.
  • Hans G. Wägli: Schienennetz Schweiz und Bahnprofil Schweiz CH+. AS Verlag, Zürich 2010, ISBN 978-3-909111-74-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Biel-Täuffelen-Ins-Bahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reto Wissmann: Bieler Regiotram wird nun doch nicht gebaut. In: Der Bund online. 27. März 2015, abgerufen am 10. Juni 2015.
  2. Moosrugger. In: Wörterbuch Berndeutsch-Deutsch | berndeutsch.ch. Abgerufen am 13. Juni 2023.
  3. Moosrugger-Rätsel. Aare Seeland mobil, abgerufen am 13. Juni 2023.